Darkyn: Ruf der Schatten (German Edition)
Ansammlung von leeren Glasphiolen und ein Tablett mit Spritzennadeln. Unter einem anderen Tuch befanden sich einige alte Mikroskope und Probenbehälter. »Vielleicht haben sie hier im Keller Tests durchgeführt .«
»Sie haben hier auch andere Dinge gemacht « , sagte Alex mit angespannter Stimme. Sie stand an der Tür zu einem angrenzenden Raum.
Michael ging zu ihr und sah hinein. Die Wände des Raums waren grau angestrichen, und zwanzig einzelne Betten standen auf jeder Seite. Die Betten sahen genauso aus wie die, die sie in der Mission in Monterey gesehen hatten.
»Mein Bruder ist nicht verrückt « , sagte sie mit leiser und verletzter Stimme. »Er hat recht. Die Brüder haben uns hier festgehalten und etwas mit uns gemacht .«
»Wir wissen nicht, ob ihr beide hier in der Gegend untergebracht wurdet « , erklärte er ihr. »Wir brauchen mehr Fakten .«
Sie ging zu den Bettgestellen und untersuchte sie genauer. »Keine Nummern oder Buchstaben, aber vielleicht wurden die übermalt .«
Michael half ihr bei der Durchsuchung des Laborbereichs, doch abgesehen von einigen überalterten medizinischen Geräten fanden sie nichts Bedeutungsvolles. Er brachte Alexandra wieder nach oben und hielt ihre kalte Hand in seiner.
»Reg dich nicht auf, Chérie .«
»Ich rege mich nicht auf « , sagte sie tonlos. »Aber dieser Wachmann hinter dir schon .«
»Bleib ja da, wo du bist, Freundchen « , sagte eine raue Stimme.
Michael fuhr herum und sah einen Mann mittleren Alters, der eine Waffe auf ihn gerichtet hielt. »Ich bin ja so froh, dass Sie uns gefunden haben .« Mit erhobenen Händen ging er auf den Wachmann zu. »Meine Frau und ich dachten schon, wir wären die ganze Nacht über hier eingesperrt .«
»Oh, bitte .« Alexandra starrte den Wachmann an, und dann füllte sich der Flur mit dem Duft von Lavendel. »Steck die Waffe weg, du Idiot .«
Der Wachmann senkte seine Pistole.
»Deshalb sollte man die Nationale Schusswaffenvereinigung unbedingt zerschlagen .« Alex ging zu ihm und riss ihm die Waffe aus der Hand, nahm den Ladestreifen heraus und steckte sie zurück in sein Holster. Sie blickte ihm in die Augen. »Du wirst warten und nichts tun, bis wir weg sind. Dann gehst du nach Hause und vergisst uns. Klar ?«
»Klar « , murmelte der Wachmann und lächelte sie an.
»Du wirst außerdem deinen Job kündigen und dir etwas suchen, das deinem Leben einen Sinn gibt « , fuhr Alex fort. »Zum Beispiel eine Arbeit mit benachteiligten Kindern. Und du wirst alle deine Waffen verkaufen. Inklusive der, mit der du am liebsten deinen Schwager Dave erschießen würdest .«
»Sinn « , stimmte der Wachmann zu. »Kinder. Waffen .«
»Komm « , sagte sie zu Michael und ging zurück in das Büro. Sie reichte ihm die Akten, zog den Stecker aus dem Laptop, der auf dem Tisch stand, und klemmte ihn sich unter den Arm.
»Wahrscheinlich findest du nichts auf dem Computer « , sagte er zu ihr.
»Wahrscheinlich « , stimmte sie zu. »Aber sie sind versichert, und das Modell ist besser als das, was ich im Labor habe .« Sie warf ihm einen ungewöhnlich vorsichtigen Blick zu. »Wenn wir zurück sind, dann muss ich in die Stadt fahren und mich mit jemandem wegen dieser Krankenakten treffen. Allein .«
Wenn Michael eines über seine Sygkenis gelernt hatte, dann, wann er sie gehen lassen musste. »Solange du zu mir zurückkommst .«
Alex antwortete nicht.
19
Kyan zog das Wasser, das er kontrollierte, aus Melanie und der Hütte und holte es zurück in den Verschlag. Er sandte es in die Seile, mit denen er gefesselt war, und überzog sie damit, anstatt sie zu durchnässen, damit sie nicht anschwollen. Das Wasser reagierte wie unsichtbare Hände und löste die Knoten, bis seine Arme und Beine wieder frei waren.
In seinem Kopf drehte sich alles, als er sich aufrichtete, aber der Schwindel verging, und er trat die Tür des Holzverschlages ein. Als er draußen stand, durchnässte ihn der prasselnde Regen und belebte ihn. Er blieb einen Moment lang stehen und hielt sein Gesicht nach oben, um vom Himmel zu trinken, dann suchte er die Umgebung ab. Das Mädchen und der Maledicti waren noch drinnen. Sie würden nirgendwo hingehen. Er musste Melanie finden und dafür sorgen, dass sie in Sicherheit war, bevor er sich mit ihnen befasste.
Er rannte an der Hütte vorbei und folgte Melanies Spur am See entlang.
Wenn er das Mädchen und ihren Dämonen-Liebhaber ausgeschaltet hatte, beschloss Kyan, dann würde er Melanie mit nach China nehmen. So
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