Darkyn: Ruf der Schatten (German Edition)
Blase entleeren müssen.
Die Patientin, die in dem Zimmer schlief, war eine kahlköpfige schwarze Frau mit bandagierten Händen und Dutzenden von Narben im Gesicht und auf dem Kopf. Sie öffnete die Augen und beobachtete ihn, während er die Tür schloss und an das Bett trat.
»Sie kommen zu spät .« Sie sah ihn mit feuchten, feindseligen Augen an. »Sie ist weg, und ich werde Ihnen nichts sagen .«
»Ich weiß .« Kyan legte sanft einen Finger an ihre Wange und folgte dem Weg ihrer letzten Träne. »Aber das hier wird es .«
5
Alexandra Keller hasste Fliegen. Selbst in diesem luxuriösen, ledergepolsterten Bauwerk der Dekadenz, das ihr Geliebter seinen Privatjet nannte, war sie nervös. Nachdem sie gestartet waren, lief sie durch die Kabine, bis sie merkte, dass sie Michael und Philippe auf die Nerven ging. Endlich setzte sie sich wieder und hantierte unruhig mit einem Glas Weißwein.
»Ich kann nicht mal mehr Erdnüsse knabbern « , sagte sie zu niemand Besonderem. »Ich mochte diese mit Honig gerösteten in den kleinen Paketen immer besonders gern. Eine blutdurstige Unsterbliche mit einem verkümmerten Verdauungssystem zu sein, ist scheiße .«
»WirbraucheneinLaboranBord,nichtwahr ?« MichaelwandtesichanseinenSeneschallPhilippe.»Kümmeredichdarum .«
Der große, brutal aussehende Kyn nickte. »Sobald wir zurück sind, Meister .«
»Hey. Ich muss nicht die ganze Zeit arbeiten « , informierte Alex sie fröhlich. »Es gibt noch viele andere Dinge, die mich glücklich machen außer der Medizin .«
Philippe beugte sich vor, und die gelben Augen in seinem vernarbten Gesicht sahen sie durchdringend an. »Sind irgendwelche davon an Bord dieses Flugzeugs ?«
»Na ja, er zum Beispiel .« Sie deutete auf ihren Geliebten. »Und du, wenn du nicht für ihn knechten musst. Ich mag viele Dinge, weißt du. Zum Beispiel … « Sie sah sich in der Kabine um. »Also gut, verdammt. Wir brauchen ein Labor an Bord .« Sie stand auf und lief weiter auf und ab.
Cyprien folgte ihr. »Alexandra, du kannst das nicht sechs Stunden lang tun. Komm und setz dich wieder hin .«
»Du hast recht .« Sie griff nach seiner Hand. »Entschuldige uns, Phil .« Sie zog Michael in das Schlafzimmer im Heck und schloss die Tür. »Wie instabil hat John für dich genau gerochen? Ein bisschen deprimiert instabil, manisch-depressiv instabil, kurz vor einer Psychose stehend instabil, kurz vor dem Selbstmord stehend instabil, wie ?«
»Ich habe keinen Vergleich .« Michael schüttelte den Kopf. »Ich habe eine solche Duftveränderung noch nie erlebt. Ich glaube, ich könnte mich auch irren, Alexandra. Deshalb wollte ich dir nichts sagen. Dein Bruder ist nicht wie andere Menschen. Er ist … ein komplizierter Mann .«
»Ein kompliziertes Arschloch .« Sie warf sich auf das runde Bett und starrte zur Decke.
»Es könnten die Nachwirkungen dessen sein, was ihm in Irland passiert ist « , fuhr er fort. »Elizabeth hat sein Blut getrunken. Sie hatte vielleicht sogar Sex mit ihm .«
»Michael .«
»Ich weiß, dass du das nicht hören willst, aber John ist kein Priester mehr – «
»Ich habe nur noch eine Frage an dich .«
» Chérie ? «
Sie hob den Kopf und beobachtete, wie ihr Spiegelbild das Gleiche tat. »War der Spiegel immer schon da oben ?«
» Oui .« Er ging zum Bett hinüber.
Sie begutachtete, wie sie auf dem Bett aussah. In dem runden Spiegel, der über ihr an der Decke befestigt war, sah man die gesamte Matratze. »Lustig, dass mir das bis jetzt nie aufgefallen ist .«
» Merci .« Er kniete vor ihr, und seine langen Finger schoben ihr sanft das Kleid über die Hüften nach oben.
Alex hob den Kopf und sah ihn böse an. »Deshalb willst du immer, dass ich oben bin, wenn wir fliegen. Damit du mich beobachten kannst. Du Perversling .«
Er lächelte ein wenig. »Das ist einer der Gründe .« Er zog ihr den Slip bis zu den Knien und öffnete ihre Schenkel weiter.
»Warte mal .« Sie versuchte sich aufzusetzen, doch dann gab ihr Rückgrat nach, als er seinen offenen Mund zwischen ihre Beine presste. »Warte. Oh Gott. Michael .«
Ihr Geliebter wartete nicht, sondern benutzte seine Zunge, um ihre Schamlippen zu teilen und über das empfindliche, zarte Fleisch zu lecken. Als sie sich unter diesem Kuss wand, legte er die Hände um ihre Hüften und hielt sie fest.
»Ichwillnicht … Ichbinnicht … verdammt .«
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