DARLING, LASS DICH EROBERN
eingelassen. Aber er hatte eine Erfahrung mehr gemacht. „Fühlst du dich einer Fahrt im Auto gewachsen?“, fragte er, um das Thema zu wechseln. Wie die meisten Frauen, mit denen er sich verabredet hatte, war auch Lana irgendwie unecht gewesen. Warum mussten Frauen so viele Spielchen spielen? Warum konnten sie nicht einfach sie selbst sein? Und aufrichtig, anstatt hinterhältig und falsch? Man konnte nicht einer von ihnen vertrauen. Selbst seine eigene Mutter hatte sich als Lügnerin und Betrügerin erwiesen.
Shallie dagegen war eine Frau, auf die man zählen konnte. Zu dumm, dass sie nicht mehr als eine gute Freundin sein wollte. „Die meisten Straßen sollten jetzt geräumt sein“, sagte er und war dankbar, dass die Frau, die im Moment sein Haus mit ihm teilte, ganz und gar echt war. „Ich muss im Restaurant ein paar Dinge überprüfen. Wir könnten dort auch gleich zu Mittag essen.“
„Du kannst mich doch nicht weiterhin durchfüttern.“
„Warum nicht? Ich verköstige halb Bozeman am Wochenende, wenn es gut läuft.“
„Halb Bozeman zahlt für das Vergnügen.“
„Halb Bozemann ist auch nicht gut mit mir befreundet. Was bringt es mir, ein Restaurant zu haben, wenn ich meine Freunde nicht dort bewirten kann?“ Als Mac ihr ansah, dass sie nicht überzeugt war, fügte er hinzu: „Schau mal, wenn du erwerbstätig wärst – was du im Moment nicht bist – und deinen Lebensunterhalt bestreiten könntest, wäre das etwas anderes.“
Shallie ging in die Küche und spülte ihre Tasse aus. „Wäre es das?“
„Nein, das wäre es tatsächlich nicht“, gab er zu. „Ich würde dich trotzdem zum Essen einladen wollen – und du würdest die Einladung gern annehmen.“
Sie warf ihm über die Schulter einen Blick zu. Dannlachte sie, was wunderschön klang. „Ich kann deiner Logik nicht folgen.“
„Nur wenn jemand nicht in der Lage ist, etwas zu tun, hat er das Gefühl, es tun zu sollen“, erklärte Mac. „Gemäß dieser Logik, wäre es dir nicht unangenehm, von mir eingeladen zu werden, wenn du gut bei Kasse wärst und das Abendessen problemlos bezahlen könntest.“
Sie machte den Mund auf und wieder zu. Dann schüttelte sie den Kopf. „Ich werde mich bei dieser Diskussion nicht durchsetzen, oder?“
„Jetzt hast du es kapiert.“ Impulsiv drehte er Shallie zu sich herum und küsste sie auf die Stirn. Sie duftete frisch, war warm und wahnsinnig sexy. Sie erwartet ein Kind, fiel ihm ein. Die Lady ist schwanger. „Also, bist du dem Ausflug gewachsen? Und du damit du es weißt, die Antwort auf diese Frage ist: Ja.“
„Nun, dann ja“, sagte sie und lachte.
„Cool“, meinte Mac. „Wenn du fertig bist, fahren wir los.“
„Und“, Shallie deutete auf das Telefon, „was ist mit Lana?“
Er zog seine Weste wieder an. „Was soll mit ihr sein?“
„Wirst du sie nicht zurückrufen?“
„Wenn ich dazu komme … Eines Tages.“
Sie grinste.
Mac hätte gern geglaubt, dass Shallie sich ein bisschen darüber freute, dass er Lana nicht zurückrief. Aber da war wohl der Wunsch der Vater des Gedankens.
„Du bist ein schlimmer Mann, Brad McDonald.“
„Ich bin ein Single“, entgegnete er mit gespielter Überzeugung. Shallie hatte ihn für jede andere Frau verdorben. „Und trotz Lanas Planung habe ich vor, das auch zu bleiben.“ Weil die Frau, die er wollte, keine Ahnung hatte, dass er sie liebte. Plötzlich tat es ihm weh, zu akzeptieren, dass er Shallie Malone nach all den Jahren immer nochliebte und die Chance, dass sie seine Liebe erwiderte, heute wie damals gleich Null war.
„Außerdem werde ich Onkel“, fügte er hinzu und tätschelte sanft ihren Bauch, um zu demonstrieren, dass in seinem Leben alles in Ordnung war. „Ich werde Pflichten und keine Zeit für Frauengeschichten haben. Denn ich will mit dem kleinen Jungen in den Park gehen, um ihm das Angeln beizubringen.“ Mac konnte ihr ansehen, dass sie die Sicherheit brauchte, das alles nicht ganz allein bewältigen zu müssen. Und dass er für sie und ihr Baby da sein würde. Und das würde er.
„Ihm?“ Shallies goldbraune Augen leuchteten.
„Ihm. Ihr. Das spielt keine Rolle. Das Kind sollte auf jeden Fall wissen, wie man angelt. Jetzt komm. Nimm deine Jacke und lass uns losfahren. Auf dem Weg werden wir über passende Namen reden. Ich habe eine Schwäche für Heathcliff und Gertrude. Was hältst du davon?“
„Oh, Mann!“ Drei Tage später saß Mac abends an seinem riesigen Esszimmertisch aus Eichenholz und machte
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