Darth Bane 03 - Dynastie des Bösen
Ein- oder Ausreisefreigabe erteilte. Hierzu gehörte regelmäßig auch eine gründliche Überprüfung des Schiffsinneren durch Zollpersonal - mit der offiziellen Begründung, so die planetare Sicherheit zu verbessern. Allerdings wussten alle, dass diese Inspektionen vielmehr dazu gedacht waren, Händler bereits vom Versuch abzuhalten, unverzollte Güter zu transportieren, in der Hoffnung, dabei die interstellaren Steuern und Zollgebühren zu umgehen.
Glücklicherweise musste sich Zannah über nichts davon Gedanken machen. Sie unterzeichnete einfach das Abreiseformular und gab es Chet zurück. Einer der größten Vorteile, auf dem Raumhafen einen Privathangar zu haben, war, nach Belieben kommen und gehen zu können. Als Gegenleistung für ihre beträchtlichen monatlichen Hangarkosten hielt die Regierung ihre Nase aus Banes und ihren Angelegenheiten heraus. ein Vorteil, der beinahe jeden Preis wert war, soweit es sie betraf.
»Ich nehme an, Sie nehmen Ihre Privatfähre.«
»Das ist richtig«, entgegnete sie. »Die Sieg drüben in Hangar dreizehn.«
»Ich werde den Kontrolltower informieren.«
Chet bedachte den Gepäckträger mit einem knappen Nicken, und der eilte daraufhin mit dem Schwebeschlitten in Richtung Hangar davon.
»Bloß einen Augenblick«, sagte der Zollbeamte leise zu Zannah, was sie dazu veranlasste, stehen zu bleiben.
»Mir sind gewisse Neuigkeiten zu Ohren gekommen, von denen ich dachte, sie könnten Sie womöglich interessieren«, fuhr er fort, sobald der Gepäckträger um die Ecke verschwunden war. »Argel Tenn ist vor einigen Tagen gelandet, um sich mit Ihrem Bruder zu treffen.«
Zannah war Argel nie persönlich begegnet, doch sie wusste, wer er war und was er machte. In den vergangenen paar Jahren hatte sie nach und nach Informationen über sämtliche Mitglieder von Darth Banes Kontakt-Netzwerk gesammelt, die sich für sie als nützlich erweisen konnten, sobald sie die Herrschaft über die Sith übernahm. Sie vermochte nicht zu sagen, ob Argels Ankunft von Belang war oder nicht: Bane war stets bestrebt, seltene Sith-Manuskripte zu erwerben, und das Ganze konnte bloß ein Zufall sein. Nichtsdestotrotz speicherte sie diese Information für den Fall, dass sie sich später noch als hilfreich erwies.
»Danke für die Neuigkeit«, sagte sie und schnippte Chet einen Fünfzig-Credit-Chip zu, bevor sie auf ihren Privathangar zumarschierte.
Der Gepäckträger war schon da. Er wartete mit ihren Taschen beim Shuttle. Zannah tippte den Sicherheitscode ein, woraufhin sich die Einstiegsrampe herabsenkte.
»Packen Sie alles hinten rein!«, wies sie den Gepäckträger an und reichte ihm lächelnd einen Zehn-Credit-Chip.
»Unverzüglich, Mistress«, entgegnete er. Das Trinkgeld verschwand sogleich in einer Tasche irgendwo an seiner Uniform, als er sich beeilte, ihr Gepäck zu verstauen.
Das Lächeln wich nicht von Zannahs Gesicht, während er arbeitete. Sie war bewusst freundlich zu allen auf dem Raumhafen. Sie betrachtete das als Investition in die Zukunft -als den Aufbau einer potenziellen Ressource. Die Senatsmitglieder und andere einflussreiche Persönlichkeiten mochten vielleicht die galaktische Politik formen, doch es waren die Bürokraten, die Regierungsangestellten und die zahlreichen anderen niedrigrangigen Politfunktionäre, die tatsächlich dafür sorgten, dass die Dinge liefen. und mit denen umzugehen, war um ein Vielfaches leichter, als sich mit der politischen Elite herumzuplagen. Ein paar freundliche Worte und eine Handvoll Schmiergeld, und Zannah konnte alles bekommen, was sie brauchte, ohne unerwünschte Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Genauso, wie sie es bei Chet gemacht hatte.
Das war einer der Vorteile, den sie Bane gegenüber besaß. Sie wusste, dass sie attraktiv war. Besonders Männer fühlten sich wegen ihres Äußeren zu ihr hingezogen. Sie wollten ihr helfen, ihr gefallen. Zannah war sich nicht zu schade, sie mit einem leisen Lächeln oder einer subtilen Berührung zu ermutigen - das war ein geringer Preis dafür, Bande zu knüpfen, die sich womöglich irgendwann als nützlich erwiesen. Die Gestalt ihres Meisters hingegen würde in niemandem, der ihn nicht kannte, jemals irgendetwas anderes als Furcht auslösen. Erst, als der Gepäckträger fort und sie allein im Cockpit des Gefährts war, ließ sie ihre Fassade fallen. Sie nahm im maßgefertigten Sitz Platz und gab die Navigationskoordinaten ein. Durch das Cockpitfenster konnte sie im angrenzenden Hangar die Triumph sehen,
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