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Darth Bane 03 - Dynastie des Bösen

Darth Bane 03 - Dynastie des Bösen

Titel: Darth Bane 03 - Dynastie des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Drew Karpyshyn
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hatte er die Absicht, sie zu ersetzen? Vielleicht war er zu dem Schluss gelangt, dass sie unwürdig sei, seinen Titel anzunehmen. Womöglich hoffte er darauf, dass diese Mission ihm jemand Neues bescheren würde, den er in den Wegen der Dunklen Seite unterweisen konnte. Womöglich plante er, sie auszurangieren.
    Wenn das stimmt, Meister, wärt Ihr überrascht, wie das Ganze enden wird. Ihr unterschätzt mich auf eigene Gefahr.
    Ein Piepsen vom Navigationsschirm informierte sie, als das Shuttle die Atmosphäre von Ciutric durchbrach. Einige Sekunden später spürte sie die unverwechselbare Woge gegen sich branden, als das Schiff den Sprung in den Hyperraum vollzog.
    Zannah kippte den Sitz nach hinten und schloss die Augen. Es hatte keinen Sinn, über all die Möglichkeiten nachzugrübeln, was Bane dachte oder nicht dachte, oder was seine heimlichen Beweggründe dafür sein mochten, sie auf diese Mission zu schicken. Es war durchaus möglich, dass das Netz seiner Machenschaften zu sehr verwoben war, um es zu entwirren.
    Eins wusste sie jedoch mit Sicherheit: Etwas war dabei, sich zu ändern. Zwanzigjahre lang hatte sie ihm als loyale Schülerin gedient, war auf den Pfaden der Sith gewandelt. Jetzt war ihre Zeit als Zögling kurz davor zu enden. Was auch immer diese Mission sonst noch mit sich bringen mochte, sie hatte eines beschlossen: Dies würde das letzte Mal sein, dass sie Darth Banes Befehlen gehorchte.

5. Kapitel
    Coruscant war anders als alles, was Serra je gesehen hatte. Als Kind hatte sie bloß die schlichte Einsamkeit des Lagers ihres Vaters gekannt. Nachdem er sie fortgeschickt hatte, besuchte sie erst Dutzende anderer Welten, bevor sie sich schließlich auf Doan niederließ, doch das waren allesamt bevölkerungsärmere Planeten im Äußeren Rand gewesen. Sie hatte ihr gesamtes bisheriges Leben an den Randbereichen der Zivilisation verbracht. Hier hingegen, in dieser Metropole, die sich über den gesamten Planeten spannte und die Hauptstadt der Republik darstellte, war sie in das Tollhaus des Galaktischen Kerns geschleudert worden.
    Caleb hatte dafür gesorgt, dass das Allgemeinwissen seiner Tochter so vielseitig wie möglich war. Sie hatte Beschreibungen von Coruscant gelesen, sie hatte sich sämtliche relevanten Fakten und Persönlichkeiten eingeprägt. Aber zu wissen, dass es eine Welt gab, deren Bevölkerungsdichte nahezu eine Billion Lebewesen betrug, und sie mit eigenen Augen zu sehen, war etwas vollkommen anderes.
    Serra schaute einfach sprachlos aus dem Fenster des Gleiters, als das Gefährt beschleunigte und nach unten sank, um sich seinen Weg durch den dichten Verkehr der Luftstraße zu bahnen. Weiter unten erstreckte sich ein endloser Ozean aus Durastahl und Permabeton in allen Himmelsrichtungen bis zum Horizont, erhellt vom nie erlöschenden Schein von Millionen Lichtern. Die Wirkung war überwältigend: Die Scharen von Bewohnern, die Fahrzeuge, die dumpfe Kakofonie von Geräuschen, die über das Brummen der Triebwerke hinweg zu vernehmen waren - die schiere Größenordnung all dessen war beinahe mehr, als ihr Verstand erfassen konnte. Sie fühlte sich klein. Unbedeutend.
    »Da ist es«, meinte Lucia und deutete zum Fenster hinaus.
    In der Ferne konnte Serra jetzt vage ein gewaltiges Bauwerk erkennen, das hoch über den Rest des Stadtbilds emporragte: den Jedi-Tempel. Der schnell fliegende Speeder brachte sie rasch näher heran, und es dauerte nicht lange, bis sie die einzigartigen Details des Tempelbaus ausmachen konnte.
    Das Fundament bildete eine Pyramide aus stufenweise kleinerwerdenden Blöcken, was einen stufigen, zikkuratartigen Effekt bewirkte. Auf der obersten Ebene befand sich ein hoher zentraler Turm, der in allen Ecken von kleineren Türmen umgeben war. Zwischen den Türmen fanden sich offene Plätze, breite Promenaden, ausgedehnte natürliche Gärten und eine Vielzahl kleinerer Gebäudeteile, die als Schlafsäle oder Verwaltungszentren dienten.
    Als der Luftgleiter die Hauptverkehrsspur verließ und auf ihr Ziel zusank, wurde das wahre Ausmaß des Bauwerks ersichtlich. Alles auf Coruscant war riesig und prachtvoll, doch der Tempel beherrschte den Horizont. Serra erinnerte sich daran, dass er über einem Berg errichtet worden war. Nicht auf einem Berg, wie die kleinen Siedlungen der Adeligen auf den Plateaus von Doan konstruiert worden waren, sondern tatsächlich über einem Berg - die stufige Pyramide bedeckte die gesamte Oberfläche und verschlang den Berg so vollkommen, dass er

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