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Darling, ich bin deine Tante Mame! - Roman

Titel: Darling, ich bin deine Tante Mame! - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilhelm-Goldmann-Verlag
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Hügel da drüben und vielleicht noch ein kleines Haus dazu, ganz aus Glas und sehr modern, zur Hochzeit. «
    » Moment mal, Baby « , sagte ich und richtete mich jetzt ebenfalls auf, » ich will meine Tante nicht um so viel Kohle bitten. Sie ist schon mein Leben lang viel zu großzügig zu mir gewesen. Ich besitze eigenes Geld, und ich will nicht umherziehen und die Leute anbetteln. «
    » Engelchen « , schmollte sie putzig, » wofür ist Geld denn sonst da? Deine Tante ist alleinstehend, hat niemanden auf der ganzen Welt, und du bist ja wohl der einzige Erbe. «
    Rasch wechselte ich das Thema. » Besser wir fangen an, uns nach einer Wohnung in der Stadt umzugucken, und wir sollten einen Termin festsetzen. Wie wäre es Mitte nächsten Monats? «
    » Meinst du, nächsten Monat heiraten? «
    » Klar. Was sonst? «
    » Das kann ich nicht. «
    » Warum nicht? «
    » Ich habe gar keine Kleider. «
    » Und das, was du gerade anhast, ist das kein Kleid? «
    » Du weißt, was ich meine, Blödmann. Ich meine richtige Kleider. Unterwäsche, Röcke, Kostüme, Mäntel, Hüte– alles, was eine Braut eben haben muss. «
    » Das höre ich aber zum ersten Mal. Was braucht eine Braut denn schon außer einem Mann und einem negativen Schwangerschaftstest. «
    » Ach, hör auf! Wir könnten gar nicht heiraten. Jane ist in Maine, und Pammy ist auf Nantucket, und B. J. und Frannie sind beide in… «
    » Ich will aber nicht Jane und Pammy, B. J. und Frannie heiraten. Dich will ich heiraten, da können sich die anderen von mir aus auf den Kopf stellen, das ist mir schnuppe. Können wir nicht irgendwohin abhauen und es hinter uns bringen? «
    » Willst du meinem Vater das Herz brechen? Wenn ich das machen würde– Papi würde mir nie verzeihen. Und Mami– seit ich ein kleines Mädchen bin, träumt meine Mutter von einer wunder-wunderschönen Hochzeit in der Kirche zum Himmlischen Frieden, mit Brautjungfern und Brautführern und Boyds kleinem Mädchen– wenn du die kleine Deborah erst mal kennen gelernt hast! Sie sieht aus wie eine richtige Putte– als Blumenmädchen, und anschließend einem großen Empfang im Klub, und dann… «
    » Erwartest du etwa von mir, dass ich sechs Männer auftreiben und sie in gemietete Cuts stecken soll, die dann nicht richtig sitzen, so dass… «
    » Das ist es doch gerade, was am Heiraten Spaß macht! «
    » Ich dachte immer, der Spaß kommt hinterher. «
    » Du weißt, was ich meine. Wer will schon heiraten, wenn es nicht die vielen Partys und Bälle und Geschenke und dein Bild in der Zeitung dazu gäbe? So machen es doch alle! «
    » Alle? «
    » Jedenfalls alle, die ich kenne. Nette Leute eben. Ich will auf keinen Fall nur schnell aufs Rathaus mit lauter Fremden und… «
    » Wie lange, glaubst du, brauchst du für die Vorbereitung dieser Inszenierung? «
    » Ich habe mir gedacht, dass wir es gleich Anfang September, wenn alle wieder von den Sommerferien zu Hause sind, in der Zeitung bekannt geben. Danach folgen die großen Partys, ununterbrochen, bis in die Weihnachtszeit, und dann, habe ich mir gedacht, könnten wir Anfang nächsten Jahres heiraten, und unsere Hochzeitsreise könnten wir nach Palm Beach oder so machen. «
    » Ah ja « , sagte ich teilnahmslos.
    » Nun reg dich nicht so auf, Engelchen. Es ist ja nicht für ewig. Außerdem wirst du genauso beschäftigt sein! Wir müssen eine Wohnung finden– und ich will nicht in irgendein Loch ziehen, ein bisschen Stil sollte es schon haben–, und wir brauchen Möbel und Teppiche und eine Hausangestellte. So etwas kann man nicht nebenher erledigen. So etwas muss man richtig machen oder gar nicht. «
    » Ja, ja « , sagte ich und zündete mir eine Zigarette an.
    » Jetzt schmoll doch nicht, mein kleiner Junge. Du wirst sehen, auf lange Sicht habe ich Recht. Da fällt mir ein– es ist ja schon vier Uhr, und ich habe Mary Elizabeth versprochen, dass wir zum Tennis vorbeikommen. Beeil dich. Du musst dich noch umziehen! «
    An diesem Abend luden die Upsons eine fröhliche Runde aus Jungen, Mittelalten, Ältlichen und den Ältesten von allen, den Frischvermählten, in den Country Club. Lange vor Sonnenuntergang kamen ganze Autoladungen Vorstädter in Abendgarderobe knirschend den Kiesweg hochgefahren, und Mr. Upson ging ganz darin auf, allen zu erklären, wie man einen richtigen zuckerfreien Daiquiri mixte. Er schien ein wenig verletzt zu sein, als Tante Mame um einen Whiskey pur bat. Die Nachricht von ihrem Charme hatte sich selbst bis zu den

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