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Darkyn: Versuchung des Zwielichts (German Edition)

Darkyn: Versuchung des Zwielichts (German Edition)

Titel: Darkyn: Versuchung des Zwielichts (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Viehl
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sagen, dass diese Verletzungen niemals behandelt wurden?«
    »Das war nicht möglich.« Seine Hand bewegte sich nach oben, die langen Finger über den schlimmsten Stellen des Narbengewebes, das seine Augen unter sich begraben hatte, ausgebreitet, ohne es jedoch zu berühren. »Wie Sie sehen können, bin ich eine gewisse medizinische Herausforderung.«
    »Milde ausgedrückt.« Sie untersuchte ihn noch genauer, tastete das ruinierte Gesicht von ganz oben bis hinunter zu der ziemlich präzisen Linie an seinem Hals ab, wo die Narben abrupt aufhörten. Was ihre Hände ihr sagten, konnte jedoch nicht stimmen. »Wer oder was hat das mit Ihrem Gesicht gemacht, Sir?«
    »Ich wurde viele Male schwer geschlagen und dan n … in eine ätzende Flüssigkeit getaucht.« Er bewegte die Han d – die elegante, blasse Hand eines Künstler s – und schob weißes Haar von seiner rechten Wange. »Ich war einige Zeit bewusstlos, und als ich aufwachte, waren meine Verletzungen geheilt.«
    Dass er nicht tot war, grenzte an ein Wunder, aber was er da sagte, passte nicht zu seinem Zustand. Es sei denn, er hatte monatelang im Koma gelegen oder eine ungewöhnliche Knochenstruktur ode r … »Leiden Sie an Morbus Paget?«
    »Nein.«
    Doch Alex konnte intakte, feste Knochen unter der Haut fühlen. Sie waren zu einer neuen Oberfläche zusammengewachsen, deren Winkel und Dimensionen Stoff für Albträume lieferten.
    »Sind Sie sicher, dass Sie niemand behandelt hat, während Sie bewusstlos waren?« Vielleicht war er von einem inkompetenten Arzt operiert worden. Oder einem Psychopathen.
    »Ganz sicher. Es war nur eine Nacht.«
    Sie nahm ihre Hände weg. »Wenn Sie mich anlügen, Mr Cyprien, kann ich Ihnen nicht helfen.«
    »Ich heile spontan. Nennen Sie mich Michael.«
    »Natürlich.« Alex konnte ein Lachen nicht unterdrücken. »Und ich kann mit der Kraft meiner Gedanken Sachen in Brand setzen. Soll ich den Kamin anmachen?«
    »Philippe, j’ai besoin d’un couteau .«
    Das Couteau stellte sich als ein langer, scharfer Dolch heraus, dessen Heft Philippe in Cypriens Hand legte.
    »Moment mal.« Sie stellte sich zwischen die beiden und versuchte, nach dem Messer zu greifen. »Es ist nicht nötig, dass Sie sich noch zusätzlich verletzen. Ich kann mir vorstellen, was Sie durchgemacht haben, aber es gibt Ärzte, die Ihnen helfen können.« Er brauchte dringend einen Psychiater, aber sie musste ihn erst ins Krankenhaus bringen, um Aufnahmen von seinem Kopf zu machen. Konnten Knochensplitter in seinem Gehirn für seine Verrücktheiten verantwortlich sein?
    »Ich bin bereit, meine Behauptungen zu beweisen, Doktor.« Cyprien fuhr mit der Klinge über die Innenfläche seiner Hand und hielt sie ihr hin. Blut lief dickflüssig über sein Handgelenk.
    »Wunderbar.« Sie griff nach seinem Handgelenk und versuchte, die Blutung durch Druck zu stoppen. Dann spannten sich ihre Finger an, als sich die Wundränder zusammenzogen und der Schnitt sich schloss. In weniger als einer Minute war die Wunde verschwunden.
    Sie schmierte Blut auf seinen Arm, wischte es von dem Schnitt weg. Der nicht länger da war. »Netter Trick, Mike. Wie haben Sie das gemacht? War es ein Gummimesser? Elektrisch gesteuerte Schaumpolster?« Sie blickte sich auf dem Bett um und suchte nach der Ausrüstung für Spezialeffekte.
    »Ich täusche Sie nicht.« Nach einem kurzen Zögern gab er ihr den Dolch.
    Alex untersuchte die Klinge, die sich sehr real anfühlte, aber mit Bronze oder irgendeinem dunklen Metall überzogen worden war. »Okay, es ist kein Gummi. Also, was haben Sie benutzt? Kunstblut? Falsche Haut? Wie haben Sie die Wunde so schnell geschlossen?«
    Cyprien hielt ihr seinen Arm hin. »Schneiden Sie selbst mich.«
    Glaubte er, sie würde jetzt zum hysterischen Frauchen werden und schreien, dass sie das nicht könne? Sie war Chirurgin, um Himmels willen!
    Philippe berührte ihren Arm. » Ne lui nuisez pas ou je vous tuerai. «
    »Was?«
    »Er möchte, dass Sie vorsichtig sind«, versicherte ihr Cyprien.
    »Klang für mich mehr wie eine Todesdrohung. Geben Sie mir den anderen Arm.« Als er es tat, drückte sie die Haut mit den Fingerspitzen zusammen, suchte sich eine Stelle aus und machte kurz oberhalb des Ellenbogens einen schnellen, oberflächlichen Schnitt.
    Der Schnitt schloss sich und verschwand.
    Alex drückte auf die verheilte Haut auf der Suche nach Latex, Gummi oder Kunstblut. Sie fand nur Fleisch, Gewebe und Knochen.
    »Mein Gott.« Das Messer fiel ihr aus der Hand, als sie

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