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Darkyn: Im Bann der Träume (German Edition)

Darkyn: Im Bann der Träume (German Edition)

Titel: Darkyn: Im Bann der Träume (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Viehl
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Wahrheit sagen. Mir ist bei einem Patienten ein Fehler unterlaufen, Jem. Die Folge war, dass der Patient starb und ich verklagt wurde. Mein zweiter Fehler war, dass ich versuchte, es zu vertuschen. Sie ließen mir meine Zulassung, aber sie haben mir mein Haus und meine Praxis genommen, und was noch übrig war, nahm sich meine Frau bei der Scheidung.«
    Er hatte ihr noch nie etwas davon erzählt. »Es tut mir so leid, Dr. Bradford. Ich hätte nicht fragen sollen …«
    »Das war lange vor deiner Geburt, Jem. Du warst noch nicht mal ein Blinzeln in den Augen deiner Eltern. Ich habe als Arzt für einen privaten Pflegedienst gearbeitet. Ein paar Jahre später stellte mich dein Vater an, um deine Mutter zu untersuchen, als sie in die Staaten zurückgeflogen wurde. Es war zwei Wochen vor seinem Unfall in Griechenland.«
    »Ich glaube, da war ich erst einen Monat alt«, meinte Jema. »Warum hat er uns wieder verlassen?«
    »James konnte nichts tun, deshalb wollte er zurück nach Griechenland und die Ausgrabung beenden.« Sein Blick ging ins Leere. »Meryl fing gerade an, sich zu erholen, als sie das Telegramm aus Athen erhielt, in dem es hieß, dein Vater sei umgekommen. Sie war danach so aufgelöst, dass ich dachte, ich verliere sie. Und dann warst da noch du mit all den Problemen, die du hattest; da wusste ich schon, dass du Diabetikerin warst. Ihr beide brauchtet rund um die Uhr Betreuung.«
    »Also haben Sie sich der Shaws angenommen.«
    »Ehrlich gesagt habe ich den Job zweimal abgelehnt. Ich hatte Angst, dass ich wieder einen Fehler mache und einem von euch schade.« Er lächelte sie an. »Du warst diejenige, wegen der ich meine Meinung änderte. Deine Mutter konnte sich natürlich nicht richtig um dich kümmern, und bei deinem Zustand war eine Kinderfrau nicht genug. Du warst ein so hübsches Baby und so brav.« Er streckte die Hand aus und schob ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht. »Obwohl du todkrank warst, hast du kaum geweint. Ich wünschte, James hätte mehr Zeit mit dir verbringen können.«
    Jema hatte Daniel Bradford immer als eine Art entfernten Onkel betrachtet. Als sie die Zuneigung in seinen Augen sah, erkannte sie, wie viel sie und ihre Mutter ihm bedeuteten. »Ich weiß, dass mein Vater dankbar für alles wäre, was Sie für mich und meine Mutter getan haben.«
    »Danke.« Er sah merkwürdig beschämt aus. »Ich hoffe, dass er das tatsächlich so sehen würde. Ich könnte niemals in James’ Fußstapfen treten, Jem, aber manchmal denke ich gern, dass ich auf eine Art der Mann des Hauses bin.« Er beugte sich vor und küsste sie auf die Stirn. »Und jetzt ruh dich aus und lass die Spritze ihre Wirkung tun. Ich sehe dich beim Frühstück. Bring ein bisschen Appetit mit.« Er zerzauste ihr das Haar, genauso wie er es getan hatte, als sie ein Kind war, nahm seine Tasche und ging.
    Noch ein Grund für Jemas schlechte Laune war die Haarprobe von dem jungen asiatischen Mordopfer. Detective Newberry hatte die Erlaubnis bekommen, sie ihrer Kollegin Dr. Sophie Tucker zu schicken. Sophie hatte sie angerufen, als sie mit den Tests fertig war, aber sie konnte die Probe nicht zuordnen.
    »Ich habe alle Hunde- und Katzenrassen und alle domestizierten Säugetiere in Nordamerika ausschließen können«, hatte ihr Sophie am Telefon erzählt. »Ich schicke Proben an Tierexperten, die ich in Europa, Südamerika und Asien kenne, aber das dauert ein oder vielleicht zwei Wochen, Jema.«
    Detective Newberry hatte die Nachricht auch nicht gut aufgenommen, und als Jema anrief, sagte er, dass er eine Probe ans FBI schicken würde. »Ich habe keine Zeit, untätig rumzusitzen, während diese Experten sich am Kopf kratzen, Miss Shaw. Sie verstehen.«
    Jema rollte sich auf den Rücken und stopfte das Kissen unter ihren Kopf, um noch ein paar Minuten zu lesen, bevor sie das Licht ausmachte.
    Bis zu dem Augenblick, wo Elisabeth das große Gesellschaftszimmer von Netherfield betrat und vergeblich Mr Wickham in einem der vielen anwesenden roten Röcke zu entdecken versuchte, war ihr nie der Gedanke gekommen, er könne sich vielleicht nicht einfinden. Sie hatte besondere Sorgfalt auf ihr Aussehen verwandt und hatte die bestimmte Absicht, die letzten Verschanzungen seines Herzens zu überwinden; sie traute sich schon zu, diese Aufgabe bequem im Laufe des Abends zu lösen. Und nun war er nicht zu entdecken.
    Armer Daniel, dachte sie, während ihre Gedanken von der Lektüre abschweiften. So viel zu verlieren und dann hier bei ihr und

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