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Darling, ich bin deine Tante Mame! - Roman

Titel: Darling, ich bin deine Tante Mame! - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilhelm-Goldmann-Verlag
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ins Treat, und ich gebe dir einen aus. «
    » Klar, klar, immer willst du dein Vergnügen. Wir gehen ins Robert Treat, du gibst mir einen aus, dann gehen wir nach oben, geben uns beiden einen aus. Newark, Newark, immer nur Newark! Meine Fresse. Geboren in Newark, arbeiten in Newark, lieben in Newark. Wahrscheinlich sterbe ich noch in Newark. Und du, Mister Großherz, dir ist das scheißegal, ist dir das. Mir einladen nach New York kommt dir auch nicht in Sinn. Kostet nur fünf Cents mit die Fähre. Spendier ich dir, wenn du klamm bist. Ja, ja. Für Newark bin ich dir gut genug, aber mich mal in’ Stark Club ausführen oder mich mal der Tante von dir vorstellen, Mrs. Bunnyside, in diese schicke Villa von ihr– da habe ich Bilder von gesehen, kannst du mir glauben, in Harper’s Bazar waren die drin– am Washington Square, da ist deine Bubbles auf einmal nur das Betthäschen aus Jersey. Los komm, gib es zu! Du schämst dich für mich! «
    Das Schlimme daran war, dass sie Recht hatte. Ich schämte mich wirklich für sie. Ich schämte mich, dass ich mich mit ihr eingelassen hatte. Sie war eine billige, geldgeile kleine Nutte, die sich nur deswegen Kellnerin schimpfte, weil sie viel zu unaufrichtig war, um sich selbst als Nutte zu bezeichnen; und ich war ein billiger, versnobter, kleiner Schmarotzer, der sich Student schimpfte, weil ich viel zu unaufrichtig war, um mich selbst als Schmarotzer, und zu ehrlich, um die Nutte nicht als Mätresse zu bezeichnen. Denn nichts anderes war sie, eine Mätresse, und eine nervenaufreibende, herrische und teure obendrein.
    » Na gut, dann gehst du eben nicht mit mir zu so einem schicken Schwof bei deine Tante. Führst du mich dann wenigstens zum Collegeball aus? «
    Vor Schreck klappte mir die Kinnlade herunter.
    » Nicht verstanden? Der Studentenball für deinen Jahrgang. Hab ich alles drüber in die Zeitung gelesen. Wenn du so stolz auf mich bist, warum gehst dann nicht mal mit mir zu die feine Partys und so? Na komm, Honey, ich war noch nie zu einem Studentenball war ich. Komm, Baby, bitte, bitte. «
    » Baby, ich gehe nie zu diesen Partys an meiner Uni. Das sind Kindergeburtstage. «
    » Du musst aber, Honey. Ich war noch nie auf so einem Studentenball. Hat sich nicht ergeben nicht. Als Papa tot ist und wir unser Import-Export-Business verloren haben, musste ich von die Schule runter– meine Fahrkarte für einen richtigen Beruf. « Bubbles’ verstorbener Vater war mir bereits verschiedentlich als bedeutender Bankier, Anwalt, Chirurg, Börsenmakler und Unternehmer vorgestellt worden, aber ich war viel zu erschöpft, um sie darauf aufmerksam zu machen.
    Bubbles hörte nicht auf, zu flehen, zu nörgeln, zu schmeicheln, zu drängen. Nach einer Stunde der Tränen und Drohungen gab ich auf.
    » Also gut, wenn es denn sein muss, aber hör endlich auf zu weinen. Ich halte das nicht mehr aus! Ja! Ich nehme dich mit zu dem Studentenball! «
    » Honey! « , strahlte sie durch den Tränenschleier hindurch.
    Der Studentenball für unseren Jahrgang war das Ereignis des Jahres, selbst für Leute wie uns, die mit dem Geist der Schule nichts im Sinn hatten. Er fand am letzten Maiwochenende statt, und das ganze College putzte sich dafür heraus. Wenn man eine feste Freundin hatte, lud man sie übers Wochenende zu dem Ball ein, wenn man keine hatte, ging man eben mit dem Mädchen, das einem am meisten zusagte. Es war eine Tradition. Das ganze College öffnete seine Tore. Freitags gab jeder Club für seine Mitglieder und deren Freundinnen eine Abendgesellschaft mit Tanz, in den Räumen der Wohnheime wurde zu Cocktailpartys geladen. Samstags gab es verschwenderische Picknicks und Bier, so viel man trinken wollte, nachmittags für alle, die noch nüchtern genug waren, um zuzuschauen, ein erbittertes Bootrennen und Sonntagabend schließlich den Galaball.
    Mit Fred Astaires » They Cant’t Take That Away From Me « als sanfter Hintergrundmusik besprachen meine wählerischen Freunde den großen Studentenball, was für eine Party wir in unseren Zimmern veranstalten sollten und wer ausreichend »Astaireoid« war, um eingeladen zu werden und wer nicht.
    » Wieso findest du, dass Bugsy ein blöder Heini ist? Gut, er ist mal mit Brenda Frazier gegangen, mehr aber auch nicht « , sagte Biff.
    » Das ist ihr Pech, nicht unseres « , entgegnete Jack gereizt. » Ich sage dir nur eins: Wenn der kommt, komme ich nicht. «
    » Jetzt hört doch auf mit dem Scheiß « , schnauzte Bill die beiden an. » Was wir

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