Darkyn: Ruf der Schatten (German Edition)
für Monate dort wart .«
Ihr Blick wurde weich. »Das würdest du für mich tun ?«
»Meine Geliebte .« Er hob ihre Hand an seine Lippen. »Für dich würde ich nackt über heißes Kupfer kriechen .«
Alex küsste ihn erneut.
An diesem Abend fuhr Wilhelm sie aus der Stadt nach Norden in eine kleine Stadt in der Nähe des Sees. Die katholische St.-Benedikt-Adoptionsagentur hatte um fünf Uhr geschlossen, und der kleine Parkplatz war leer.
Er untersuchte das Gebäude. »Will, du bleibst mit Alexandra im Wagen .«
»Entschuldigung .« Seine Sygkenis funkelte ihn wütend an. »Ich bin nicht mitgekommen, um in dem verdammten Auto zu sitzen, während du Spaß hast beim Einbrechen und Reinspazieren .«
Michael seufzte. »Will, bleib beim Wagen und rechne damit, dass wir schnell abfahren müssen .«
Nachdem er die Alarmanlage des Gebäudes lokalisiert hatte, verdrahtete Michael die Ableitungen vorsichtig neu und betrat das Gebäude durch die Hintertür. Die kühle Luft im Innern roch nach Bienenwachs und Zitrone, aber es war alles still.
»Sieht aus, als wäre das Hauptbüro dort drüben « , sagte Alexandra und zog ihn durch einen Flur hinter dem Empfangstresen.
Michael half ihr, das Büro zu durchsuchen und auch noch mehrere andere, aber sie fanden nur Unterlagen über aktuelle Adoptionsverfahren. Erst als sie einen Schrank entdeckten, in dem Kisten mit Akten gelagert waren, stieß Alex auf sehr alte Krankenakten.
»Diese hier reichen sehr weit zurück; vielleicht ist da was drin .« Mit einem ganzen Stapel kehrte sie in das Hauptbüro zurück und ließ die Papiere auf den Tisch fallen. Sie knipste eine kleine Lampe neben dem Telefon an und begann, die Akten durchzugehen. »Das hier sind medizinische Untersuchungen an Kindern, die zur gleichen Zeit adoptiert wurden wie John und ich. Die üblichen Werte .« Sie richtete sich auf und blickte dann auf eine Beschriftung.
Michael sah ihr über die Schulter. »Hast du deine gefunden ?«
»Nein. Ich habe die von Samantha Brown gefunden .« Sie blätterte durch den Stapel und hielt bei einer anderen Beschriftung inne. »Nicola Jefferson. Was zur Hölle … ?«
»Ihre Namen sind recht geläufig « , meinte Cyprien. »Das könnte ein Zufall sein .«
»Namen, die zufällig mit zwei der anderen drei Menschenfrauen übereinstimmen, die außer mir die Verwandlung zur Kyn überlebt haben. In dem ehemaligen Waisenhaus, wo mein Bruder und ich waren .« Sie riss die Akten aus dem Stapel. »Zufall, dass ich nicht lache .« Sie öffnete die Akten und begann zu lesen.
Weil er davon ausging, dass sie einige Minuten beschäftigt sein würde, beschloss Michael, den Rest des Gebäudes zu untersuchen.
Die Agentur schien nichts zu verbergen zu haben, abgesehen von ein paar Sekretärinnen, die Süßigkeiten und Beruhigungstabletten in ihren Schreibtischen versteckten. Michael wollte gerade zurückgehen und Alexandra vorschlagen, dass sie alle Krankenakten mitnehmen sollten, als er ein Bücherregal mit religiösen Texten sah. Er hätte es gar nicht weiter beachtet, aber die Titel auf den Buchrücken waren alle auf Französisch.
Er nahm einige der Bücher heraus, die staubig waren, weil sie offenbar seit Jahren niemand mehr angefasst hatte. Als er sie zurückstellte, drückte er eines zu weit hinein, und es stieß mit einem Knall gegen die Rückwand des Regals.
Für ihn klang dieses Geräusch viel zu hohl.
Michael griff hinter das Bücherregal, bis er Scharniere ertastete, dann untersuchte er die andere Seite. Er fand einen Riegel und zog daran. Das Bücherregal schwang langsam nach außen und enthüllte einen Gang und eine Treppe, die nach unten führte.
Er ging zurück in das Hauptbüro. »Alexandra .«
»Das hier muss dieselbe Samantha Brown sein « , murmelte sie. »Sie haben sie zu Pflegeeltern nach Südflorida gegeben, als sie noch ein Baby war .« Sie blickte auf. »Was ?«
»Ich habe eine Geheimtür gefunden « , erklärte er ihr. »Sie führt in den Keller .«
Sie kam um den Tisch herum und folgte ihm hinaus zu dem Bücherregal. »Wow. Ich dachte, solche Dinger benutzt man nur in Filmen .«
»Die Brüder haben einen Hang zur Dramatik .« Er griff hinein und drückte einen Schalter, sodass die Treppe hell erleuchtet war. »Ich gehe zuerst nach unten .«
»Natürlich gehst du zuerst nach unten « , sagte sie. »Du bist der Mann .«
Die Treppe führte in einen kleinen Raum mit Kisten und Tischen, die mit Tüchern abgedeckt waren. Er hob eines an und sah eine
Weitere Kostenlose Bücher