Darth Bane 01 - Schöpfer der Dunkelheit
dem Lichtstrahl geblendet. Er kniff die Augen zu und hörte ein Keuchen.
»Er ist tot«, rief einer der Soldaten. »Du hast ihn umgebracht!«
Er schirmte die Augen gegen das Licht ab und warf einen Blick nach unten, wo er genau das sah, was er erwartet hatte: Der En- sign lag auf dem Rücken, die Vibroklinge tief in seiner Brust.
Das Luma ging aus, und Des machte sich auf einen weiteren Angriff gefasst, Stattdessen hörte er Schritte, die sich rasch entfernten.
Er schaute hinab auf die Leiche, denn er hatte vor, die glühende Klinge zu nehmen und sich von ihrem Licht durch die Dunkelheit führen zu lassen. Aber jetzt leuchtete die Klinge nicht mehr. Tatsächlich, erkannte er, war das nie der Fall gewesen. Es war auch unmöglich; Vibroklingen waren keine Energiewaffen. Ihre Klingen bestanden aus schlichtem Metall.
Aber im Augenblick hatte er andere Sorgen als die Frage, wie er die Vibroklinge im Dunkeln hatte sehen können. Sobald die Soldaten ihr Schiff erreichten, würden sie ihrem Commander Bericht erstatten, der den Vorfall den Konzernautoritäten melden würde. ORO würde den Planeten auf der Suche nach ihm auf den Kopf stellen. Des wusste, dass er keine Chance hatte. Das Wort eines Bergmanns - eines Bergmanns mit einer langen Liste von Schlägereien - würde gegen das zweier Flottensoldaten der Republik stehen. Niemand würde glauben, dass es Notwehr gewesen war.
Und konnte er das denn wirklich behaupten? Er hatte die Klinge kommen sehen. Hätte er seinen Gegner entwaffnen können, ohne ihn umzubringen? Des schüttelte den Kopf. Er hatte keine Zeit für Schuldgefühle oder Bedauern. Nicht jetzt. Er musste einen sicheren Ort finden, an dem er sich verstecken konnte.
Er konnte nicht in seine Unterkunft zurückkehren: dort würden sie als Erstes suchen. Das Bergwerk könnte er niemals zu Fuß erreichen, bevor es hell wurde, und im Ödland gab es keine Möglichkeit, sich zu verstecken, wenn die Sonne erst einmal aufgegangen war. Er halte nur eine einzige Möglichkeit. eine einzige Hoffnung. Sie würden auch dort nach ihm suchen. Aber er konnte nirgendwo anders hingehen.
Groshik war offenbar immer noch wach gewesen, denn er kam nur Sekunden nach Des' Klopfen zur Tür. Der Neimoidianer warf einen einzigen Blick auf das Blut an den Händen und dem Hemd des jungen Mannes und packte ihn am Ärmel.
»Komm rein!«, krächzte er, riss Des durch die Tür und warf sie hinter ihm wieder zu. »Bist du verwundet?«
Des schüttelte den Kopf. »Das glaube ich nicht. Das Blut ist nicht von mir.«
Der Neimoidianer machte einen Schritt zurück und sah ihn von oben nach unten an. »Es ist viel Blut. Zu viel. Riecht nach Menschenblut.«
Als Des nicht antwortete, versuchte Groshik zu raten: »Gerd?«
Des schüttelte wieder den Kopf. »Der Ensign«, sagte er.
Groshik ließ den Kopf hängen und fluchte leise. »Wer weiß davon? Sind sie schon hinter dir her?«
»Noch nicht, aber bald.« Und dann fügte er hinzu, als wollte er rechtfertigen, was er getan hatte: »Es waren drei von ihnen, Groshik. Nur einer ist tot.«
Sein alter Freund nickte mitleidig. »Ich bin sicher, er hatte es verdient. Ebenso wie Gerd. Aber das ändert nichts an den Tatsachen. Ein Soldat der Republik ist tot ... und du bist derjenige, dem sie die Schuld geben werden.«
Der Cantina-Besitzer führte Des zur Theke und holte die Flasche mit dem Cortyg-Branntwein wieder herunter. Ohne ein Wort goss er ihnen beiden ein Glas ein. Diesmal waren die Gläser voll.
»Es tut mir leid, dass ich hergekommen bin«, sagte Des, der unbedingt das unbehagliche Schweigen brechen wollte. »Ich wollte dich nicht in diese Sache verwickeln.«
»Darin verrwickelt zu werden stört mich nicht«, versicherte Groshik ihm mit einem tröstlichen Tätscheln des Arms. »Ich versuche nur herauszufinden, wie ich uns aus dieser Sache herausbringen kann. Lass mich nachdenken.«
Sie tranken ihren Branntwein. Des hatte Mühe, nicht vollkommen in Panik zu geraten: jede Sekunde erwartete er ein Dutzend Sicherheitskräfte des Konzerns, die die Tür der Cantina aufbrachen. Nach einer Zeit, die ihm wie Stunden vorkam. in der aber wahrscheinlich nicht mehr als ein paar Minuten vergangen waren, begann Groshik zu sprechen. Die Stimme des Neimoidianers war so leise, dass Des nicht sicher war, ob er überhaupt mit ihm redete oder nur laut dachte.
»Du kannst nicht hierbleiben. Der Konzern kann sich nicht leisten, die Verträge mit der Republik zu verlieren. Sie werden die ganze Kolonie auf den
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