Darth Bane 03 - Dynastie des Bösen
Sie aus sind, ist illegal. Vom Jedi-Rat verboten.«
»Alles, womit Sie handeln, wurde vom Jedi-Rat verboten.«
»Diesmal war es anders. Der Name Darth Andeddu ist mir vorher noch nicht einmal zu Ohren gekommen. Ebenso wenig wie meinen Lieferanten. Ich musste außerhalb der üblichen Kanäle danach suchen. Aber ich hatte Erfolg, so wie letzten Endes immer.«
Bane runzelte die Stirn. »Ich vertraue darauf, dass Sie vorsichtig waren. Ich möchte nicht, dass etwas darüber zu den Jedi dringt.«
Argel lachte. »Was ist los, Sepp? Sind einige Ihrer Geschäftspraktiken nicht ganz legal? Haben Sie Angst, dass der Rat Ihnen auf die Pelle rückt, weil Sie bei Ihren Steuern geschummelt haben?«
»Etwas in der Art.«
»Keine Sorge, niemand wird je erfahren, dass Sie etwas damit zu tun hatten. Ich habe das Thema bloß angesprochen, weil wir unseren ursprünglichen Preis noch einmal nachverhandeln müssen.«
»Wir hatten eine Abmachung.«
»Aber, aber! Wie Sie wissen, ist mein Anfangspreis bloß eine grobe Schätzung«, erinnerte Argel ihn. »Ich hatte das Dreifache meiner normalen Auslagen zu tätigen, um diesen speziellen Gegenstand aufzuspüren.
Allerdings bin ich bereit, Ihnen entgegenzukommen und lediglich das Doppelte meines ursprünglichen Angebots zu berechnen.«
Bane biss die Zähne zusammen. Er wusste, dass seine Hoffnungen auf ein rasches Ende dieser Unterhaltung unerfüllt bleiben würden. Natürlich hatte er genügend Geldmittel, um einfach zu bezahlen. Doch das würde Argwohn erregen. Er hatte eine Rolle zu spielen: die eines ausgebufften Händlers. Wenn er nicht bis zum letzten Credit schacherte, würde das seltsam wirken.
»Ich gebe Ihnen einen zehnprozentigen Bonus. Nicht mehr.«
Die nächsten zwanzig Minuten lang feilschten sie hin und her, um sich schließlich auf eine Summe zu einigen, die vierzig Prozent über dem Anfangspreis lag.
»Es ist mir immer ein Vergnügen, Geschäfte mit Ihnen zu machen«, meinte Argel, sobald sie bezüglich der Bezahlung übereingekommen waren.
Aus dem Innern seiner Weste holte er eine lange, dünne Röhre von knapp dreißig Zentimetern Länge hervor. Ein Ende war versiegelt, und das andere mit einem fest aufgeschraubten Deckel versehen.
»Falls Sie mit dem Gegenstand wider Erwarten doch nicht zufrieden sind«, merkte er an, als er Bane die Röhre reichte, »nehme ich ihn natürlich gern zurück und erstatte Ihnen Ihr Geld, abzüglich einer vernünftigen Provision natürlich.«
»Ich bezweifle sehr, dass das notwendig sein wird«, entgegnete Bane, als er die Finger fest um die Röhre schloss.
Jetzt, wo die Transaktion abgeschlossen war, gab es keinen Grund mehr, in der Cantina zu verweilen. Bane war begierig darauf, die Röhre zu öffnen, um den Lohn seiner Mühen in Augenschein zu nehmen, doch er widerstand diesem Verlangen, bis er sicher wieder in die Abgeschiedenheit des Bibliotheksanbaus seines Privatanwesens zurückgekehrt war. Dort, im blassen Schein der einsamen Deckenleuchte, schraubte er vorsichtig die Kappe ab. Er kippte die Röhre zur Seite, um das einzelne, zusammengerollte Schriftstück darin herausgleiten zu lassen.
Seine Anweisungen an Argel waren einfach gewesen: Er sollte die Augen nach jedem Buch, Datenträger, Folianten, Manuskript und jeder Schriftrolle offen halten, in dem ein Sith-Lord namens Darth Andeddu Erwähnung fand. Aus Angst, Argwohn zu erregen oder gefährliche Fragen aufzuwerfen, konnte er nicht mehr als das sagen, doch er hatte gehofft, dass das genügen würde.
Zwei Monate lang hatte seine Bezugsquelle nichts gefunden. Doch dann, just, als Bane langsam fürchtete, die Jedi hätten alle Spuren von Andeddu und seiner Geheimnisse erfolgreich verborgen, hatte Argel geliefert.
Die Schriftrolle war gelb vom Alter, und Bane rollte die trockene, rissige Seite behutsam auseinander. Dabei staunte er über die lange und nicht zurückzuverfolgende Kette von Ereignissen, die es der Schriftrolle nicht bloß erlaubt hatte, über Jahrtausende hinweg zu überdauern, sondern ihren Weg schließlich in seine Hände zu finden. Er hatte beschlossen, nach der Schriftrolle zu suchen, jedoch auf solch einer Bewusstseinsebene, dass er dabei das Gefühl hatte, diese seine Entscheidung sei vorherbestimmt gewesen. Die Schriftrolle war ein Teil des Sith-Vermächtnisses - eines Vermächtnisses, das jetzt rechtmäßig Bane gehörte. Es war beinahe, als wäre er dazu bestimmt gewesen, sie zu finden. Das war so unvermeidlich wie der letztendliche Triumph der
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