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Darth Bane 03 - Dynastie des Bösen

Darth Bane 03 - Dynastie des Bösen

Titel: Darth Bane 03 - Dynastie des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Drew Karpyshyn
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Dunklen über die Helle Seite.
    Der Bogen bestand aus der gegerbten Haut eines Tieres, das er nicht näher benennen konnte. Auf einer Seite war er rau und mit dunklen Flecken bedeckt. Die andere Seite war gebleicht und geglättet worden, bevor man sie mit handschriftlichen Zeilen in einer Sprache versehen hatte, die Bane sofort erkannte.
    Die Buchstaben waren scharfkantig und eckig, auf aggressive, grimmige Art und Weise. Sie stammten aus dem Alphabet der ursprünglichen Sith, einer längst ausgelöschten Spezies, die vor annähernd hunderttausend Jahren über Korriban geherrscht hatte.
    Natürlich hieß das nicht, dass das Dokument so alt war. Es bedeutete bloß, dass derjenige, wer auch immer es verfasst hatte, die Sith-Kultur hinreichend verehrt und geschätzt hatte, um sich ihre Sprache zu eigen zu machen.
    Bane begann, die Worte zu lesen, mühte sich mit der altertümlichen Sprache ab. Wie Argel es versprochen hatte, enttäuschte der Inhalt ihn nicht. Die Schriftrolle war eine religiöse Proklamation, die Darth Andeddu zum Unsterblichen und Ewigen König über die ganze Welt von Prakith erklärte. Weiter verkündete die Verlautbarung, dass im Gedenken an dieses bedeutsame Ereignis ein großer Tempel zu Andeddus Ehren errichtet werden würde.
    Zufrieden rollte Bane das Schriftstück zusammen und schob es in die Schutzröhre zurück. Obgleich es sich bloß um ein paar auf ein einzelnes Stück Pergament gekritzelte Sätze handelte, hatte das Dokument ihm alles verschafft, was er brauchte.
    Andeddus Anhänger hatten auf der Tiefkernwelt Prakith zu seinen Ehren einen Tempel gebaut. Bane hegte keinerlei Zweifel daran, dass er dort das Holocron des Dunklen Lords finden würde. Unglücklicherweise musste er sich eine Möglichkeit einfallen lassen, es in seinen Besitz zu bringen, die nicht Zannahs Misstrauen weckte.
    Andeddus Holocron barg das Versprechen der Unsterblichkeit. Damit würde er lange genug leben, um einen neuen Nachfolger zu finden und auszubilden. Es war unwahrscheinlich, dass seine gegenwärtige Schülerin um die Bedeutung des Holocrons wusste, doch er war nicht bereit, dieses Risiko einzugehen. Obwohl sie nicht gewillt war, ihn direkt herauszufordern, zweifelte Bane nicht daran, dass sie alles in ihrer Macht Stehende tun würde, um ihn aufzuhalten, wenn sie von seiner Absicht erfuhr, sie zu ersetzen.
    Er konnte nicht zulassen, dass die Furcht davor, ersetzt zu werden, zu dem Katalysator wurde, der Zannah schließlich dazu nötigte, ihm die Stirn zu bieten. Sich allein deshalb zur Wehr zu setzen, weil sie wusste, dass sie dabei war, ausrangiert zu werden, war nichts weiter als ein gewöhnlicher Überlebensinstinkt. Seine Nachfolger würden mehr tun müssen, als bloß zu überleben, wenn die Sith jemals mächtig genug werden sollten, um die Jedi zu vernichten. Zannah musste ihm aus eigenem Antrieb heraus die Stirn bieten, nicht als Reaktion auf etwas, das von ihm ausging. Andernfalls war es bedeutungslos.
    Das war das komplexe Paradoxon der Meister-SchülerBeziehung, das Bane in eine nicht hinnehmbare Position manövriert hatte. Er konnte Zannah nicht losschicken, um das Holocron zu beschaffen, und wenn er sich selbst auf den Weg machte, würde sie mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ahnen, dass irgendetwas im Argen war. Er verließ den Planeten kaum noch, darum würde jede Reise, die er unternahm, unweigerlich ihren Argwohn wecken. Womöglich versuchte sie dann, ihm zu folgen, oder sie stellte ihm irgendeine Falle, die bei seiner Rückkehr zuschnappte.
    Obgleich sie Bane dadurch enttäuscht hatte, ihn nicht herauszufordern, war Zannah nach wie vor eine gefährliche und Respekt einflößende Gegnerin. Es war möglich, dass sie ihn bezwang, um die Sith mit einer Anführerin zu schlagen, der es am nötigen Antrieb und Ehrgeiz mangelte. Ihre Selbstgefälligkeit würde den Orden infizieren, und am Ende würde er verkümmern und eingehen.
    Er konnte nicht zulassen, dass das geschah. Was bedeutete, dass er etwas finden musste, um Zannahs Aufmerksamkeit anderweitig zu binden, während er die lange und beschwerliche Reise in den Tiefkern unternahm.
    Glücklicherweise hatte er da bereits etwas Geeignetes im Sinn.

    Im Gegensatz zu der abgeschiedenen Privatbibliothek im hinteren Bereich des Anwesens war Banes persönliches Arbeitszimmer ein brummendes Nest endloser elektronischer Aktivität. Selbst, wenn der Raum unbesetzt war, wurde er von den flackernden Bildern von HoloNet-Nachrichtenströmen, dem

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