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Darkyn: Ruf der Schatten (German Edition)

Darkyn: Ruf der Schatten (German Edition)

Titel: Darkyn: Ruf der Schatten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Viehl
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gestohlen haben .«
    Valentinnahman,dassdiePatientenaufdasInteresseunddieFreundlichkeitderjungenFraureagierten.DieArtderAufmerksamkeit,diesieihnengab,spieltesicheraucheineRolle.Wiekonntemanjemandennichtmögen,dereinemBlumenbrachte?
    Zweifellos trugen auch Lilings Figur und ihr Aussehen zu den vielen guten Meinungen über sie bei. Gerade einmal einen Meter fünfzig groß und so schlank und zierlich wie eine ihrer Blumen, wirkte Liling Harper nicht nur zerbrechlich und verletzlich, sondern auch sehr exotisch. Kleine Frauen weckten oft den Beschützerinstinkt in anderen, und ihre geringe Körpergröße ließ sie kindlicher und hilflos aussehen. Lilings Haut, die von der Sonne einen goldenen Ton angenommen hatte, unterstrich die natürliche Schönheit ihrer ebenholzfarbenen Augen und ihrer vollen, geschwungenen Lippen.
    Liling war stets genauso gepflegt und hübsch anzusehen wie ihre Gärten. Ihr dickes schwarzes Haar, immer zu einem ordentlichen französischen Zopf zusammengebunden, reichte bis an das Ende ihres Rückgrats. Zwei einfache goldene Kreolen zierten jedes ihrer schmalen Ohrläppchen und eine wasserfeste Uhr ihr Handgelenk. Außerdem trug sie eine Silberkette um den Hals, die jedoch im Kragen ihres Dienst-Poloshirts verschwand. Sie schminkte sich nie, und ihre Nägel waren kurz geschnitten, aber gepflegt.
    Auf Jaus wirkte sie beinahe mitleiderregend schüchtern und reserviert, mehr interessiert an ihren eigenen Gedanken als an der Welt um sie herum. Er hatte sie schon häufig mit offenen Augen träumen sehen. Er fragte sich, was sie während dieser Momente dachte, wenn ihre Augen diesen entrückten Ausdruck annahmen. Wahrscheinlich an ihren Garten.
    Valentinmusstesicheingestehen,dasssiedieeinzigeMenschenfrauwar,dieihn – trotzeinerähnlichzierlichenFigur – nichtanJemaShawerinnerte.JemawarAmerikanerin;Lilingwaresnicht.DieGärtnerinspracheinexzellentesEnglisch,aberihrAkzentundihrZögernbeimanchenWortenmachtendeutlich,dassesnichtihreMuttersprachewar.Jemawarschonreichgewesen,bevorsieThierryDurands Sygkenis wurde;Lilingarbeitetehart,besaßwenigundführteeinbescheidenesLeben.DeshalbwardieTatsache,dasserihrGesichtnichtausseinenGedankenverdrängenkonnte,bedeutungslos.Jauswusste,dassdiesevorübergehendeundsehrärgerlicheAnziehungzwischenihnenvorbeiseinwürde,wennersienahmundihrBluttrank.SowaresmitjederMenschenfrauaußerJemaShawgewesen.
    Als er daran dachte, wie es sein würde, Liling Harpers Blut zu trinken, schossen seine dents acérées in seinen Mund und sein Schwanz drückte gegen seinen Hosenbund.
    Sein Handy klingelte, und als er es aufklappte, sah er auf dem Display einen kleinen braunen Vogel auf einem Pfeil. Valentin drückte auf die Annehmen-Taste und hielt das Telefon ans Ohr. »Was ist ?«
    »Ich wünsche Euch auch einen guten Abend, Lord Jaus « , sagte Robin von Locksley, der Suzerän von Atlanta, mit fröhlicher Stimme. »Ich kann morgen wieder anrufen, falls ich Euch bei etwas gestört habe .«
    »Nein, vergebt mir .« Valentin atmete tief ein und rang um seine eiserne Selbstbeherrschung, die ihn noch nie im Stich gelassen hatte. »Ich war in Gedanken. Womit kann ich dienen ?«
    »Ich mache Geschäfte mit den Kyn, die kürzlich aus Frankreich und Italien gekommen sind « , erklärte Robin, »und ich habe ein Schwert gekauft, das Euch vielleicht interessiert .«
    Valentin spürte, wie das Gewicht seines toten Armes an seinen Schultern zog. Er konnte kein Schwert mehr halten und schon gar keines führen. »Ich danke Euch, Rob, aber ich habe genug Schwerter .«
    »Es ist ein beidhändiges Schwert mit einem sehr ungewöhnlichen Griff « , fuhr Locksley fort, als hätte Jaus nichts gesagt. »Es ist aus schwerem, handgeschmiedetem Silber, mit zwei Rubinen, vier sternförmigen Saphiren und acht schwarzen Diamanten, die alle in den Griff eingelassen sind. Ich glaube, Ihr könnt Euch denken, welchen Buchstaben sie formen .«
    »Das kann nicht das Schwert meines Großvaters sein « , erklärte ihm Valentin. »Die Nazis haben die Kirche niedergebrannt, wo es ausgestellt war, als sie Wien besetzten .«
    »Wie sich herausgestellt hat, mein Freund, wurde das Schwert in der Nacht, bevor die Nazis kamen, nach Frankreich geschmuggelt. Dort wurde es zusammen mit mehreren anderen wichtigen Stücken versteckt, um es zu schützen « , sagte Robin. »Die dafür verantwortlichen Tresori verrieten niemandem den genauen Ort und wurden später während der Besatzung getötet. Kyn, die dieselben Tunnel benutzten, um der

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