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Darling, fesselst du schon mal die Kinder?: Das heimliche Tagebuch der Edna Fry

Darling, fesselst du schon mal die Kinder?: Das heimliche Tagebuch der Edna Fry

Titel: Darling, fesselst du schon mal die Kinder?: Das heimliche Tagebuch der Edna Fry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mrs. Stephen Fry
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Sie sah ein, dass Stephens chronische Lethargie die Lücken in seinem Lebenslauf erklärt – besonders die von 1992 bis 2007. Ich wage zu bezweifeln, dass sie von seinen gewünschten Optionen Karaoke-Hofdichter oderArgonaut sonderlich beeindruckt war, aber sie bemühte sich jedenfalls nach Kräften, ein seinen Qualifikationen gemäßes Einsatzgebiet ausfindig zu machen. Acht Stunden später war er wieder zu Hause. Er muss morgen noch mal hin, und sie ist zuversichtlich, dass sie bis dahin zumindest seine Qualifikationen ausfindig gemacht hat.
    12. April, Dienstag
     
    Stephen hat doch keine Qualifikationen und wird an die Abteilung für Extremfälle verwiesen, wo man zuversichtlich ist, ihm eine Erfüllung bietende Position verschaffen zu können. In der Zwischenzeit hat er sich in die Position begeben, die ihm traditionell am meisten Erfüllung bietet, und liegt auf dem Sofa, neben sich einen Eimer Chicken Wings.
    13. April, Mittwoch
     
    Creative Writing ist schon wieder ausgefallen. Weiß nicht genau, warum. Der Dozent hat bloß gesagt, er hätte eine schlechte Woche gehabt. Irgendwas von wegen, er hätte einen Albatros geschossen.
    14. April, Donnerstag
     
    Muss mein Glückstag sein. Hab’ in der Sofaritze 50 Pence gefunden. Ach und das Baby.
    15. April, Freitag
     
    Habe der Familie als Gaumenfreude meine Spezialpizza gebacken. Hier ist das Rezept …

     

     

     
    16. April, Samstag
     
    Wir probieren zur Schlafenszeit heute einen kleinen Rollentausch – ich schaue mir noch etwas Fußball an, und Stephen behauptet, er hat Migräne.
    17. April, Sonntag
     
    Ein Kavalierstart in den Tag! Ganz anders als sonst am Sonntagmorgen. Heute sprang Stephen aus dem Bett und rief »Europa« – ich nehme an, er meinte »Heureka«. Er zog seinen Pulli an und rannte aus dem Haus. Kam kurz noch mal zurück, um eine Hose anzuziehen, und schon war er wieder verschwunden.
    Ein paar Stunden später war er wieder da und verkündete stolz, er sei bei TakeU4Aride Cabs die Straße runter gewesen, und er würde jetzt Taxifahrer. Welch eine Erleichterung!
    18. April, Montag
     
    Heute war Stephens großer Tag. Er musste zur Prüfstelle, um sich seinem Taxifahrertest zu unterziehen, auch bekannt als Stammtischschein. Zum Glück bestand er mit Bravour. Knifflig war anscheinend nur die Antwort auf Frage 17, weil er nicht den Immigranten die Schuld gegeben hat, dass Großbritanniens Straßen, Krankenhäuser und Bildungsanstalten in so schlechtem Zustand sind.
    Sein Diplom stolz in der Hand, fuhr er danach direkt zum Gebrauchtwagenmarkt vom Halbwegs Ehrlichen Al und gab den Transporter für einen Ford Viagra in Zahlung. Wobei ich es schade finde, dem alten Transporter Lebewohl sagen zu müssen. Wir haben darin manche glückliche Stunde erlebt, bevor die Kinder kamen. Meistens rund neun Monate vorher. Aber ich bin ja so froh, dass Stephen endlich wieder auf Kurs ist und sich so für seinen beruflichen Neuanfang begeistert. Er sagt, er kann es gar nicht erwarten, aus dem Haus und auf die Straße zu kommen, der Gute!
    19. April, Dienstag
     
    Kaffeeklatsch mit den Damen. Da mein Kurs in Creative Writing schon wieder abgesagt werden musste – diese Woche hat der Dozent es anscheinend nicht geschafft, weil er von einem großen weißen Wal verfolgt wurde –, habe ich vorgeschlagen, dass wir einen Buchclub gründen. Ich war angenehm überrascht, dass meine Idee so positiv aufgenommen wurde, wo Mrs. Winton doch ander Sitzblockade wegen des Amazon-Regenwalds teilgenommen hat und Mrs. Biggins an einer Papierphobie leidet. Angesichts von Mrs. Nortons suboptimaler Alphabetisierung habe ich vorgeschlagen, dass wir jeden Monat nur ein Buch auswählen, lesen und diskutieren. Ich wollte der Gruppe nicht meine eigenen Bildungsansprüche aufzwingen (oder jedenfalls nicht gleich im ersten Monat) und bat um Vorschläge. Nach der Zurückweisung von Mrs. Wintons Vorschlag
Erleuchtung durch Kichererbsen
und Mrs. Biggins’ Vorschlag
Sudoku-Monatsblatt
entschieden wir uns schließlich für Mrs. Nortons Wahl,
Der Brown-Code.
Anscheinend ist das ein Bestseller, auch wenn ich noch nie davon gehört habe.
    20. April, Mittwoch
     
    Habe Mrs. Nortons Buch beim Online-Versand bestellt. Es scheint eine Art Mystery-Thriller zu sein. Kunden, die diesen Artikel gekauft haben, kauften auch
Ein Kater macht Theater
und den Wunder-Wischmop, ich mache mir also keine großen Hoffnungen …
    21. April, Donnerstag
     
    Es ist ja so schwer, immer neue Dinge ausfindig zu

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