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Darkyn: Ruf der Schatten (German Edition)

Darkyn: Ruf der Schatten (German Edition)

Titel: Darkyn: Ruf der Schatten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Viehl
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?« Sie lachte. »Okay. Wenn das der Fall ist, was haben sie dann mit dir gemacht? Abgesehen davon, dass du zu einem religionsbesessenen Idioten geworden bist ?«
    »Erinnerst du dich an das Essens-Spiel ?«
    Alex verstummte.
    »Jeden Tag, wenn wir aus der Schule kamen, hast du mich gefragt, was Audra gekocht hatte. Und ich sagte es dir, und ich habe mich nie geirrt .«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Du hat geschummelt. Du hast sie wahrscheinlich jeden Tag gefragt, bevor wir zur Schule gingen .«
    »Ich habe sie nicht ein einziges Mal gefragt. Ich konnte es schon zehn Blocks von zu Hause entfernt riechen .« Er stellte sich neben sie. »Wenn wir samstags in der Kirche waren, konnte ich hören, wie die Leute im Beichtstuhl Gott ihre Sünden zuflüsterten .«
    »Diese Kabinen sind schalldicht .«
    Er lächelte sie an. »An einem Samstag hast du Vater Seamus gesagt, dass du meinen Baseballschläger und meinen Ball genommen und damit das hintere Fenster von Mr Murphy zerbrochen hast. Du hast von deinem Taschengeld einen neuen Ball gekauft und ihn dreckig gemacht, damit er wie meiner aussah .«
    Alex keuchte. »Du hast gesehen, wie ich Mr Murphys Fenster zerbrochen habe ?«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich war an dem Tag beim Messdiener-Treffen. Ich wusste es nicht, bis ich dich am Samstag bei der Beichte hörte. Ich habe alle Beichten gehört .«
    »Du kanntest alle meine Sünden .«
    »Ich kannte die von allen .« Er blickte auf die ersten Sonnenstrahlen am Horizont. »Riechen, hören, schmecken, sehen – alle meine Sinne waren geschärft. Deshalb wurde ich Priester. Ich dachte, es wäre ein Geschenk Gottes, um mir die Welt und das Leiden der Menschheit bewusster zu machen .«
    »Aber jetzt denkst du, dass etwas mit uns passiert ist, während wir in diesem katholischen Waisenhaus waren? Etwas, das mich schnell und deine Sinne schärfer gemacht hat ?«
    »Ich glaube nicht, dass es ein Waisenhaus war oder dass es von der katholischen Kirche geführt wurde .« Er sah sie an. »Ich glaube, die Brüder haben uns geschnappt. Ich glaube, dass sie Experimente an uns durchgeführt haben, genauso wie an diesen Kindern in Monterey .«
    Alexwollteprotestieren,aberdanngriffsienachihremBruder,dernachvornüberdieMauerkippte.JohnmurmelteetwasundglittihrdurchdieHände,dannfielerbewusstlosaufdieSteine.

12
    Valentin hatte das Flugzeug gelandet. Er hatte weder sich noch Liling getötet. Jetzt musste er nur verhindern, dass sie verblutete.
    Valentin trug Liling weg vom See auf den Wald zu. Während er bewusstlos gewesen war, hatte sie ihn irgendwie aus dem Wasser gezogen. Sie war davon ausgegangen, dass er aufgehört hatte zu atmen, und hatte versucht, ihn wiederzubeleben. Jetzt musste er Hilfe für sie finden, bevor sie verblutete.
    Er fühlte ihre Haut. Sie war nass vom Seewasser und fühlte sich kalt an, fast zu kalt. Er konnte sehen, wie ihre kleinen Brüste sich hoben und senkten, aber er spürte, dass ihr Herzschlag schwächer wurde. Sie geriet vielleicht in einen Schockzustand; er musste sie aufwärmen.
    Das Gebäude, das er aus der Luft gesehen hatte, lag in einer Schneise zwischen hohen, dünnen Kiefern. Es war eine Hütte, die Fenster waren dunkel, und sie sah verlassen aus. Er trat die Tür auf und trug sie hinein.
    Valentin legte sie auf eine zerschlissene Couch, zog ihr die nassen Sachen aus und sah sich ihre Wunde an. Erstaunt stellte er fest, dass sie zugeheilt war, bis ihm der provisorische Verband wieder einfiel, den er darübergelegt hatte; das Blut, das seine Jacke durchtränkt hatte, musste die Wunde versiegelt haben.
    Er zog die staubige Patchworkdecke von der Lehne der Couch und wickelte sie um Liling, bevor er sich aufrichtete und im Raum umsah. Die Hütte musste seit einigen Monaten leer stehen, aber er sah Anzeichen dafür, dass sie regelmäßig bewohnt wurde. Es gab Steckdosen, Lampen, Stühle und ein kleines Radio. Der Kamin war leer, aber daneben stand ein kleiner Heizlüfter.
    Liling murmelte etwas, und als er seine Hand an ihre Stirn legte, fühlte sie sich etwas wärmer an.
    Ihm blieb keine Zeit, um Holz zu hacken und den Kamin anzuzünden. Irgendwie musste die Hütte mit Strom versorgt werden, deshalb ging Jaus durch einen Flur auf die Rückseite des Hauses. Draußen fand er einen kleinen Lattenverschlag mit einem großen Generator und mehreren Kanistern Benzin. Es gelang ihm, den Generator aufzutanken und in Gang zu setzen, bis er stotternd ansprang.
    Er ging zurück, steckte den Heizlüfter ein und

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