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Darkyn: Ruf der Schatten (German Edition)

Darkyn: Ruf der Schatten (German Edition)

Titel: Darkyn: Ruf der Schatten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Viehl
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nicht schwer, aber ich war schwach, krank. Ich musste mehrfach stehen bleiben und mich ausruhen. Ich versteckte mich mit dir hinten in einem Lieferwagen hinter ein paar Kartons. Jemand stieg ein und fuhr eine lange Zeit. Dann waren wir in der Stadt. Ich sprang mit dir aus dem Wagen und lief weg .«
    Alex dachte über das nach, was er ihr erzählt hatte. »Was, wenn der Ort, an den du dich erinnerst, eine Art Krankenhaus oder ein Waisenhaus war? Vielleicht wurden wir eingesperrt, damit wir nicht weglaufen .«
    »Ich glaube, sie haben uns jemanden hinterhergeschickt « , sagte er zu ihr. »Einen Mann. Er hat uns eines Nachts in einer Gasse gefunden .«
    AlsJohnihrvondemMannerzählte,derversuchthatte,ihnausdenKistenherauszuziehenunddenermiteinemEisenrohrindieFluchtgeschlagenhatte,beobachteteAlexseineAugen.Erklangfiebrig,fastwahnsinnig.WasimmermitJohnundihrpassiertwar,bevorsieadoptiertwurden,eshatteihmtiefeWundenzugefügt.VielleichthattedieseEinrichtunginMontereynurdiesehalbvergessenenSchreckenseinerKindheitzurückgebracht,vondenenvielevielleichtgarnichtwirklichpassiertwaren.
    »Am Tag, nachdem der Mann uns angegriffen hatte, fand uns ein Mitarbeiter vom Jugendamt und brachte uns in ein katholisches Waisenhaus in der Innenstadt « , sagte John. »Erinnerst du dich daran? Dort waren wir, bevor die Kellers uns adoptierten .«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Ich auch nicht « , sagte er. »Ich kann mich nur an die Gasse erinnern und dann daran, wie wir die Kellers trafen, als sie kamen, um uns abzuholen .«
    »Du warst ein schwer traumatisiertes Kind, John, das man in ein fremdes Heim gesteckt hatte voller Menschen, die du nicht kanntest « , erklärte sie. »Es ist ganz normal, dass ein Kind solche Dinge aus seinem Gedächtnis streicht .«
    Er nahm ihre Hände in seine. »Alex, wir waren sechs Monate in diesem Heim. Ich kann mich an keinen einzigen Tag erinnern. Du ?«
    »Nein .« Sie runzelte die Stirn. »Das waren keine sechs Monate. Es kann nicht so lang gewesen sein .«
    »Doch, war es« , beharrte er. »Ich habe die Daten auf den Papieren in Audras Akten verglichen. Im Bericht des Jugendamtmitarbeiters steht, dass er uns im August gefunden hat. Audra hat uns am Valentinstag adoptiert .«
    Sie schüttelte den Kopf. »Dann ist da irgendetwas mit den Daten durcheinandergeraten .«
    »Woran ich mich noch erinnere, ist, dass wir anders waren, als wir bei den Kellers einzogen .« Er drehte ihre Hände um und hielt sie mit den Handflächen nach oben. »Du wolltest immer Jacks spielen, wie du es bei den großen Mädchen auf der Treppe gesehen hattest – weißt du noch, dieses Spiel, wo man möglichst schnell einen Ball werfen und gleichzeitig kleine Metallsterne aufheben muss? Als wir auf der Straße lebten, habe ich einen Sack davon aus einem Spielzeugladen für dich gestohlen. Du hast dir so viel Mühe gegeben, einen Stern zu packen und danach den Ball zu fangen . Aber du hast es nie geschafft .«
    »Okay, dann war ich also eine schlechte Jacks-Spielerin .«
    »Mom hat dir ein neues Spiel geschenkt, als wir bei ihr einzogen « , erklärte John. »Am ersten Tag hast du damit gespielt, und ich habe dir zugesehen. Ich habe gesehen, wie du alle Sterne eingesammelt und dann den Ball aufgefangen hast, bevor er wieder auf dem Boden landete .«
    Sie zog ihre Hände zurück. »Dann habe ich im Heim wohl geübt .«
    »Du konntest schon schreiben, als du in den Kindergarten kamst. Du hast immer meine Hausaufgaben abgeschrieben, um zu üben. Ich habe mal deine Zeit gestoppt. Du hast nur drei Minuten gebraucht, um eine fünfseitige Buchvorstellung abzuschreiben. Du hast angefangen, Dinge aufzufangen, bevor sie den Boden berührten. Dann war da der Tag im Garten, als du einen Vogel gefangen hast, der an deinem Gesicht vorbeiflog, und Audra schrie – «
    »Hör auf .« Alex ballte ihre Hände zu Fäusten und stand auf. »Das war Zufall. Mehr nicht .«
    »Du warst davor ein ganz normales kleines Mädchen « , sagte er zu ihr. »Dann kamen wir zu Audra, und deine Hände bewegten sich schneller, als ich sehen konnte .«
    »Das war Zufall, John .« Sie hob die Arme. »Eine glückliche Genkombination, das ist alles. Sie hat sich erst gezeigt, als wir adoptiert wurden. Dann bin ich eben schnell. Es gibt immer jemanden, der schneller ist .«
    »Nein, gibt es nicht « , sagte er. »Du bist die schnellste plastische Chirurgin auf der Welt. Frag das TIME -Magazin .«
    »Du denkst, dass sie etwas mit uns gemacht haben und ich deshalb so geworden bin

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