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Darkyn: Ruf der Schatten (German Edition)

Darkyn: Ruf der Schatten (German Edition)

Titel: Darkyn: Ruf der Schatten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Viehl
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hoffentlich mit niemand anderem zusammen sein .«
    »Das will ich nicht .« Sie küsste seine Finger. »Wie steht es mit dir ?«
    »Nachdem ich Jema verloren hatte, wollte ich nie wieder eine Beziehung zu einer Menschenfrau eingehen. Ich hätte nie gedacht, dass es wieder passieren würde .« Er sah ihr in die Augen. »Ich werde tun, was in meiner Macht steht, um dich glücklich zu machen, Liling. Ich hoffe, du wirst mir irgendwann vertrauen .«
    »Wennwirwirklichzusammenseinwollen,danngibtesdaeinigeDingeübermich,dieduwissensolltest .« Siezogsichzurück.»DieWahrheit,wennichsiedirnochnichtgestandenhabe .«
    »Ich werde dich nie wieder gegen deinen Willen zwingen, mir die Wahrheit zu sagen « , erklärte er. »Du kannst es mir sagen, wenn du bereit bist, dich mir anzuvertrauen .«
    Sie löste sich aus seinen Armen und trennte ihre Körper voneinander, dann setzte sie sich auf den Rand des Bettes. Sie starrte auf den Regen, der gegen die Fensterscheibe trommelte, und fing an zu sprechen.
    »Ich habe dich angelogen, als ich dir sagte, ich wäre keine Amerikanerin « , sagte sie. »Das bin ich. Ich wurde irgendwo in Kalifornien geboren. Meine Mutter starb bei der Geburt, und mein Zwillingsbruder und ich wurden der Kirche übergeben. Wir dachten, die Männer, die uns aufzogen, wären katholische Priester, aber sie taten nur so. Sie haben viele Namen – das Licht, der Orden, Les Frères de la Lumière . Sie nennen sich selbst die Brüder .«
    »Weißt du, warum sie die Todfeinde der Darkyn sind ?« , fragte Valentin.
    »Ihr seid die, die sie die Maledicti nennen « , erwiderte sie. »Sie haben uns von euch erzählt. Sie behaupten, Gott hätte euch für euer sündiges Leben verflucht, euch in Dämonen verwandelt und aus der Hölle zurück auf die Erde geschickt, um die Gläubigen zu quälen .« Sie seufzte. »Ich dachte, ihr würdet nicht wirklich existieren. Jetzt sagst du mir, ich wäre eine von euch geworden. Sie haben uns so viele Lügen erzählt, dass ich nicht weiß, was ich denken soll .«
    Er hoffte, dass er sie überzeugen konnte, dass sie nicht die Monster waren, für die die Brüder sie hielten. »Warum haben sie euch das über uns erzählt ?«
    Sie sah ihn an. »Sie haben uns an besonderen Orten aufwachsen lassen, abgeschnitten von der Außenwelt. Sie nannten diese Orte Waisenhäuser, aber es waren eher Gefängnisse. Dort haben sie Dinge mit uns gemacht .« Ihre Stimme brach. »Sie haben uns verändert .«
    »Wie ?«
    »Ich weiß es nicht. Ich war ein Kind, und sie haben nie mit mir darüber gesprochen. Sie haben uns Medikamente gespritzt. Sie haben Maschinen benutzt. Sie haben uns Sachen ins Essen gemischt. Manchmal musste ich mich heftig übergeben. Einmal wäre ich fast gestorben .« Sie ließ die Schultern hängen. »Aber mir ist es noch gut ergangen. Einige der anderen starben. Und mit meinem Zwilling taten sie schlimmere Dinge .«
    Valentin musste gegen eine Welle der Wut ankämpfen. »Wie lange haben sie euch festgehalten ?«
    »Sechzehn Jahre. Ich war vierzehn, als sie mir sagten, was sie von mir erwarteten. Sie wollten, dass ich wieder und wieder schwanger werde, und sie wollten mich zwingen, ihnen meine Babys zu überlassen. Meine Söhne sollten dazu ausgebildet werden, gegen die Dämonen zu kämpfen, und meine Töchter sollten ihnen noch mehr Kinder gebären. Sie machten das schon mit einigen älteren Mädchen in meiner Abteilung .« Sie erschauderte. »Sie gaben nie einen Laut von sich, selbst wenn die Priester kamen, um ihnen die Kinder wegzunehmen .«
    Er legte seinen Arm um sie. »Haben sie dir das angetan ?«
    »Sie haben es versucht, aber ich wurde nicht schwanger .« Sie klang beschämt.
    »Du wurdest vergewaltigt .« Jeder Bruder, der dafür verantwortlich war, würde durch seine Klinge einen langsamen Tod erleiden.
    »Nein, so haben sie es nicht gemacht .« Liling schlang die Arme um ihren Oberkörper. »Sie injizierten mir etwas mit einer Nadel. Jeden Monat brachten sie mich in den Zuchtraum. Es war so kalt dort. Sie setzten mich in einen Stuhl, den man zurückkippen konnte, und steckten diese Spritze in mich rein. Ich musste stundenlang liegen bleiben, nachdem sie es getan hatten … aber ich wurde nie schwanger. Mein Bauch blieb leer .«
    Noch eine Art der Vergewaltigung, dachte Jaus, aber es ging ihm etwas besser, nachdem er wusste, dass sie nicht wieder und wieder von den Brüdern missbraucht worden war. »Haben sie dir den roten Schwan eintätowiert ?«
    Sie berührte ihre Schulter.

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