Darth Bane 02 - Die Regel der Zwei
nicht die Versuchung emotionaler Erfüllung, nicht einmal Liebe - würde sie davon abhalten, sich zu nehmen, was ihr rechtmäßig zustand.
Verglichen damit waren Kel und die anderen Separatisten in diesem Keller winzige, unwichtige Marionetten, die kleinliche, sinnlose Leben führten. Ihr einziger Wert bestand darin, dass Bane der Ansicht war, sie könnten einen bestimmten Zweck erfüllen, und Zannah betrachtete es als ihre Pflicht, dafür zu sorgen, dass alles, was sie planten, in den größeren Plan ihres Meisters passte.
Kel hatte ihr bei einem romantischen Essen enthüllt, was sie vorhatten: Sie planten, lokale Würdenträger zu entführen und für sie Lösegeld zu verlangen. Sie glaubten tatsächlich, das Interesse der Medien an ihren Taten könnte der Katalysator für die Völker des Äußeren Rands sein, sich gemeinsam zu erheben und den Senat zu stürzen.
Ihre Naivität war lächerlich. Sie waren Idioten, die Zannah ausgewählt hatte, um sie zu Spielfiguren in ihrer eigenen Mission zu machen. Sie waren Werkzeuge, die sie benutzen und wegwerfen würde, sobald sie ihren Zeck erfüllt hatten -und dieser Zweck bestand darin zu sterben.
»Mitpatrioten«, begann Kel und hob die Stimme wie ein professioneller Redner bei einer öffentlichen Vorstellung. »Wir sind hier vereint für eine einzige Sache - die vollkommene Vernichtung der Republik. Aber was haben wir bisher getan, um das zu erreichen?
Wir sprechen von Revolution, aber wir haben Angst zu tun, was notwendig ist, um diese Revolution zu beginnen. Das wird sich allerdings bald ändern. In drei Tagen werden wir die Republik zwingen, aufzublicken und uns zur Kenntnis zu nehmen!«
»Drei Tage?«, protestierte Cyndra, die Chiss. »Was redest d da?«
»Hetton will, das wir während der Waffenstillstandsfeiern zuschlagen«, fügte Paak hinzu. »Es wird mehr Aufmerksamkeit erlangen, wenn wir den Jahrestag der Ruusan-Reform benutzen.«
»Warum sollen war Monate warten, wenn die perfekte Gelegenheit direkt vor uns liegt?«, fragte Kel und benutzte damit das gleiche Argument, mit dem Zannah ihn überzeugt hatte. »Niemand wird sich für das Schicksal eines einzelnen Botschafters interessieren. Wir brauchen ein Ziel, das die gesamte Galaxis aufmerksam macht!«
»Und wer soll das sein?«, fragte einer der jungen Männer.
»Kanzler Valorum.«
»Kanzler Valorums Amtszeit ist vor zwei Jahren zu Ende gegangen«, fauchte Paak, der immer noch nahe der Tür stand.
»Er dient dem Senat immer noch als diplomatischer Gesandter. Und es war seine sogenannte Vereinigungspolitik, die so viele Planeten wieder in das Einflussnetz der Republik gezogen hat. Er ist für alles verantwortlich, wogegen wir kämpfen, und das Symbol von allem, was wir zerstören wollen. Er ist das perfekte Ziel.«
»Wie gelangen wir zu ihm?«, fragte Cyndra.
»Er wird sich insgeheim mit den Oberhäuptern von Serennos mächtigsten Adelsfamilien treffen. Wir glauben, er will sie überzeugen, die Separatistenbewegungen auf diesem Planeten niederzuschlagen - Bewegungen wie die unsere.«
»Woher weiß er von uns?«, fragte die junge Frau.
Kel nickte Zannah zu, und seine Kopfschwänze zuckten ein wenig. Sie trat vor und begann zu sprechen.
»Ich heiße Rainah. Ich bin Verwaltungssekretärin an der Botschaft der Republik.«
Das war die Lüge, die sie benutzt hatte, um Kels Aufmerksamkeit zu erregen, und eine praktische Tarnung, um die Informationen weiterzugeben, die sie von einem von Banes geheimnisvollen Kontaktleuten in der Unterwelt erworben hatte.
»Alles ist an Ort und Stelle, Lord Eddels«, hatte der Muun gekrächzt und Zannahs Herrn einen Datenblock gereicht. »Alles, was Ihr braucht, befindet sich hier.«
Zannah hatte noch nie zuvor einen Muun gesehen, aber das Aussehen von diesem hatte sie als zutiefst widerwärtig empfunden. Er war groß genug, um Bane in die Augen zu schauen, aber sein Kopf, der Körper und die Glieder waren lang und dünn gewesen, als hätte man ihn schrecklich gestreckt, bis er seine derzeitige Größe erreichte. Seine Haut war bleich und käsig weiß, mit einer beunruhigenden Spur kränklicher Rosigkeit. Seine Züge waren flach, die Augen und Wangen wirkten eingesunken, seine Mundwinkel senkten sich in einem Ausdruck permanenter Missbilligung, und er schien keine Nase zu haben. Sein Kopf war haarlos, und er trug langweilige braune Kleidung. Er sah aus, als fühlte er sich unter den Zwillingssonnen von Tatooine gar nicht wohl, aber er war zu sehr Profi, um sich zu
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