DARLING, LASS DICH EROBERN
„Also werde ich die Küche sauber machen.“
Shallie, die vermutete, dass er weiteren Fragen ausweichen wollte, stand ebenfalls auf und folgte ihm mit den Bestecken in die Küche. Jetzt hatte er sie noch neugieriger gemacht. „Und wie muss eine Frau denn sein, damit sie dein Typ ist?“
Er warf ihr über die Schulter einen Blick zu. „Hat dir schon einmal jemand gesagt, dass du verdammt neugierig bist, Miss Malone?“ Er klang eher amüsiert als verärgert – und vielleicht ein wenig nervös.
Interessant, dachte sie. „Das haben mir schon einige Leute gesagt. Also, warum gibt es keine besondere Frau in deinem Leben, Mr. McDonald?“, beharrte sie. Jetzt da sie damit angefangen hatte, wollte sie es auch wissen. „Es ist ja nicht so, dass du hässlich wärst.“
„Vielen Dank für die Blumen, Ma’am.“ Er zwinkerte ihr zu, während er die Teller in die Geschirrspülmaschine räumte.
„Und du bist überhaupt nicht von dir eingenommen, was sehr für dich spricht“, fügte sie mit einem Lächeln hinzu. „Zudem bist du ein netter Mann, hast Geld und bist, wenn du nicht zum anderen Ufer gewechselt bist, während ich weg war, ohne jeden Zweifel ein Hetero.“
„Absolut“, versicherte Mac. „Ich liebe nur Frauen.“
Shallie lachte. „Und ich bin sicher, sie lieben dich. Also wirklich – warum bist du nicht verheiratet? Und komm mir jetzt nicht wieder der Ausrede vom Ring in der Nase. Die kaufe ich dir nicht ab.“
Er ließ sich so lange Zeit, dass sie sich schon fragte, ob sie sich zu weit vorgewagt hatte. Schließlich drehte er sich zu ihr um. „Okay.“ Er lehnte sich gegen die Küchentheke und verschränkte die Arme vor seiner breiten Brust. „Ich mag mein Leben, so wie es ist, und will selbst darüber bestimmen. Mir gefällt es, tun zu können, was ich will und wann ich es will. Ich mag es, nur für mich verantwortlich sein. Außerdem lassen die meisten Frauen, die ich kenne –nun, lass es mich so sagen –, in vielen Bereichen zu wünschen übrig“, fügte er mit harter Stimme hinzu. „Darüber hinaus ist die Institution der Ehe meiner Ansicht nach so toll nun auch wieder nicht.“
Sie nahm an, dass er damit auf seine Eltern anspielte. Anscheinend hatte ihm ihre Scheidung zu denken gegeben. Aber der Mac, den sie kannte, war ein unverbesserlicher Optimist. Dass er eine Ehe für sich völlig abgeschrieben hatte, konnte sie kaum glauben. Sie setzte sich auf einen der Barhocker. „Woher weißt du das, wenn du der Ehe nie eine Chance gegeben hast?“
Er dachte kurz nach und fixierte Shallie dann mit seinem Blick. „Hast du das denn? Hast du der Ehe eine Chance gegeben?“
Okay. Der Hieb hatte gesessen. Sie hatte nicht nur der Ehe keine Chance gegeben, sie hätte – ohne es zu wissen –fast eine zerstört. Und damit würde sie immer leben müssen. Es beschämte sie, dass sie so dumm, bedürftig und blind durch Jareds Demütigungen gewesen war, dass sie sich völlig kopflos auf Fred Bailey eingelassen hatte. Sie war keine Frau, die eine Familie zerstörte. Sobald sie von ihrer Schwangerschaft wusste, hatte sie entschieden, dass Bailey niemals von dem Baby erfahren würde. Es war ihr Baby. Sie würde es großziehen, lieben und dafür sorgen.
„Shallie?“
Sie versuchte, sich wieder auf die Gegenwart zu konzentrieren. Was geschehen war, konnte sie nicht mehr ändern. Aber sie konnte sich nicht dazu durchringen, Mac die Wahrheit zu erzählen. Er ging ganz sicher davon aus, der Vater des Babys habe sie sitzen lassen, und sie hätte ihn nicht in diesem Glauben lassen sollen. Aber sie hätte die Enttäuschung in Macs Augen nicht ertragen können,wenn er die ganze Geschichte erfahren hätte. Folglich musste sie damit aufhören, die Nase in seine Angelegenheiten zu stecken. Denn sie hatte sich ihm ja auch nicht voll und ganz anvertraut. „Ja. Alles okay. Abgesehen davon, dass ich mit meiner Neugier zu weit gegangen bin. Sorry. Dein Liebesleben geht mich nichts an.“ Sie konnte seinen seltsamen Gesichtsausdruck nicht deuten, den ihre Entschuldigung hervorrief.
Er warf das Geschirrtuch auf den Rand der Spüle. „Was hältst du davon, wenn wir das Thema Beziehungen sein lassen und nachschauen, ob wir im Pay-TV einen sehenswerten Film entdecken? Ich habe dieses Monster von Flachbildschirmgerät gekauft, als ich eingezogen bin, und habe bisher insgesamt bestimmt nicht länger als eine Stunde ferngesehen.“
„Abgemacht“, sagte Shallie, denn sie wollte wirklich, dass er sich ausruhte und
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