Darth Bane 03 - Dynastie des Bösen
Verbeugung. Lucia gesellte sich an ihre Seite, als sie den Thronsaal verließ, und verweilte gerade lange genug bei den Doppeltüren, um ihre Waffen wieder an sich zu nehmen.
Erst, als sie in die Abgeschiedenheit der Gemächer der Prinzessin zurückgekehrt waren und die Tür sorgsam hinter sich geschlossen hatten, wagten sie es wieder zu reden.
»Bring den irgendwohin und verbrenn ihn!«, spie Serra hervor, als sie sich den Trauerflor vom Kopf riss und ihn auf den Boden warf. »Ich will ihn nie wieder sehen.«
»Ich muss dir etwas gestehen«, sagte Lucia, als sie den ausrangierten Schleier vom Boden aufhob.
Serra wandte sich ihr zu, um sie anzusehen, doch Lucia konnte den Ausdruck auf ihrem Gesicht nicht deuten.
»Ich bin diejenige, die die Attentäterin angeheuert hat, die Gelba getötet hat«, gestand sie. Sie sprach schnell, um die Worte endlich über die Lippen zu bringen.
Sie wollte noch so viel mehr sagen. Sie wollte Serra erklären, dass sie nichts davon gewusst hatte, dass sich dieser Jedi auf Doan aufhielt. Sie musste Serra dazu bringen zu begreifen, dass sie es bloß um ihretwillen getan hatte.
Lucia hatte seit jeher eine gewisse Dunkelheit in der Heilerin gespürt, einen Schatten auf ihrer Seele. Durch Gerrans Tod war dieser Schatten gewachsen. Sie hatte mit angesehen, wie ihre Freundin in schiere Verzweiflung versank, als die Wochen zu Monaten wurden, wie sie in ihrem schwarzen Trauergewand antriebslos durch die Flure der Burg streifte wie ein gequälter Geist.
Alles, was sie wollte, war, das Leid der Prinzessin zu lindern. Sie glaubte, dass Serra womöglich wieder Frieden mit sich schließen würde, wenn jene, die für Gerrans Tod verantwortlich waren, für ihre Tat büßten; dass sie dann weitermachen und den Schatten abstreifen konnte, der sich über sie gesenkt hatte.
All das wollte sie sagen, doch sie konnte es nicht. Sie war bloß eine Soldatin. Mit Worten konnte sie nicht sonderlich gut umgehen.
Serra trat vor und schlang in einer langen, sanften Umarmung die Arme um sie.
»Als der König davon sprach, dass jemand einen Attentäter angeheuert hat, um Gerrans Tod zu rächen, dachte ich mir schon, dass du diejenige warst«, flüsterte sie. »Ich danke dir.«
Und Lucia erkannte, dass sie der Prinzessin die ganzen Dinge, die sie sagen wollte, überhaupt nicht zu sagen brauchte. Ihre Freundin wusste das alles bereits.
»Ich denke, du solltest es dem König mitteilen«, meinte Lucia, als sich die Prinzessin schließlich aus der Umarmung löste.
»Er würde dich verhaften lassen«, sagte Serra mit einem entschiedenen Kopfschütteln, »oder dich zumindest deines Postens entheben. Das kann ich nicht zulassen. Ich brauche dich an meiner Seite, wenn ich nach Coruscant gehe.«
»Du hast immer noch die Absicht, mit den Jedi zu reden?«, fragte sie etwas überrascht. »Was willst du ihnen denn sagen?«
»Medds Tod war ein Unfall. Der König hatte nichts damit zu tun. Das ist alles, was sie wissen müssen.«
Lucia hegte diesbezüglich ihre Zweifel, doch sie kannte die Prinzessin gut genug, um zu wissen, dass es Zeitverschwendung war, in diesem Punkt mit ihr zu streiten. Serra hatte nicht vor, sie auszuliefern - weder dem König noch den Jedi. Aber Lucia konnte die Angelegenheit trotzdem nicht einfach auf sich beruhen lassen.
»Ich hatte nie die Absicht, dir irgendwelche Schwierigkeiten zu bereiten - oder dem König. Es tut mir leid.«
»Entschuldige dich nie wieder dafür!«, gab Serra scharf zurück »Gelba und ihre Anhänger haben genau das bekommen, was sie verdient haben. Ich bedaure bloß, dass ich nicht dabei war, um es mit eigenen Augen zu sehen.«
Die Gehässigkeit in ihren Worten - die ungefilterte Wut und der Hass - traf Lucia vollkommen unvorbereitet. Instinktiv trat sie einen Schritt nach hinten, wich vor ihrer Freundin zurück. Doch dann lächelte Serra, und der unbehagliche Augenblick war vorüber.
»Wir müssen so schnell wie möglich aufbrechen«, merkte die Prinzessin an. »Es geziemt sich nicht, den Rat warten zu lassen.«
»Ich werde alles veranlassen«, entgegnete Lucia, obwohl sie wusste, dass bis zu ihrer Abreise noch mehrere Tage vergehen würden. Als Prinzessin war es für Serra nicht leicht, Doan einfach den Rücken zu kehren - es gab diplomatische Protokolle und bürokratische Vorgehensweisen, die befolgt werden mussten.
»Alles wird gut ausgehen«, versicherte Serra ihr und kam herüber, um Lucia beruhigend eine Hand auf den Arm zu legen. »Gelba ist tot. Mein
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