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Darkyn: Versuchung des Zwielichts (German Edition)

Darkyn: Versuchung des Zwielichts (German Edition)

Titel: Darkyn: Versuchung des Zwielichts (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Viehl
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genug, um noch mehr Zeit auf ihn zu verschwenden«, meinte Tacassi. »Orsini soll ihn beseitigen, Eure Exzellenz.«
    »Ich habe nicht gesagt, ich hätte keine Fortschritte gemacht«, erwiderte Orsini scharf. »Bei Keller ist der Glaube der Schlüssel. Nach dem Kampf gegen den Spanier hatte er dieses Leuchten in den Augen. Es sollte ihn einige Zeit aufrechterhalte n – und seinen Widerstand gegen die Pflichten unterdrücken, die er für uns erledigen soll.«
    Tacassi rollte mit den Augen. »Ich nehme an, Sie haben das volle Programm angewende t – den Engelschor, das Licht von oben und so weiter?«
    Orsini nickte. »Bei all den Drogen in seinem Körper hat er wahrscheinlich gedacht, er habe die Anerkennung Gottes erhalten, oder sogar, dass er ihm persönlich erschienen ist.« Er fühlte sich verpflichtet hinzuzufügen: »Jeder andere Mann hätte schon lange vorher aufgegeben. Ich glaube, dass in John Keller ein Stier steckt. In körperlichem Sinne könnte er sich als ziemlich nützlich erweisen.«
    »Lass uns hoffen, dass sein Verstand ebenfalls auf dem Niveau eines Rindviehs bleibt.« Stoss nahm den Hörer des Telefons ab und rief in Übersee an. Er stellte das Gespräch auf den Lautsprecher. »Ich habe Orsini hier, und er sagt mir, dass Ihr Schüler sich gut macht, August. Bald werden wir ihn wieder zu Ihnen schicken.«
    »Ein echter Diener Gottes«, murmelte Tacassi.
    »Alexandra ist schon wieder verschwunden«, warnte der amerikanische Erzbischof. »Ich brauche ihn so schnell wie möglich.«
    »Ah, das ist der Name, den er im Schlaf gerufen hat«, sagte Orsini. Er würde sich die Aufnahmen von Keller während seiner Ruhezeiten noch einmal anhören und nach Schlüsselwörtern suchen müssen. »Eine ehemalige Freundin?«
    »Seine Schwester«, fuhr Tacassi ihn an.
    »John fühlt sich für Alexandra immer noch sehr verantwortlich«, erklärte Hightower, »obwohl wir versucht haben, dies seit seinem Eintritt in das Priesteramt zu unterdrücken.«
    Stoss spitzte die Lippen. »Das können wir sicher verwenden.«
    »Vielleicht, aber sparsam«, warnte Orsini. »Wenn es um entfremdete Familienmitglieder geht, vor allem Frauen, dann ist es immer ein Risiko.«
    »Gehen Sie behutsam vor«, sagte Hightower durch den Lautsprecher. »John war immer extrem empfindlich, was seine Schwester angeht. Er hat mir einmal gestanden, dass Alexandra ohne ihn in ihrem Leben besser dran wäre.«
    Der Kardinal schien überrascht. »Könnten da unangemessene Gefühle von seiner Seite aus im Spiel sein?«
    Hightower klang jetzt unverbindlich. »Ich würde sagen, dass John Keller glaubt, zu unwürdig zu sein, um geliebt zu werden. Weder von Gott noch von seiner Schwester.«
    Tacassi schüttelte den Kopf, und sein Ekel war offensichtlich.
    »Ein Minderwertigkeitskomplex, wahrscheinlich gemischt mit einem heimlichen Inzest.« Der Kardinal tippte sich mit einem Finger gegen die Lippen. »Interessant. Cesare, würdest du mir die Akte von Alexandra Keller holen?«
    Der Archivar nickte und verließ das Zimmer.
    »Kardinal, ich möchte, dass dieser Mann gut behandelt wird«, sagte Hightower, und sein Tonfall änderte sich. »John und seine Schwester sind Teil meines besonderen Projektes. Wenn das hier vorbei ist, dann will ich beide zurückhaben.«
    »Natürlich, August«, beruhigte ihn Stoss. »Wir werden Ihnen sagen, wann Bruder Keller in der Lage ist, in die Staaten zurückzureisen. Möge Gott sein Licht über Ihnen leuchten lassen.«
    »Und über Ihnen, Kardinal.« Es war ein Klicken zu hören, und dann ein gleichbleibender Ton.
    »Keller ist nicht der Einzige, dem andere etwas bedeuten.« Orsini sah den Kardinal an, ohne den Blick abzuwenden.
    »Der Erzbischof erfüllt seinen Zweck, so wie wir alle.« Stoss lehnte sich auf seinem Stuhl zurück. »Jetzt werden wir erst einmal jemanden damit beauftragen, den Schüler wieder gesund zu machen. Jemanden, der seine Schwächen versteht.«
    Orsini wusste genau, wer dafür geeignet war. »Und wenn Bruder Keller und seine Schwester ihren Zweck erfüllt haben?«
    Stoss lächelte nur.

13
    Ein Mann, der seit dem Mittelalter lebte, hatte wahrscheinlich genug Zeit gehabt, Hunderte von Vermögen zu machen, zu verlieren und wiederzugewinnen, überlegte Alex. Angesichts der Tatsache, dass Michael ihr vier Millionen Dollar einfach in die Hand gedrückt hatte, besaß er offensichtlich genug Kohle, um die Stadt zu kaufen und wieder zu verkaufen.
    Also warum hatte er eine so winzige Villa?
    Vielleicht mag er kleine

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