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Darling, fesselst du schon mal die Kinder?: Das heimliche Tagebuch der Edna Fry

Darling, fesselst du schon mal die Kinder?: Das heimliche Tagebuch der Edna Fry

Titel: Darling, fesselst du schon mal die Kinder?: Das heimliche Tagebuch der Edna Fry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mrs. Stephen Fry
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gegangen, war Stephen wieder voll auf dem Posten. Diese Tütchen sind besser, als ich gedacht hätte. Ich muss unbedingt einen Dankesbrief an
Unsere Kleinen Pharmazeutika
schreiben.
    5. November, Samstag
     
    Bonfire Night zu Ehren des Fast-Königsmörders Guy Fawkes. Leider bedeutet das in unserem Viertel, dass wir unseren Briefkasten zukleben müssen. Wenn wir’s nicht machen, beklagen sich die Nachbarn nur wieder, unsere Kinder würden daraus Raketen auf sie abfeuern.
    6. November, Sonntag
     
    Wollte heute Morgen wenigstens die wichtigsten Dinge putzen – Teekanne, Teetassen und Teelöffel –, da fiel mir ein Stück Papier in die Hand. Ich faltete es auf und sah erstaunt, dass es die »F«-Seite aus unserem Handbuch der Nationalheiligtümer war! Es ist mir ein Rätsel, wie das in den Mixer geraten ist – bloß gut, dass ich den eh nie benutze. Noch überraschter war ich, als ich auf den zweiten Blick sah, dass es nicht nur die Forsyth Towers, sondern auch eine Fry Hall gibt!
    Ich habe das Blatt natürlich sofort Stephen gezeigt und vorgeschlagen, dass wir heute Nachmittag einen Familienausflug dorthin machen. Die Idee ging ihm ein bisschen gegen den Strich, bis ich meinte, vielleicht sei er mit den Eigentümern ja verwandt, und von da an ging sie ihm sehr gegen den Strich. Ehrlich, ich werde diesen Mann wohl nie verstehen.
    Nachdem ich meine ganze Überredungskunst aufgeboten hatte, stiegen wir alle in den Wagen, und los ging’s. Ich muss sagen, dass die Fahrt mit all den gewundenen Landstraßen, Feldwegen und Fährüberfahrten sehr viel länger dauerte, als ich erwartet hatte, und als wir endlich ankamen, war es schon dunkel. Frustrierenderweise war für Besucher schon kein Einlass mehr, und Stephen blieb nichts anderes übrig, als zu wenden und wieder nach Hause zu fahren. Es ist ja schon komisch, wie einem das Gehirn manchmal Streiche spielt. Die Rückfahrt kam mir viel kürzer und direkter vor. Na, macht nichts, meinte ich zu Stephen, nächste Woche probieren wir es einfach noch mal.
    7. November, Montag
     
    Mülltag. Der Müllwagen kommt immer erst abends in unsere Straße, wo wir jetzt so viele verschiedene Wertstofftonnen haben – eine für Papier, eine für Plastik, eine für Gartenabfälle und dann noch die große für Informationsbroschüren über Wertstofftonnen.
    8. November, Dienstag
     
    Das war das letzte Mal, dass ich Stephen
Raumschiff Enterprise
sehen lasse. Er weigert sich, zur Arbeit zu gehen, weil er Angst hat, seine Handlungen könnten die Zukunft beeinflussen. Bei seinem Arbeitstempo halte ich das allerdings für sehr unwahrscheinlich.
    9. November, Mittwoch
     
    Am Abend Lyrikkurs. Ich glaube wirklich, dass ich meine »Stimme« entdeckt habe. Als ich endlich den neuen Kursraum gefunden hatte (als ich letzte Woche gefehlt habe, sind sie umgezogen und haben vergessen, mir Bescheid zu sagen, die Schlingel), konnte ich alle mit meinen beiden neuen Meisterwerken begeistern: »La Belle Dame Sans Merlot« und »Geh aus, mein Herz, und suche Punsch«.
    10. November, Donnerstag
     
    Als ich Stephen heute erzählt habe, dass neunzig Prozent aller Frauen Intimrasur bei Männern attraktiv finden, hat er ganz schön gestutzt.
    11. November, Freitag
     
    Ein bitterkalter Tag. Stephen klebte wieder mal am Laternenpfahl. Diesmal wenigstens nur mit der Zunge.
    12. November, Samstag
     
    Die Fluggesellschaft hat uns endlich den im Urlaub verlorengegangenen Koffer zurückgebracht – den hatte ich völlig vergessen. Es wurde aber auch höchste Zeit – Stephen hatte kaum noch Unterhosen, und das Baby bekam langsam Platzangst.
    13. November, Sonntag
     
    Okay, die Butterbrote sind geschmiert, die Thermosflaschen mit Tee gefüllt und die Zwillinge am Dachgepäckträger festgezurrt – auf los geht’s los nach Fry Hall!
     
    Nach zwei Stunden fast ununterbrochenen »Sind wir bald da?«s und meiner immergleichen Antwort »Das musst du am besten wissen, Schatz, du sitzt am Steuer«hielten wir endlich vor den Toren eines stattlichen, efeuüberwucherten Prachtbaus. Meine Füße kribbelten vor Begeisterung, als wir die lange Schotterauffahrt hochfuhren und im Mauerwerk über dem Eichenportal »Hunniford House« lasen.
    Stephen zuckte die Schultern, grinste entschuldigend und wies auf das Navi. Ich seufzte, sagte aber, wo wir schon mal da wären, könnten wir uns das Anwesen auch ansehen.
    Hunniford House war dann auch ganz nett mit seinen Giebeln und dem Souvenirladen, und wir verbrachten dort eine

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