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Darling, fesselst du schon mal die Kinder?: Das heimliche Tagebuch der Edna Fry

Darling, fesselst du schon mal die Kinder?: Das heimliche Tagebuch der Edna Fry

Titel: Darling, fesselst du schon mal die Kinder?: Das heimliche Tagebuch der Edna Fry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mrs. Stephen Fry
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mehr. Ich war von einem Trockentuch belogen worden.
    Ich wusste nicht, was ich sagen sollte, also bot ich ihm eine Tasse Tee an. Er sah auf die Uhr.
    »Ich fürchte, ich muss gehen«, entschuldigte er sich mit seiner tiefen transatlantischen Stimme. »Ich bin nach Los Angeles zurückversetzt worden. Mein Flug geht in einer Stunde.« Dann küsste er mich sanft auf die Wange und sagte: »Ich hoffe von ganzem Herzen, dass wir uns wiedersehen.« Und damit war er verschwunden. Aus meinem Haus. Aus meinem Leben. Ich biss mir auf die Lippe und starrte erst Stephen und dann die Tür an. Mist, dachte ich. Ich hätte fragen sollen, ob er den Müll mitnehmen kann.
    26. März, Samstag
     
    Hatte letzte Nacht einen ganz seltsamen Traum. Ich stand in der Küche an der Spüle, als mich plötzlich ein Riesen-Kebab ansprang, aber ich konnte nicht weglaufen, weil ich eine große Sträflingskette am Knöchel hatte. Dann kam wie aus dem Nichts so ein extrem schnuckeliger, feuchter Amerikaner zur Tür herein, sägte die Kette mit einer Chirurgensäge auf und trug mich auf seinen Armen in Sicherheit. Ach, und ich war nackt. Und er auch. Und die Sonne ging unter. Wirklich seltsam. Ich darf nicht vergessen, Mrs. Winton bei unserem nächsten Treffen zu fragen, was sie davon hält.
    27. März, Sonntag
     
    Stephen war heute äußerst schwierig. Er fordert, jedes zweite Wochenende mit seinen Kindern zu verbringen. Ich musste ihm klarmachen, dass dieses Anrecht ein Privileg geschiedener Väter sei. Was sich allerdings arrangieren ließe.
    28. März, Montag
     
    Habe heute Vormittag einen komischen Brief bekommen. Von einer Anwaltssozietät namens Emerson, Lake and Palmer, die uns morgen in ihre Kanzlei einlädt. Ich frage mich, was das nun wieder soll. Stephen hat das gestern doch nicht etwa ernst genommen?Ich würde mich niemals von ihm scheiden lassen. Wenn er tödlich verunglückt, springt für mich viel mehr heraus.
    29. März, Dienstag
     
    Sieh mal einer an. Das hätte ich ja nun nicht gedacht. 80   000 Pfund! Wer hätte sich wohl träumen lassen, dass die liebe, gute Dame so reich ins Heim gegangen war? Und da schwärmen die Leute immer vom Online-Pokern. Wie sich herausstellte, war sie gar nicht in meinem Beisein gestorben. Da hatte sie bloß zu viel Whisky intus gehabt. Ihren letzten Seufzer hat sie dann des Nachts getan, aber erst nachdem sie ihr Testament umgeschrieben hatte. Und einige Limericks verfasst hatte. Muss ein irischer Single Malt gewesen sein. Sieht ganz so aus, als wäre das Glück uns endlich mal hold. Ich habe Stephen gefragt, wofür wir das Geld seiner Meinung nach am besten verwenden sollten, aber er hatte zu viel damit zu tun, Jet-Ski-Kataloge zu studieren.
    30. März, Mittwoch
     
    Und gleich die nächste Überraschung! Stephen hat beim Abendessen gesagt, dass er Eimer und Fensterleder an den Nagel hängt. Er hat mich gebeten, allen Kunden seiner Fensterputzrunde Bescheid zu sagen. Er würde ja selber gehen, behauptet aber, er könne den Anblick ihrer schockierten Gesichter nicht ertragen.
    31. März, Donnerstag
     
    Und wo er recht hat, hat er recht. Seine Kunden waren in der Tat schockiert, als sie es erfuhren. Sie dachten alle, er hätte die Arbeit schon vor Jahren aufgegeben.

April
     
     
    1. April, Freitag
     
    Wir haben den Kindern gesagt, dass im Schrank heute ein gemeingefährlicher Clown haust. Es war kein Aprilscherz, wir fanden einfach, sie sollten es wissen.
    2. April, Samstag
     
    Nachmittags großer Familienrat. Ich finde es wichtig, dass jeder von uns vorschlagen kann, was wir mit dem unverhofften Geldsegen anfangen sollen. Es war schön, dass wir mal alle zusammensitzen konnten, ohne dass es um eine Krisenintervention ging. Alle brachten ihre Ideen ein, wie wir das Geld ausgeben sollten.
    Brangelina wollte natürlich ein Pony haben, Viennetta eine Brust-OP und Stephen junior eine Stretch-Limo, lebenslänglich genug Cristal und ein Abo des Playboykanals im Pay-TV. Die Zwillinge wünschten sich identische Exemplare von Meine kleine Uzi. Hugh junior kam mit der völlig albernen Idee eines Stethoskops und eines naturgetreuen Modells des menschlichen Verdauungstrakts an, während sich Stephen für eine Schoßtanz-Hüpfburg und ein naturgetreues Modellvon Angelina Jolie entschied. Am Ende beschlossen wir, die endgültige Entscheidung noch zurückzustellen und am nächsten Wochenende einfach mal wegzufahren. Stephen sagt, er bucht uns online etwas. Ich kann’s kaum erwarten!
    3. April, Sonntag
     
    Ich

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