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Darkyn: Ruf der Schatten (German Edition)

Darkyn: Ruf der Schatten (German Edition)

Titel: Darkyn: Ruf der Schatten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Viehl
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während er versuchte, hinter das Geheimnis der Unsterblichkeit zu kommen.
    Der verrückte Arzt war jetzt tot, und Jema hatte die Verwandlung vollzogen, die in ihrer Kindheit begonnen hatte, und war jetzt eine Kyn. Aber es waren nicht Valentins Liebe oder sein Blut gewesen, die sie gerettet hatten. Diese Ehre gebührte Thierry Durand, dem Kyn-Lord, in den Jema sich verliebt hatte. Thierry, der Jema zu seiner Sygkenis gemacht hatte, seiner Frau, seiner Lebenspartnerin.
    Thierry, der Valentin in einem Duell um Jema den Arm abgeschlagen hatte.
    Jedes Mal, wenn Valentin am See entlanglief, dachte er an seinen Verlust. Es war unmöglich, den Erinnerungen an Jema zu entkommen, also empfing er diese mit offenen Armen, denn sie selbst würde er niemals in die Arme schließen. Sie waren alles, was ihm noch geblieben war, der letzte Funke Gefühl in seinem erstarrten Herzen. Er hatte das, was ihm passiert war, bereits als seine Strafe akzeptiert, denn nichts von alldem wäre passiert, wenn er Jema nicht als kleines Kind mit seinem eigenen Blut vergiftet hätte …
    Luisa ist einsam … Und ich auch.
    DastraurigeGeständnisderGärtnerinschlichsichsoleiseinValentinsGedanken,dasserzuerstglaubte,dieWortestammtenvonihm.NachdenklichbewegteerdieFingeranseinergesundenHand.ErhattewederdasBluteinerMenschenfraugetrunkennochkörperlichenKontaktzueinergehabt,seiterJemaverlorenhatte.DasBlut,daserbrauchte,nahmervonMännernoderausdenVorräten,dieder Jardin fürdieseZweckeangelegthatte.
    Das erklärte, wieso die kurze Berührung der jungen Asiatin ein so ungewohntes Gefühl in ihm ausgelöst hatte. Die Enthaltsamkeit hatte ihn vergessen lassen, wie warm und lebendig sich sterbliche Frauen anfühlten.
    Die Gärtnerin, die junge Asiatin, die Menschenfrau. Er starrte finster vor sich hin. Warum vermied er es, Liling Harper beim Namen zu nennen, selbst in Gedanken? Ihr Name klang in seiner Sprache vielleicht wie exotische Musik, aber sie war nur ein weiterer Mensch, der seinem Jardin diente.
    Die junge Frau wusste das natürlich nicht. Nur den Menschen, deren Familien den Kyn seit Generationen dienten, vertrauten die Vrykolakas ihr gefährliches Geheimnis an. Nur sie wussten, dass die Kyn unsterblich waren, dass sie das Blut der Menschen brauchten und dass sie geheime Gemeinschaften und Verbunde in allen Teilen der Welt hatten.
    Liling Harper kannte seine wahre Natur nicht und wusste auch nicht, wie viel Einfluss er auf ihr Leben hatte. Ihr war nicht einmal klar, dass sie ihre einzige Freundschaft auf indirekte Weise ihm verdankte.
    Nachdem Luisa Lopez auf seine Anweisung ins Lighthouse verlegt worden war, hatte Valentin darum gebeten, ihr jeden Tag frische Blumen ins Zimmer bringen zu lassen. Da sie die Gärtnerin der Einrichtung war, hatte man diese Aufgabe Liling übertragen. Seine Wachen hatten ihre Besuche protokolliert, die jede Woche länger wurden, bis die beiden Stunden miteinander verbrachten.
    Zuerst hatte Lilings Interesse an Luisa Valentin Sorgen bereitet, und er hatte eine Untersuchung ihrer Lebensumstände und ihrer Vergangenheit veranlasst. Dadurch hatte er erfahren, dass die Gärtnerin sechsundzwanzig Jahre alt und ledig war und allein in einem Ein-Zimmer-Apartment in der Nähe des Navy Piers wohnte. Sie war mit sechzehn aus Taiwan in die USA ausgewandert und hatte durch die Unterstützung einer Reihe sehr einflussreicher amerikanischer Chinesen inzwischen die amerikanische Staatsbürgerschaft erhalten.
    Liling hatte keinerlei Vorstrafen oder nennenswerte Schulden und lebte einfach und genügsam. Sie musste es; ihr jährliches Gehalt belief sich ungefähr auf die Summe, die Valentin für einen Besuch bei seinem Schneider ausgab.
    »Sie ist fleißig und pünktlich « , hatte ihm der Verwaltungschef des Lighthouse am Telefon erklärt. »Kommt nie zu spät, ist nie krank oder will Urlaub haben. Sie kümmert sich natürlich perfekt um die Gartenanlagen, die jetzt ein richtiges Vorzeigeobjekt sind. Die Krankenschwestern lieben sie .«
    Valentin hatte erfahren, dass Liling nicht nur der Liebling des Personals war, sondern auch bei den schwer kranken Patienten der Einrichtung sehr beliebt war.
    »Einige von ihnen haben gesagt, dass ihre Berührung ihnen die Schmerzen nimmt « , berichtete ihm der Verwaltungschef mit trockener Stimme. »Natürlich müssen Sie wissen, Sir, dass es dieselben Patienten sind, die regelmäßig mit Elvis sprechen und davon überzeugt sind, dass Aliens ihnen den Schokoladenpudding von ihrem Essenstablett

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