Darkyn: Im Bann der Träume (German Edition)
Meryl zu landen. Sie würde sich anstrengen, wieder etwas zuzunehmen. Sie wollte wirklich nicht wieder im Koma enden, und alles, was ihre Gesundheit förderte, machte Daniel Bradford sehr glücklich.
Jemand in diesem Haus sollte es sein.
Sie wurde nicht müde, die Abenteuer der unerschrockenen Miss Elizabeth Bennet und ihrer Schwestern zu lesen, aber während die Beschreibung des Balls in Netherfield weiterging, fingen die Worte an, zusammenzulaufen und zu verschwimmen. Jema war es aus irgendeinem Grund heiß, und sie schob die Decke zurück, legte das Buch zur Seite und machte das Licht aus.
»Süße Träume«, murmelte sie, während sie die Augen schloss.
Die Dunkelheit war nur ein Korridor, und Jema überwand ihn schnell. Sie betrat den Salon in Netherfield und versuchte vergeblich, Valentin Jaus unter den vielen anwesenden blauen Röcken zu entdecken. Der Gedanke, dass er sich vielleicht nicht einfinden könnte, war ihr nie gekommen; sie waren verabredet. Sie war ganz sicher, dass sie ihn treffen würde; er würde diesmal nicht mit einer seiner großen, wunderschönen Blondinen auftauchen.
Stimmt etwas mit meinem Kleid nicht? Sie hatte besondere Sorgfalt auf ihr Aussehen verwandt, hatte ihre langweiligen Sachen gegen eine blutrote Robe mit hoher Taille getauscht. Alle anderen Frauen trugen Weiß, Creme oder helles Gold, also leuchtete Jema unter ihnen wie ein Stoppschild, doch sie blieb sehr gut gelaunt. Mr Jaus hat gesagt, dass er keine Begleitung zum Ball hat, und so wird er mich in der Menge finden.
»Guten Abend, Miss Shaw.« Ein hübscher junger Mann mit gewellten braunen Haaren verbeugte sich knapp vor ihr. Aus seiner Tasche lugte ein orangefarbener Hase mit lila Augen hervor, der nickte und wieder verschwand.
»Guten Abend, Mr … Denny.« Jema kannte seinen Nachnamen nicht. »Der Ball scheint ein großer Erfolg zu sein.«
Denny ließ den Blick zufrieden durch den Raum gleiten. »So ist es. Mein Hase ist wirklich überwältigt. Ich wage zu sagen, dass man darüber in diesem Hasenstall noch lange reden wird.« Seine Zufriedenheit wich plötzlich Förmlichkeit. »Ich wurde geschickt, um Ihnen auszurichten, dass es meinem Freund Valentin Jaus außerordentlich leidtut. Doch er musste mit dem Bus in die Stadt fahren und ist noch nicht zurückgekehrt.« Er lächelte sie nichtssagend an und fügte hinzu: »Ich glaube nicht, dass dieser Bus ihn gerade jetzt weggefahren hätte, wenn er nicht das Zusammentreffen mit einem der anwesenden Herren hätte vermeiden wollen.« Er hob eine bunte Glasvase an sein Auge und sah durch das regenbogenfarbene Innere in den Saal.
Jema folgte seinem Blick. Ein großer, gut aussehender Mann in Schneeweiß und Mitternachtsschwarz stand auf der anderen Seite des Raumes und beobachtete sie. »Darcy.«
Darcy wartete, bis Denny gegangen war, bevor er durch die Menge auf sie zukam. Er bewegte sich sehr vorsichtig, aber mit einer unerträglichen Selbstsicherheit, und ihre lieben Bekannten traten zur Seite, um eine Gasse für ihn zu bilden, so als wäre er ein König.
Er war viel zu groß, zu breit und zu dunkel für ein solches Fest. Diese bronzefarbene Haut, diese dunklen Augen, das glänzende Haar – jemand musste es mit einem Seidentuch poliert haben –, das war alles völlig inakzeptabel.
Jema verwickelte ihre Freundin, Miss Lucas, in ein Gespräch, um dem abscheulichen Mann die kalte Schulter zu zeigen. Aufmerksamkeit oder Geduld Darcy gegenüber wären ihr wie Verrat an Jaus vorgekommen. Sie hätte den Mann am liebsten vors Schienbein getreten, beschränkte sich jedoch darauf, einfach nicht mit ihm zu reden. Das würde ihre Schuhe und ihre Zehen schonen und Mr Bingleys hübschen Parkettboden davor bewahren, Schaden zu nehmen.
»Miss Lucas, Miss Bennet.« Darcy verbeugte sich auf merkwürdige Weise, und sein Kopf kam dem ihren sehr nah. »Schlechte Laune steht dir nicht, Jema«, murmelte er.
Wie konnte er es wagen! Er hatte ihr den Abend verdorben, und jetzt nannte er sie ohne ihre Erlaubnis beim Vornamen? »Mr Darcy.«
»Darf ich um die Ehre des nächsten Tanzes bitten, Miss Bennet?«, fragte Darcy.
Sie hatte sich geschworen, nicht mit ihm zu tanzen. Andererseits lauerte ihr Cousin Mr Collins in der Nähe wie eine dicke Spinne, um sie auf die Tanzfläche zu ziehen und sie über seine falsch gesetzten Füße stolpern zu lassen und sie mit falschen Drehungen aus dem Takt zu bringen. Die ersten zwei Tänze, zu denen ihr Cousin sie genötigt hatte, waren sehr peinlich
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