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Darkyn: Versuchung des Zwielichts (German Edition)

Darkyn: Versuchung des Zwielichts (German Edition)

Titel: Darkyn: Versuchung des Zwielichts (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Viehl
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unglaublich viel von Blutegeln hielten.« Liliette schüttelte den Kopf, bevor sie zu Jamys ging und ihn auf die Wange küsste.
    »Wir haben seitdem ein paar Fortschritte gemacht.« Während Heather die Instrumententabletts zurechtrückte, führte Alex die alte Dame vorsichtig zur Tür. »Ich komme raus und sage Ihnen, wie es gelaufen ist, sobald wir fertig sind.«
    Als Liliette gegangen war, scheuerte Alex ihre Hände und nahm dann eine vorbereitete Spritze mit der blauen Salzlösung. Heather hatte Jamys bereits auf den Bauch gedreht und ihm eine Vollblut-Infusion angehängt. Der Junge reagierte auf nichts, deshalb konnte sie nicht sagen, ob er sich Sorgen machte oder nicht.
    »Das wird dir helfen zu schlafen«, sagte sie zu ihm, »damit du nichts spürst.«
    Er starrte nur auf die Tür und blinzelte nicht mal, als Alex ihm die Spritze gab. Dann flatterten seine Augenlider und senkten sich, und seine Atmung wurde ruhiger.
    Seine Reaktion beunruhigte sie in mehrfacher Hinsicht. Marcel und Liliette hatten ihr und ihren Instrumenten gegenüber ein gesundes Maß an Angst gezeigt. Angesicht des großen Traumas, das er erlitten haben musste, sollte Jamys so schreckhaft wie ein Hase auf Methamphetaminen sein, vor allem bei einer Fremden, die an seinem Körper herumschneiden wollte. Stattdessen behandelte der Junge Ale x – und jeden anderen, wie ihr auffie l – , als wären sie unsichtbar.
    Sie wusste, was die Inquisitoren seinem Körper angetan hatten, aber was hatten sie mit seinem Geist gemacht?
    Heather brachte Alex zurück in die Wirklichkeit. »Doktor? Ist etwas nicht in Ordnung?«
    »Nein. Lassen Sie uns mit dem oberen Lumbal anfangen und uns langsam nach unten arbeiten«, sagte sie und zog sich die Maske über Mund und Nase. Obwohl es keinen Grund gab, sich wegen Bakterien Sorgen zu machen, kam Alex nicht gegen das an, was man ihr in ihrer Ausbildung beigebracht hatte, und auch nicht gegen den Wunsch, um den Patienten herum ein steriles Umfeld zu schaffen. »Beobachten Sie die Monitore; wir müssen ihm in einer Stunde noch eine Dosis geben, damit er nicht aufwacht. Skalpell.«
    Nachdem Alex die ersten Transplantate aus der Rückseite von Jamys’ rechtem Oberschenkel entnommen hatte und sie in ein Blut-Kochsalz-Bad getaucht hatte, musste sie das Narbengewebe im wahrsten Sinne des Wortes von seinem Rückgrat kratzen und die zerstörten Muskeln vorbereiten. Der Hautlappen, den sie weggeschnitten hatte, heilte, als sie das Transplantat platzierte, aber sobald sich das neue Gewebe mit dem beschädigten Muskel verbunden hatte, raute sie die Unterseite des Hauptlappens und die die darunterliegende Hautschicht auf und presste beides zusammen, bis es heilte.
    »Blutdruck und Puls niedrig, aber normal«, murmelte Heather. »Die erste Einheit Blut ist fast leer, Doktor.«
    Sein Körper saugte es auf, wie ein Kind eine Pepsi trinken würde. »Machen Sie noch zwei Einheiten fertig, aber stellen Sie den Tropf niedriger ein.« Zu viel Blut würde sein Gewebe sättigen und es schwieriger machen, die Transplantate genau zu platzieren.
    Alex konnte immer nur kleine Bereiche operieren, da die Haut sich schneller schloss, als sie schneiden konnte, aber sie kam stetig voran. Heather spritzte noch zweimal blaue Salzlösung in seinen intravenösen Zugang, bevor sie mit dem letzten Transplantat fertig waren und Alex anfing, die Hautoberfläche zu glätten. Sie hatte bei der Arbeit an Cyprien festgestellt, dass ein Abschleifen wie bei sprödem Holz das Narbengewebe tatsächlich verschwinden ließ. Neue, unbeschädigte Haut formte sich sofort und verheilte.
    Selbst mit einem durch Cypriens Zauber getrübten Verstand reagierte die Krankenschwester mit befriedigendem Staunen. »Das ist eine unglaubliche Arbeit, Dr. Keller.«
    »Er macht das meiste davon.« Sie runzelte die Stirn, als eine Reihe von fremden Gedanken in ihren Kopf drang. Jamys? Es war schwer auszumachen, was sie sah, die Stimme stöhnte, die Bilder waren dunkel und flüchtig. Keines schien am Anfang einen Sinn zu ergeben, aber langsam setzten sich die Stimme und die Bilder zu etwas Vertrauterem zusammen.
    Geliebte. Große, schwielige Hände rollten einen weißen, nackten Körper über ein Bett aus goldenem Satin. Wach auf. Tiefes, männliches Lachen, streichelnde Finger. Willst du mich? Eine Hand, die eine volle Brust drückt; eine andere, die zwischen zwei blasse Schenkel glitt. Angel, ja, Angel .
    »Oh.« Das Gefühl, als würde das mit ihr selbst passieren, ließ Alex

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