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Darkyn: Versuchung des Zwielichts (German Edition)

Darkyn: Versuchung des Zwielichts (German Edition)

Titel: Darkyn: Versuchung des Zwielichts (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Viehl
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aus meinem Haus.«
    Er hob eine seiner feingliedrigen Hände. »Wir müssen das erst klären. Ich verdanke dir alles. Ohne dein Können wäre ich nicht in der Lage, normal zu funktionieren.«
    Er versuchte immer noch, ihr diesen Schwachsinn zu verkaufen. Auf was für Drogen ist er? Ist er gerade high? Ist er hergekommen, um es zu beenden? Sie konnte die Hand nicht von ihrem Hals nehmen. »Und was tun Sie, wenn Sie normal funktionieren? Frauen entführen und unter Drogen setzen? Sie gefangen halten?«
    »Nein, aber ich muss sie zu mir bringen, damit ich essen kann.«
    Essen? Sofort dachte sie an Jeffrey Dahmer, den Serienmörder, der gemordet und dann Körperteile seiner Opfer gegessen hatte. Mutter Gottes, er war wie Dahmer, und sie hatte ihm geholfen.
    Sie konnte ihre Lippen kaum dazu bewegen, die widerlichen Worte auszusprechen. »Sie sind ein Kannibale?«
    » Non . Ich trinke nur ihr Blut.«
    »Sie haben mein Blut getrunken ?« Natürlich hatte er das. Bei seiner unglaublichen Fähigkeit zur Heilung hatte er wahrscheinlich Anne Rice gelesen und Buffy gesehen und redete sich jetzt ein, er wäre kein Mensch. In einigen Städten gab es eigene Nachtclubs für Verrückte wie ihn. »Sie glauben, Sie sind ein Vampir, stimmt’s?«
    »Ein Vrykolakas . Das ist beinahe das Gleiche.« Er zuckte mit den Schultern, aber sein Blick blieb starr auf ihr Gesicht gerichtet. »Wir werden Darkyn genannt.«Endlich bewegte sich Alex wieder auf vertrautem Boden. In der Facharztausbildung hatte sie eine Weile in einer psychiatrischen Klinik gearbeitet. Dort hatte sie zum ersten Mal verschiedene Arten von Psychosen beobachtet. Obwohl Cyprien sie entführt, angegriffen und so unter Drogen gesetzt hatte, dass sie alle möglichen verrückten Dinge glaubte, hatte sie jetzt wieder alles unter Kontrolle.
    Cyprien dagegen war ein sehr, sehr kranker Mann.
    »Michael.« Sie musste sich extrem zusammenreißen, um mit ruhiger, vernünftiger Stimme zu sprechen. »Ich glaube, wir beide sollten zusammen zu einem sehr guten Freund von mir fahren. Er ist ein toller Kerl, und er kann Ihnen helfen. Dann müssen Sie das nicht länger allein ertragen.«
    »Ich bin nicht verrückt, Alexandra.« Er betrachtete sie für einen Moment. »Ohne mein Gesicht und mein Augenlicht konnte ich nicht funktionieren. Du hast mir meinen Lebenssinn zurückgegeben. Ich stan d – ich steh e – in deiner Schuld, und ich habe es dir schlecht vergolten.«
    Sie hatte ihm die Fähigkeit zurückgegeben, erneut Frauen zu jagen, was sie trotz ihrer klinischen Objektivität jeden Moment dazu veranlassen würde, sich zu übergeben.
    »Kein Problem. Ich schicke Ihnen die Rechnung.« Sie musste ihn ins Krankenhaus bringen, wo man ihn in eine nette, sichere psychiatrische Abteilung einsperren würde, bis die Polizei kam. »Oder Sie könnten es mir vergelten, indem Sie mich zu meinem Freund begleiten. Er arbeitet im gleichen Krankenhaus wie ich.« Das Lächeln auf ihrem Gesicht fühlte sich angestrengt und grauenhaft an. »Sie werden ihn mögen.«
    »Ich hatte nicht vor, dich in die Entrückung zu rufen. Mein Hunger war zu groß, und wir wurden allein gelassen. Ich war nur in der Lage aufzuhören, bevor ich dich umbrachte, wei l … « Er schwieg, so, als sei er sich über diesen Teil nicht sicher.
    Entrückung? Cyprien war noch durchgeknallter als ein Trommelfell, neben dem man die Schallmauer durchbrach. »Sie haben aufgehör t – das ist das Wichtigste. Das werde ich aussagen.« Ups, vielleicht keine gute Idee, ihre Aussage im Prozess gegen ihn zu erwähnen.
    Er warf ihr einen ausgesprochen verärgerten Blick zu. »Du darfst mit niemandem darüber sprechen. Weil du überlebt hast, ist dein Leben in Gefahr. Seit sechshundert Jahren hat niemand mehr den direkten Kontakt mit unserem Blut überlebt. Durch ein Wunder wurdest du nicht verflucht wie wir. Ich wünschte, ich könnte es in die Welt hinausschreien, aber niemand darf das jemals über dich erfahren.«
    Oh Gott, sie war als Einzige entkommen? Das war zu viel für Alex; sie musste ihn aus dem Haus haben und die Tür verriegeln und alle Polizisten der Stadt anrufen. Sie würden das Haus umstellen müssen, wenn sie sich jemals wieder sicher fühlen sollte.
    Sag es. Und kling überzeugend. »Ja, natürlich. Ich werde es niemandem sagen.«
    Er nickte. »Danke.«
    »Gern geschehen. Fahren Sie jetzt in Ihr Haus in New Orleans zurück?« Sollte sie versuchen, seine Adresse rauszufinden? Wenn er verrückt genug war zu glauben, sie würde

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