Darkyn: Ruf der Schatten (German Edition)
irgendwie helfen ?«
»Selbst du bist nicht so dumm, August « , sagte D’Orio. »Hol das Mädchen, bevor Kyan es tut, fang sie lebend und bring sie auf direktem Weg nach Rom .«
Eintausend Möglichkeiten schossen Hightower durch den Kopf. »Ist das weise, Eure Eminenz? Angesichts der, äh, Natur des Mädchens, denke ich, dass es vernünftiger wäre, sie zu eliminieren .«
»Es ist mir scheißegal, was du denkst « , erklärte der Kardinal. »Du wirst genau das tun, was man dir befiehlt. Denn wenn du mich diesmal wieder enttäuschst, dann versetze ich dich in eine Kirche so tief im Kongo, dass die einzigen Zungen, auf die du die Kommunionshostie legen kannst, die von Berggorillas sind .«
Nachdem er den Anruf beendet hatte, beriet sich Hightower mit Cabreri.
»Der Kardinal will, dass wir sie lebend nach Rom bringen, also müssen wir schnell handeln « , sagte er. »Rufen Sie unsere Leute in den Busbahnhöfen und den Bahnhöfen an und auch die am Flughafen .«
»Sie glauben, sie wird versuchen, die Stadt zu verlassen ?« Bevor Hightower antwortete, fügte Cabreri hinzu: »Eure Exzellenz, vielleicht wäre es das Beste, sie zu diesem Zeitpunkt noch nicht zu verfolgen. Wir könnten stattdessen Kyan abfangen und ihn daran hindern, sie zu finden .«
Cabreri hatte oft brillante Momente, selbst wenn er so verschroben dachte wie jetzt.
»Ich werde alles tun, was nötig ist, um die Stadt zu schützen « , erklärte er seinem Assistenten. »Gehen Sie jetzt .«
Hightower wartete, bis sein Assistent gegangen war, bevor er zwei weitere Anrufe tätigte.
Michael Cyprien fand die Frau, die er liebte, bei der Arbeit in ihrem Labor. »Machst du da gerade etwas für mich, Chérie ?«
Dr. Alexandra Keller stellte die Flamme des Bunsenbrenners ein und beobachtete den kochenden dunklen Inhalt in dem Messbecher, den sie darübergestellt hatte. »Wenn du Lust auf einen heißen Vampirblut-Grog hast, dann ja .«
MichaelnahmsicheinenMomentZeit,umdenAnblickseiner Sygkenis zugenießen.Siehatteihrlanges,haselnussbraunesHaarzueinemlockerenPferdeschwanzzusammengebunden,aus dem ein paarKorkenzieherlockenentkommenwaren.EinfleckigerweißerLaborkittelbedecktedasgrüneSeidenkleid,dassietrug,unddieOhrringeausSmaragdenundDiamanten,dieerihr letzte Nach tgeschenkthatte,funkeltenanihrenOhrläppchen.
»Ich glaube, ich verzichte .« Michael betrachtete die beeindruckende Ausstattung des Labors, die Alexandra zusammengestellt hatte und mit der sie arbeitete. »Das sieht ziemlich kompliziert aus .«
Sie entnahm mit einer Pipette eine Probe aus dem kochenden Messbecher und gab einen Tropfen auf einen Objektträger, dann fügte sie einen Tropfen einer klaren Flüssigkeit hinzu. »Das ist es .«
In ihrem menschlichen Leben war Alexandra eine berühmte plastische Chirurgin gewesen, die zerstörte Gesichter von Unfallopfern oder misshandelten Kindern wiederhergestellt hatte. Zusätzlich zu dem Talent eines Alten Meisters der Bildhauer und zu einer wilden Entschlossenheit besaß Alexandra außerdem eine außergewöhnliche Schnelligkeit – kein anderer Arzt auf der Welt war mit dem Skalpell so schnell gewesen wie sie.
Michael hatte ihr unabsichtlich viel davon genommen, als er sie gegen ihren Willen nach New Orleans bringen ließ, damit sie sein Gesicht wiederherstellte, das während seiner Gefangenschaft bei den Brüdern und der brutalen Folter dort völlig zerstört worden war. Nach einigem Widerstand hatte Alex ihn operiert. Dann hatte Michael sie unabsichtlich mit seinem Blut infiziert, das sie eigentlich hätte umbringen müssen. Stattdessen war Alexandra der erste Mensch seit fünfhundert Jahren, der die Verwandlung zu einer Darkyn überlebt hatte.
Wütend über die beabsichtigte und die unbeabsichtigte Einmischung in ihr Leben, hatte Alex ihn gehasst, war ihm ausgewichen und hatte ihn mit all dem rechtmäßigen Zorn der Unschuldigen, der man unrecht getan hatte, bekämpft. Dann, um es noch schlimmer zu machen, hatten sie und Michael sich ineinander verliebt.
Cyprien hatte viele Jahrhunderte als Lord der Darkyn gelebt und sich damit abgefunden, niemals eine Lebenspartnerin zu finden. Jetzt, wo er diese intelligente, wunderschöne und engagierte Frau als Sygkenis hatte, fragte er sich, wie er so lange ohne sie hatte überleben können.
Michael stellte sich hinter sie und legte die Arme um ihre Hüften. Er beugte sich vor und flüsterte ihr ins Ohr: »Hast du Lust auf einen heißen Vampir ?«
»Wir sind, wie du mir schon ungefähr eine Million
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