Darling wir sind schwanger
muss reichen. Bobby kann dir erzählen - oh, habe ich dir eigentlich schon Bobby vorgestellt?”
“Nein.”
“Also, Bobby, das ist Whitney, Whitney, das ist Bobby McCullaugh vom Polizeirevier.”
“Angenehm”, murmelte Whitney. Sie hatte den Mund voller Stecknadeln, mit denen sie das Oberteil des Kleines absteckte, und überlegte, wie wohl Bobby, der so verärgert aussah, über die hastige Hochzeit dachte. Gerade wollte sie fragen, als ein Pieper ertönte. Mehrere Frauen im Geschäft überprüften ihre Handys. Coris Partner zog ein kleines Gerät von seinem Gürtel.
Aber wenn Whitney sich nicht täuschte, kam das nervige Geräusch irgendwo aus den Falten des Hochzeitskleides.
Und so war es auch. Cori langte unter das Kleid, ergriff den Pieper und drückte auf Taste. “Ich muss los. Bobby, mach mal die Knöpfe auf”, verlangte sie dann von ihrem Kollegen. Und Whitney sah, dass Cori nicht nur ihre Springerstiefel und ihre Jeans, sondern auch noch ihr T-Shirt anbehalten hatte.
Bobby zögerte. Cori sah ihn über die Schulter spöttisch an und sagte: “Schaffst du es noch, bevor es Abend wird?”
Da fluchte er leise und trat an sie heran, um die unzählig vielen kleinen Knöpfchen am Rückenteil zu öffnen. Cori schien sein Unbehagen nicht zu bemerken und stieg schließlich lachend aus dem Kleid, das auf die Erde gefallen war. “Du bist wirklich klasse, Whitney. Ich bin sicher, dass meine ganze versnobte Verwandtschaft das Kleid lieben wird.” Sie stopfte ihr T-Shirt in die Jeans und schnallte ihr Schulterhalfter wieder an. Es abzulegen war ihr einziges Zugeständnis für die Anprobe gewesen.
Schon auf dem Weg zum Ausgang, schlüpfte sie noch schnell in die Windjacke, auf der die Initialen der Montgomery Beach Polizei gedruckt waren. “Da fällt mir noch etwas ein. Bist du eigentlich mit irgendwem im Moment zusammen?”
Whitney musste an Dylan denken. “Nein. Ich habe keine Zeit für einen Freund.”
“Na, dann sieh dich mal vor, dass du nicht zu viel schuftest.
Du siehst blass ans, und ich habe genau den richtigen Typen für dich, der das ändern könnte. Komm doch heute Abend zu unserer Verlobungsparty. Der eine Trauzeuge könnte dir gefallen.”
Wahrscheinlich auch ein Polizist, dachte Whitney. “Das ist lieb gemeint, aber…”
“Ach, bitte komm doch. Versprich’s mir. Es ist doch praktisch nebenan, im Terrassenzimmer des Hotels. Meine Mutter ist sowieso unglücklich darüber, dass ein Mann zu viel da ist. Die Sitzordnung stimmt nicht. Komm, und bring Karl mit, Whitney.
Je mehr normale Leute ich um mich habe, desto besser. Ich rechne fest mit dir.” Sie stürmte aus der Tür, die ihr Zukünftiger geduldig aufgehalten hatte.
Whitney blickte ihnen nach und verspürte einen Stich Neid, als sie sah, wie beschützend Bobby seine Hand auf Coris Rücken gelegt hatte.
Warum eigentlich nicht? Sie konnte sich diesen tollen Typen ja mal anschauen, und bestimmt gab es etwas Leckeres zu essen.
Außerdem musste sie sich dringend von ihrer eigenen katastrophalen Situation ablenken,
Davon, dass sie ihrem besten Freund beibringen musste, dass er Vater wurde.
Das Praktischste an der Braut-Plaza war, dass man alles direkt vor Ort erledigen konnte. Sogar Partys veranstalten.
Als Whitney und Karl am frühen Abend über den Platz gingen, wehte vom Meer her eine kühle Brise, und man konnte das vertraute Rauschen der Brandung hören. Whitney hakte sich bei ihrem Onkel ein.
“Ich habe keinen Auftrag für Fräcke vom Polizeirevier bekommen”, bemerkte Karl, während er die schwere Glastür zum Foyer des Hotels öffnete. “Bist du sicher, dass das Revier etwas mit der Hochzeit zu tun hat?”
“Ziemlich sicher. Mach dir keine Sorgen. Niemand würde wagen, woanders seinen Frack zu bestellen.”
Die Hotellobby war kürzlich renoviert worden, aber die Innenarchitekten und Dekorateure hätten darauf geachtet, dass der ursprüngliche Charme des Gebäudes erhalten blieb. Das Foyer wurde von einem großen Kristallleuchter erhellt, und eine breite geschwungene Treppe mit einem Kirschholzgeländer führte zu dem offenen Terrassenzimmer im ersten Stock.
Üppige Blumensträuße standen in hohen Vasen den Flur entlang, in dem zahlreiche Spiegel mit breiten Goldrahmen aufgehängt waren.
Whitney hob den Saum ihres smaragdgrünen Kleides etwas an, als sie die Treppe emporgingen. Da ergriff Karl ihre Hand und drückte sie sanft. “Ist dir das heute Abend auch nicht zu viel?”
Sie blickte ihn erstaunt an.
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