Darth Bane 03 - Dynastie des Bösen
Schein von Datenschirmen, die Aktienkurse von einem Dutzend verschiedener planetarer Börsen anzeigten, und den blinkenden Anzeigen von Monitoren erhellt, die über das Informanten-Netzwerk, das Zannah und er im Laufe der Jahre aufgebaut hatten, hereinkommende vertrauliche Nachrichten wiedergaben.
Ungeachtet der Opulenz und Extravaganz, wie sie sich überall in der Villa zeigte, waren für diesen Raum mehr Credits ausgegeben worden als für jeden anderen. Mit all den Computerterminals, Holoprojektoren und Bildschirmen ähnelte er mehr dem Kommunikationsknoten eines geschäftigen Raumhafens als einem Arbeitszimmer in einer Privatresidenz. Allerdings war der Raum keine grandiose Zurschaustellung von Reichtum, sondern vielmehr ein Beleg für Effizienz und Praktizismus. Jedes einzelne Gerät war sorgsam im Hinblick darauf ausgewählt worden, die gigantische Datenmenge zu verarbeiten, die durch den Raum floss: stündlich Tausende von Datenpaketen, die allesamt aufgezeichnet und zur späteren Begutachtung und Analyse gespeichert wurden.
Das Arbeitszimmer half dabei, die Illusion zu verstärken, dass Zannah und er wohlhabende Unternehmer seien, die auf der Suche nach profitablen geschäftlichen Unterfangen wie besessen Nachrichten aus den fernsten Winkeln der Galaxis sichteten. In gewisser Weise stimmte das sogar. Jeder Credit, den das Arbeitszimmer gekostet hatte, war eine Investition, die sich schließlich hundertfach auszahlen würde. Im Laufe des vergangenen Jahrzehnts hatte Bane die Informationen, die er sammelte, dazu verwendet, um sein Vermögen beträchtlich zu mehren, auch wenn materielle Besitztümer für den Dunklen Lord bloß Mittel zum Zweck waren.
Er war sich darüber im Klaren, das Wissen Macht bedeutete, und sein gewaltiges Vermögen hatte es ihm erlaubt, eine unbezahlbare Sammlung uralter Sith-Lehren zusammenzutragen, die er in seiner Privatbibliothek unter Verschluss hielt. Allerdings war er an mehr interessiert als bloß an den vergessenen Geheimissen der Dunklen Seite. Von den Fluren des Republikanischen Senats bis hin zu den Stammesräten auf den abgelegensten, unzivilisiertesten Planeten des Äußeren Rands waren Informationen das Lebenselixier jeder Regierung. Die Geschichte wurde von jenen geschrieben, die wussten, dass man mit Informationen, wenn man sie richtig einsetzte und kontrollierte, jede Armee besiegen konnte.
Bane hatte den Beweis dafür mit eigenen Augen gesehen. Die Bruderschaft der Dunkelheit war nicht von den Jedi und ihrer Armee des Lichts vernichtet worden, sondern von den sorgsam ausgeklügelten Plänen eines einzelnen Mannes. Uralte Schriftrollen und Manuskripte konnten die Geheimnisse der Dunklen Seite offenbaren, doch um die Jedi und die Republik zu stürzen, musste Bane zunächst alles über seine Gegner wissen. Das Netzwerk von Informanten und Mittelsmännern, das er im Laufe der Jahre aufgebaut hatte, spielte bei seinem Vorhaben eine Schlüsselrolle, aber das genügte nicht. Individuen waren fehlbar. Ihre Berichte waren voreingenommen oder unvollständig.
Wann immer möglich, zog Bane es vor, sich auf reine Daten zu verlassen, die er aus dem Informationsnetz fischte, das sich um jeden einzelnen Planeten der Republik spann. Er musste über jede Einzelheit eines jeden Vorhabens Bescheid wissen, das der Senat und der Rat der Jedi verfolgten. Wenn er je darauf hoffen wollte, galaktische Ereignisse zu formen und zu manipulieren, um den Untergang der Republik herbeizuführen, musste er wissen, was sie jetzt machten, und - noch wichtiger - er musste vorhersehen, was sie als Nächstes tun würden.
Die Komplexität seiner Machenschaften erforderte andauernde Aufmerksamkeit. Er musste auf unerwartete Veränderungen reagieren, sobald sie sich ergaben, musste seine langfristigen Pläne anpassen, um sie auf Kurs zu halten. Noch wichtiger jedoch war, dass er sich unerwartete Gelegenheiten zunutze machen musste, wenn sie sich boten, um sie nach besten Kräften zu seinem Vorteil zu nutzen. So wie die Situation auf Doan.
Bane hatte dieser kleinen Bergbauwelt im Äußeren Rand vormals nie viel Aufmerksamkeit geschenkt. Das hatte sich vor drei Tagen geändert, als ihm ein Kostenübernahmeantrag eines Repräsentanten an den Senat aufgefallen war, der im Auftrag der doanischen Königsfamilie agierte.
Es war für Bane nichts Ungewöhnliches, sich die Haushaltsberichte des Senats anzusehen. Per Gesetz waren sämtliche Finanzunterlagen, die durch die offiziellen Kanäle der Republik gingen,
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