Darkyn: Versuchung des Zwielichts (German Edition)
einfach. Du hältst mich fest « – Alexandra legte seinen schlaffen Arm um sic h – »und bewegst dich mit mir. Komm schon, du kannst das.«
Philippe nahm an, dass er für sie barfuß über glühendheiße Pflugmesser gegangen wäre, deshalb zog er sie an sich und bewegte sich über die Tanzfläche.
»Langsamer. Achte auf meine Füße. Ja, genau so.« Sie lehnte eine weiche Wange an ihn. »Das ist schön.«
Da er keine Vergleichsmöglichkeit hatt e – sein Leben war vieles gewesen, aber niemals schö n – , nahm er an, dass es stimmte. Und es war tatsächlich angenehm, sie zu halten, dem Lied zuzuhören und sich so zu bewegen.
»Warum bist du die ganze Zeit bei ihm geblieben?«
Er brauchte eine Minute, um das Englisch ins Französische zu übersetzen. »Kein andere r … Platz für mich. Ich diene ihm. Mach e … Schwur, ja? Zu bleiben. Beschützen.«
»Du bist ebenso stark wie er.« Sie ließ den Blick über ihn gleiten. »Du siehst nicht schlecht aus, so ein starker, schweigsamer Typ wie ein Panzer. Frauen lieben den französischen Akzent. Du könntest überall hingehen, alles machen oder alles sein, was du willst.«
Philippe kam nach dem Typen nicht mehr mit, doch er verstand, was sie ihm sagen wollte. »Ich nicht sage richtig. Cyprien ist Meister, aber e r … ma seule famille . Kein anderer mehr.« Über ihren Kopf hinweg beobachtete er, wie der große Mann aufstand und zum Klo ging. »Nicht wie du.«
»Bei mir ist das auch nicht anders. Mein einziger Verwandter hat mich für Gott sitzen gelassen.« Sie seufzte und rieb ihre Stirn an seinem Jackett. »Ich habe mir das nicht ausgesucht, Phil. Ich liebe ihn, aber ich brauche diese ganze Scheiße nicht. Es ging mir gut ohne diesen Scheiß.«
Er verstand nicht, warum sie die Angelegenheiten des Meisters mit Dünger gleichsetzte, aber sie danach zu fragen, würde sie nur verärgern. »Liebe ist frei, Alexandra, aber es bring t … Pflicht. Verpflichtungen.«
»Da hast du recht.«
Vorsichtig hob er eine Hand und berührte ihre Locken, dann schob er die Fingerspitzen hinein und massierte ihre Kopfhaut. Eine Hure in Bayonne hatte ihm einmal gezeigt, wie man das machte, und behauptet, nichts entspanne eine Frau mehr.
»Nicht so gut, allein sein, niemanden zum Lieben. Marcel, der Junge, Thierr y … sie brauchen dich.« Er zögerte einen Moment, bevor er hinzufügte. »Cyprien dich braucht. Sehr viel.« Und mit ihr im Arm konnte er das Verlangen des Meisters gut verstehen.
»Ja. Riesig. Es würde in weißem Marmor großartig aussehen.« Alex entzog sich ihm. »Genug getanzt für heute Abend.«
Philippe folgte ihr schweigend zurück an den Tisch. Sie blickte zu dem leeren Tisch hinüber, wo der große Mann gesessen hatte, machte ein angewidertes Geräusch und nahm einen Schluck aus der Flasche. Eine Sekunde später knallte sie die Flasche auf den Tisch. »Ich habe vorher kleine Mengen Flüssigkeit vertragen. Warum wird mir hiervon schlecht?«
»Von Blut dir nicht schlecht wird.«
Sie blickte ihn an und schlug sich dann gegen die Stirn. »Das Sperma, natürlich. Wie konnte ich so verdammt dumm sein? Es ist genauso schlimm wie sein Blut. Das kann ich nicht zulassen. Ich muss Tests an mir durchführen. Ich muss diese Sache heilen, oder ich werde nie wieder als Ärztin arbeiten können.«
Cyprien hatte Philippe gesagt, dass die Ärztin Injektionen benutzte, um den Verwandlungsprozess zu verlangsamen. Der menschliche Tod war etwas, das Alexandra noch durchleben musste. Würde sie diese letzte Veränderung überleben oder würde sie wie Maere in der Erde bleiben?
»Ist so schlecht«, erwiderte er auf ihre letzte Bemerkung, »Kyn sein? Kyn- docteur sein?«
Sie warf ihm einen Blick zu, den er nicht deuten konnte, und stand auf. »Entschuldige mich, ich muss jetzt mein Bier auskotzen.«
Philippe folgte Alexandra zu der Toilettentür, auf der ein Schild für Frauen stand. Er wusste, dass das bedeutete, er musste draußen warten oder alle Frauen da drin würden ihn anschreien. Wenn sie wieder rauskam, würde er genug Englisch zusammenbekommen, um sie davon zu überzeugen, mit ihm zum Haus zurückzukommen. Wenn das nicht funktionierte, würde er tun, was Cyprien befohlen hatte, und sie zwingen. Er hoffte, dass sein Englisch ausreichte. Er wollte seine Fähigkeit nicht an Alexandra benutzen. Er würde seinem Meister gehorche n – das stand außer Frag e – , aber sie verdient e … etwas Besseres.
Alexandra kam zur gleichen Zeit aus der Frauentoilette wie der
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