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Darth Bane 03 - Dynastie des Bösen

Darth Bane 03 - Dynastie des Bösen

Titel: Darth Bane 03 - Dynastie des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Drew Karpyshyn
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erklärte Serra ihr. »Er kam während der Neuen Sith-Kriege zu meinem Vater, um ihn um Hilfe zu bitten. Groß und muskulös. Kahlköpfig. Er war. böse.«
    Böse. Ihre Machtsinne auszustrecken, erforderte intensive Fokussierung und große mentale Konzentration. Trotzdem konnte die Iktotchi nicht umhin, das Zögern der anderen Frau zu bemerken.
    Die Jägerin hatte keine Verwendung für Worte wie böse oder gut oder auch bloß für Gerechtigkeit. Sie tötete jene, die sie im Auftrag anderer töten sollte. Sie verschwendete keinen Gedanken daran, ob sie ihr Schicksal verdienten oder nicht. Dennoch fand sie die Wortwahl der Prinzessin sonderbar. Sie war eine Attentäterin. Sie mordete, um Profit zu machen. Machte sie das nicht genauso böse wie den Mann, von dem Serra gesprochen hatte? Und was war mit der Prinzessin selbst? Sie wollte jemanden anheuern, um jemand anderem das Leben zu nehmen. Machte sie das böse?
    Natürlich sprach sie ihre Gedanken nicht laut aus. Für das, was sie hier tat, waren sie nicht von Belang. Stattdessen drang sie tiefer in die Quelle der Erinnerungen vor, tauchte auf der Suche nach dem Mann darin unter, den Serra beschrieben hatte.
    Hunderte von Gesichtern zuckten vor ihr vorüber. Männer. Frauen, Menschen, Twi'lek, Cereaner, Ithorianer. Soldaten, die den Jedi dienten, und sogar solche, die in den Diensten der Sith standen. Caleb hatte sie alle geheilt. Die Einzigen, die er fortgeschickt hatte, waren die Anführer der Armeen. Er betrachtete sich selbst als Diener des gemeinen Volkes. Er weigerte sich stets, den Jedi-Meistern und den Sith-Lords zu helfen, mit einer bemerkenswerten Ausnahme.
    Jetzt konnte die Jägerin ihn sehen: einen Sith-Lord in schwarzer Rüstung. Das geschwungene Heft eines an seinen Gürtel gekuppten Lichtschwerts, als er über dem Heiler aufragte. Sie lieferten sich einen Kampf des Willens. Der große Mann starb an irgendeiner Krankheit, die sie nicht näher bestimmen konnte. Doch obwohl seit jener Begegnung Jahrzehnte vergangen waren, spürte die Iktotchi noch immer die rohe Kraft der Dunklen Seite, die von ihm ausging. Etwas wie das hatte sie noch nie zuvor gesehen oder gefühlt, gleichermaßen Furcht einflößend wie anregend.
    »Ich sehe ihn«, erklärte sie der Prinzessin. Ich sehe, was er dir angetan hat.
    »Mein Vater sagte immer, dass er zurückkommen würde. Das war der Grund dafür, dass er mich fortgeschickt hat. Mich dazu veranlasst hat, meinen Namen zu ändern.«
    »Euer Vater hatte recht.«
    Jetzt, wo sie ihn in ihren Visionen gesehen hatte, war es einfach, auf der Suche nach dem Anblick des Sith-Lords die verstreichenden Jahre zu durchkämmen. Durch den Mahlstrom von Bildern gelang es ihr ohne Mühe, seinen nächsten Besuch im Lager ausfindig zu machen. Wieder wollte er die Hilfe des Heilers in Anspruch nehmen. Diesmal jedoch war er nicht allein gekommen.
    »Da sind noch andere bei ihm. Eine junge Frau. Ein junger Mann.«
    »Was ist passiert?«, fragte die Prinzessin. Ihre Stimme bebte leicht.
    Eine Abfolge schockierender, gewalttätiger Bilder bestürmte die Sinne der Iktotchi. Sie sah den enthaupteten Körper des Heilers, die von seinem Rumpf abgehackten Gliedmaßen, die in der Nähe der Feuergrube auf grausame Weise zur Schau gestellt wurden. In der Hütte kauerte der junge Mann in einer Ecke, ein brabbelnder Schwachkopf, in den Wahnsinn getrieben von dem Grauen, das er gerade miterlebt hatte. Die anderen beiden - die junge Frau und der Sith-Lord - waren schwerer zu sehen, obwohl sie spürte, dass sie noch da waren. Irgendetwas verbarg sie. Irgendeine Macht oder ein Zauber verschleierte ihre Präsenz.
    Als sie den Vorhang zu durchdringen versuchte, stieß irgendetwas sie zurück, riss sie aus ihrer Meditationstrance und trennte ihre Verbindung zur Vergangenheit. Sie fiel mit einem gepressten Schrei auf die Knie, umklammerte ihre Schläfen. Ihre Gedanken rasten.
    Sogleich war Serra an ihrer Seite und beugte sich über sie. »Was ist passiert? Was hast du gesehen?«
    Die Jägerin antwortete nicht sofort. Sie hatte von anderen gehört, denen so etwas widerfahren war, doch sie selbst hatte dergleichen noch nie erlebt. Es waren nicht die Bilder von Calebs grausamem Tod gewesen, die sie dazu gebracht hatten zurückzuschrecken. Es war Zauberei gewesen, Sith-Magie. Ein Verschleierungszauber hatte den Sith-Lord und die junge Frau vor den Jedi verborgen, die die Leiche des Heilers fanden. Den Erinnerungen haftete nach wie vor ein Echo dieses Zaubers an. Selbst

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