Darkyn: Im Bann der Träume (German Edition)
und er stellte sie wieder auf den Boden, um sein Hemd anzuziehen. »Sollte Valentin davon erfahren?«
»Noch nicht.« Alex fasste ihre Haare mit einer Spange im Nacken zusammen. »Er liebt sie. Sie weiß es nicht. Du darfst kein Wort darüber verlieren.«
»Werde ich nicht.« Michael runzelte die Stirn. »Woher weißt du das alles?«
»Er brauchte ein offenes Ohr, und meines war gerade verfügbar. Warum verliebt ihr euch eigentlich nicht in weibliche Vampire?«, fragte ihn Alex. »Nicht dass ich etwas von diesen arrangierten Ehen halten würde, die zu eurer Zeit so in Mode waren, aber zumindest würden eure Beziehungen dann ein bisschen länger halten.«
Michael dachte an Angelica, beschloss aber, sie nicht zu erwähnen. Alexandra hatte noch immer Albträume, weil sie Thierrys Frau getötet hatte. »Nicht viele Frauen kehrten aus ihren Gräbern zurück und wurden zu Darkyn. Auf fünfzig Männer kam höchstens eine.«
Er überzeugte sich davon, dass die Sonne untergegangen war, bevor sie hinuntergingen und das Haus durch den Hintereingang verließen. Auf dem Weg schickte er die Wachen weg und unterrichtete Falco über ihre Pläne, damit Valentin wusste, wo sie waren. Das Seeufer fand er nicht so schön wie das von Lake Pontchartrain, aber der nüchterne Charme von Lake Michigan passte zu Valentin.
»Fünfzig zu eins«, hörte er Alex murmeln.
»Frauen erhoben sich selten aus ihren Gräbern. Die meisten wurden von männlichen Darkyn in der Anfangszeit verwandelt, als das noch möglich war.« Michael nahm ihre Hand. »Dir ist gar nicht bewusst, wie besonders du tatsächlich bist.«
»Ich werde versuchen, hochnäsiger zu sein«, meinte Alex. »Es gibt doch Frauen in deinem Jardin , oder?«
»Nur zwei. Liliette, Thierrys Tante, und Marcella, Arnaud Evareauxs Cousine.« Er lächelte zu ihr hinunter. Immer sammelte sie Zahlen und Fakten über alles. »Ich muss dir Cella vorstellen, wenn wir zurück sind. Sie macht Skulpturen aus Stein und Metall. Sie wird dir gefallen.«
»Vielleicht könnten wir sie Val vorstellen. Er wird jemanden in seinem Leben brauchen, der etwas gesünder ist.« Alex runzelte die Stirn und sah zum Haus hinüber. »Jema war in keinem guten Zustand, als ich sie heute im Krankenhaus traf, obwohl sie recht glücklich wirkte. Etwas stimmt ganz und gar nicht mit ihr …« Alex’ Augen weiteten sich, und einen Moment später stieß sie ihn mit beiden Händen um, sodass er in den Sand fiel.
Michael spürte, wie etwas an seinem Hals vorbeizischte, und sah entsetzt, wie ein langer Kupferpfeil die Luft zwischen ihnen teilte, bevor er Alex in die Brust traf.
» Alexandra .« Er sprang auf und fing sie in seinen Armen auf, hob sie hoch und rannte in Deckung. Zwei von Valentins Wachen kamen angerannt und flankierten ihn. »Da drüben«, zischte er und deutete mit dem Kopf in die Richtung, aus der der Pfeil gekommen war. »Bringt ihn mir lebend.«
Die Wachen liefen davon, während andere kamen, um Michael seine Last abzunehmen. Doch er ließ niemanden an Alex heran und trug sie in das Anwesen. Im Laufen rief er nach Valentin.
Der Suzerän erschien und erfasste die Situation mit einem Blick. Er führte Michael in ein kleines Schlafzimmer im ersten Stock.
»Wer hat auf sie geschossen?«, wollte er wissen, während er das Bettzeug aus dem Weg räumte.
»Jemand, der in den Bäumen hinter dem Grundstück saß. Er hat auf mich gezielt; sie hat mich in letzter Sekunde weggestoßen.« Michael legte sie vorsichtig aufs Bett und untersuchte die Wunde. Der Kupferpfeil war tief in ihre Schulter eingedrungen, ein paar Zentimeter über dem Herzen. »Ich will ihn haben.«
»Ihr werdet ihn bekommen.« Jaus berührte das Blut auf Alex’ Bluse. »Sie blutet noch immer, Michael.«
»Sie heilt nicht so schnell wie wir.« Er benutzte seinen Dolch, um die Bluse um die Wunde herum aufzuschneiden, und drückte sanft auf die Haut um den Pfeil. »Es ist Kupfer mit Widerhaken. Gott verdammt .«
Alex öffnete die Augen. »Mike.«
»Pssst.« Er zwang sich, sie anzulächeln. »Ich bin hier, ma belle . Nicht bewegen.«
»Nicht besonders belle im Moment.« Sie blickte ihn an, suchte ihn nach Wunden ab, bevor sie das Kinn an die Brust drückte und auf den Pfeil sah. »Es war nicht derselbe, der es am Krankenhaus versucht hat. Dieser Typ war …« Sie stöhnte auf, und ihr Körper bog sich nach oben. »Gott, das verdammte Ding brennt .«
»Wir müssen ihn rausholen«, sagte Valentin. »Das Kupfer sitzt zu dicht an ihrem
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