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Darkyn: Versuchung des Zwielichts (German Edition)

Darkyn: Versuchung des Zwielichts (German Edition)

Titel: Darkyn: Versuchung des Zwielichts (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Viehl
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Illusion?«
    »Nein, Meister.«
    Wenn sein Angriff ihren Körper nicht zerstört hatte, dann würde die Entrückung ihren Geist zerstören. Er blickte seinen Seneschall an, der die letzten Blutspuren von seiner Nase abwischte. »Ich hätte dich nicht schlagen dürfen. Vergib mir.«
    »Es ist nichts.« Und es war nichts. Wie er heilte Philippe sofort.
    »Ich verstehe das nicht.« Er betrachtete seine Rosen, und ihm wurde klar, dass er auch wieder malen konnte. Alexandra hatte ihm nicht nur sein Augenlicht wiedergegeben; sie hatte ihm seine Hände wiedergegeben, seine Kunst. »Wie kann sie immer noch leben?«
    »Ich weiß es nicht, Meister.«
    Eine schreckliche Angst stieg in ihm auf. Wenn Alexandra die Berührung mit Darkyn-Blut tatsächlich überlebte, dann war sie der erste Mensch seit Jahrhunderten, dem das gelungen war. Was immer sie gerettet hatte, machte sie zu einem unbezahlbaren Gut, es sei denn, er konnte zuerst Anspruch auf sie erheben. »Wer weiß noch davon?«
    »Eure Tresora .«
    »Sag niemandem etwas davon.« Er erhob sich von der Bank. »Bring Eliane zurück und behalt sie im Auge.« Als er ins Haus ging, kam er an einem Spiegel vorbei und betrachtete sich selbst. Seine Nase war länger und seine Wangenknochen waren ausgeprägter, aber sein Gesicht glich exakt dem auf seinem Porträt. Sie hatte ihm alles zurückgegeben. »Buch mir sofort einen Flug nach Chicago.«
    »Meister, Ihr könnt nicht nach Chicago gehen.«
    »Ich habe keine Wahl. Es war mein Blut. Alexandra ist meine Sygkenis .« Er wandte sich um und sah seinen Seneschall an. »Ich muss zu ihr, bevor sie die Wandlung vollzieht.«
    Philippe runzelte die Stirn. »Warum?«
    Sein Seneschall hatte noch nie einen Menschen in ein Monster verwandelt, aber Michael schon. »Weil sie immer noch menschlich genug ist, um getötet zu werden.«
    John blinzelte. Entweder litten seine Ohren unter Halluzinationen oder Seine Exzellenz der Erzbischof von Chicago hatte ihm gerade erzählt, dass sein Orden gegründet worden war, um die katholische Kirche vor der uralten und immer noch bestehenden Bedrohung durch Vampire zu schützen.
    Ich halluziniere . »Vergebt mir, Eure Exzellenz, sagten Sie gerade, die Maledicti sin d … «
    »Vampire«, wiederholte Hightower mit geduldiger Miene. »Dämonische, ewig verdammte Seelen, die von den Toten auferstehen, um sich vom Blut der Lebenden zu ernähren. Mein Orden jagt und tötet sie seit dem fünfzehnten Jahrhundert.«
    John sagte nichts, denn es gab nichts zu sagen. Er hatte immer sehr viel Respekt vor dem Bischof gehabt, der so viel getan hatte, um den Glauben in den Stadtgemeinden zu stärken und zu erhalten. In einem Moment kalter Panik fragte er sich, ob sein Mentor noch bei Verstand war und ob er Hightowers Vorgesetzte benachrichtigen sollte.
    Oh ja, ruf Rom an und sag ihnen, der Bischof ist verrückt geworden. Nach dem, was in Rio passiert ist, werden sie dir genauso glauben, wie du an Vampire glaubst.
    Eine von Hightowers dünnen Augenbrauen hob sich. »Empfinden wir eine gewisse Skepsis?«
    »Ich möchte Ihnen nicht widersprechen, Sir«, sagte John und wählte seine Worte mit Bedacht, »aber meines Wissens sind Vampire nichts weiter als ein Mythos. Sie existieren nur in Volkssagen, Horrorgeschichten und schlechten Filmen.«
    »Kein Grund, sich zu entschuldigen, mein Sohn. Ich dachte genau das Gleiche, bevor ich der Bruderschaft beitrat. Zum Glück gibt es Beweise.«
    Er wandte sich zur Tür um. »Vater Cabreri, würden Sie zu uns stoßen?« Zu John sagte er. »Carlo ist ebenfalls ein Mitglied meines Ordens, deshalb ist er vertrauenswürdig.«
    Hightowers Assistent kam mit einer unbeschrifteten Videokassette herein und gab sie John, bevor er zur Linken des Bischofs Platz nahm.
    »Schau dir das an und du wirst es selbst sehen«, sagte Hightower zu ihm.
    Er konnte sich das Band anschauen oder dem Bischof weitere Peinlichkeiten ersparen. »Eure Exzellenz, ich bi n … geschmeichelt, aber ich bi n … ich kann nich t … «
    »Hör auf zu stottern und schau dir das verdammte Band an, Johnny.« Hightower lehnte sich in seinem Sessel zurück, während Cabreri sich ein Sandwich vom Teewagen aussuchte. »Wenn du es gesehen hast, dann unterhalten wir uns darüber, was du kannst oder nicht kannst.«
    John nahm das Band, steckte es in den Videorekorder, der auf dem alten Fernseher stand, und startete es.
    Mehrere Sekunden lang war nur ein Geflimmer zu sehen, und dann erschien ein Bild. Die Filmqualität war schlecht, und es

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