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Darkyn: Ruf der Schatten (German Edition)

Darkyn: Ruf der Schatten (German Edition)

Titel: Darkyn: Ruf der Schatten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Viehl
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,fragteMarthaundstreichelteeinederhässlichenBlüten.»SchließlichsindesseineLieblingsblumen .«
    Liling rannte an der Krankenschwester vorbei zur nächsten Tür, riss sie auf und trat hindurch. Dahinter befand sich eine Zugbrücke, vor der zwei große, ungepflegt aussehende Wachen standen. Die Männer trugen die gleichen Speere, Helme und diese Metallplattendinger über den dreckigsten Ledersachen, die man sich vorstellen konnte. Sie bewachten eine Burg. Beide betrachteten Liling, richteten sich auf und starrten hinaus auf Hunderte von Morgen Land, das mit Weizen oder hüfthohem toten Gras bewachsen war. Das Feld wurde von Kiefern- und Eichenwäldern umsäumt, die so dicht waren, dass man zwischen den Stämmen keine Lücken mehr sah.
    Sie blickte über ihre Schulter auf riesige schwarze Steinwände. Man hörte nur den Wind, der im Gras spielte und durch die Löcher in den Steinen der Brücke pfiff. Jenseits des riesigen Feldes wurden die Bäume von etwas Großem und Weißem unterbrochen, das wie Frost in der Sonne glänzte.
    Valentin.
    Liling konnte nicht zu der Elfenbeinburg laufen; sie war zu weit weg. Sie ging auf einen der Wachmänner zu. »Ich brauche ein Transportmittel .«
    Der Wachmann verbeugte sich und ging mit schnellen Schritten zu einer großen Scheune an einer Seite der Burg. Der andere beobachtete sie aus den Augenwinkeln, als erwarte er, dass sie ihm den Kopf abriss.
    Sie lächelte ihn an. »Ich gebe nicht .«
    »Wie Ihr meint, Mylady .« Er hörte auf, sie anzustarren, und blickte so konzentriert auf das Feld, dass sie glaubte, seine Augen würden ihm aus dem Kopf springen. »Alles wird so sein, wie Ihr es sagt .«
    Der andere Wachmann kam mit einem riesigen roten Pferd mit einem schwarz-silbernen Sattel auf dem Rücken zurück und reichte ihr die Zügel.
    Sie starrte hinauf in schwarze Augen, hinter denen ein rotes Glühen zu sehen war. »Ich weiß nicht, wie man ein Pferd reitet .«
    »Das ist alles, was wir haben, Mylady .« Der Wachmann verbeugte sich erneut. »Wünscht Ihr, dass ich Euch als Eskorte begleite ?«
    Liling wünschte sich Reitstunden. »Nein .« Sie hatte im Fernsehen oft genug Reiter gesehen, um zu wissen, wie man auf ein Pferd stieg. Sie schob einen Fuß in das gebogene Metallding an der Seite des Pferdes und schwang sich auf seinen Rücken – der so weit vom Boden entfernt war, dass sie fast einen Herzinfarkt bekam, als sie im Sattel saß.
    Das Pferd bewegte sich unruhig unter ihr. Als sie die starken Muskeln unter sich fühlte, schlug ihr das Herz bis zum Hals, aber ihre Hände und ihre Beine suchten sich ihren Platz, so als wüssten sie genau, was sie tun mussten, und das Pferd reagierte auf ihre Bewegungen, als wäre sie ein Profi.
    Sie blickte zu den Wachen hinunter und deutete über das Feld. »Wie heißt dieser Ort ?«
    Der eine erbleichte. Der andere schluckte und sagte: »Brumal, Mylady .«
    »Die Festung des Todes « , murmelte der bleiche Mann.
    Ich gehe an keinen Ort, dessen Adresse etwas mit Tod zu tun hat. Gerade, als sie das beschlossen hatte, ergriff der andere, offenbar selbstmordgefährdete Teil von ihr die Zügel und stieß dem großen roten Pferd die Beine in die Flanken.
    Liling glaubte, dass sie vor Entsetzen einen spitzen Schrei ausstieß. Es klang wie »Ha « , und das Pferd schoss los wie eine vierbeinige Rakete.
    Bis zu diesem Traum war sie noch nie geritten, und zwar aus demselben Grund, warum sie nie mit Dynamit gespielt oder mit giftigen Schlangen hantiert hatte: Auf der Skala des gesunden Menschenverstandes wogen potenzielle Schmerzen, Verletzungen und Tod immer schwerer als der Lockruf von Spaß, Aufregung und Nervenkitzel.
    Weil der Boden und der Himmel vor ihren Augen so stark wackelten, erwartete sie herunterzufallen anstatt zu reiten. Stattdessen beugte sie sich vor und schaffte es irgendwie, ihre Bewegungen denen des Tieres anzupassen. Ihr Kiefer schmerzte, aber sie konnte ihre Zähne erst wieder auseinanderbekommen, als sie dreiviertel des Weges über das Feld hinter sich hatten und sich schnell der Elfenbeinburg näherten.
    Wie hatten die Wachen es genannt? Brumal. Festung des Todes.
    Unebene weiße Steine und Felsen bedeckten den Boden, und sie zog an den Zügeln und ließ das Pferd in Schritt verfallen. Es musste sich kein Bein brechen, und sie wollte erst Zeit haben, sich die Burg in Ruhe anzusehen, bevor sie klopfte.
    Die Architektur war anders als bei der schwarzen Burg auf der gegenüberliegenden Seite, und sie war auch nicht

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