Darth Bane 03 - Dynastie des Bösen
in der Hoffnung, dass das Präparat dann langsamer und weniger heftig in seinem System ausbreiten würde als vorhin, als Serra ihm die Spritze in den Hals gerammt hatte. Sie wusste, dass die Möglichkeit bestand, dass sie ihm versehentlich eine Überdosis verabreichte, doch selbst, wenn Des daran starb, war das immer noch besser, als ihn am Leben zu lassen, damit er wieder und wieder gefoltert wurde.
Sie legte die Spritze auf den Rollwagen zurück, drehte sich um und verließ rasch den Raum. Ihr blieb keine Zeit, hierzubleiben und zu sehen, ob das Mittel tatsächlich wirkte. Sie musste die Prinzessin finden. Wenn das Präparat so arbeitete, wie sie annahm, würde er seine Fähigkeiten bald wieder zurückerlangen. Und sobald er in der Lage war, von der grässlichen Macht der Dunklen Seite Gebrauch zu machen, würde keine Zelle der Galaxis imstande sein, ihn gefangen zu halten.
Sie kehrte in den Wachraum zurück Die Söldner hatten sich wieder ihrem Kartenspiel zugewandt, ohne zu ahnen, was sie getan hatte. Serra und die Jägerin waren nirgends zu sehen.
»Wo ist die Prinzessin hin?«, wollte sie wissen.
Es folgte ein langes Schweigen, bevor einer der Söldner widerwillig von seinem Blatt aufschaute und antwortete: »Das hat sie nicht gesagt. Sie ist einfach gegangen.«
»Und ihr habt sie allein gehen lassen?«, forschte Lucia verärgert.
»Diese Iktotchi war bei ihr, also haben wir einfach.«, setzte der Mann an, doch unter ihrem vernichtenden Blick verklang seine Stimme.
Ihr wurde klar, dass das bloß Mietsoldaten waren. Sie scherten sich um nichts, abgesehen von den Credits, die man ihnen versprochen hatte.
»Passt auf die Zellentür auf«, spie Lucia. »Wenn irgendetwas schiefgeht, löst den Alarm aus.« Das sollte mich früh genug warnen, um die Prinzessin rechtzeitig hier rauszuschaffen.
Zwei der Soldaten standen unwillig auf und gingen zur Zellentür hinüber, um ihren Befehlen nachzukommen, während Lucia die Treppe in den oberen Gang hinaufstieg.
Es kümmerte sie nicht, dass Des die Wachen abschlachten würde, wenn er sich befreite. Diese Männer und Frauen waren weder ihre Freunde noch ihre Kameraden. Sie wusste, dass sie sie im Gegenzug, ohne zu zögern, getötet hätten, wenn der Preis stimmte. Sie waren Söldner, ihre Leben bedeuteten ihr nichts.
Serra hingegen war ihr nicht egal. Ungeachtet dessen, was sie getan hatte, war sie ihrer Herrin noch immer treu ergeben. An ihrem Schwur, ihr Leben zu schützen, hatte sich nichts geändert. Sie wusste, dass Des nach der Prinzessin suchen würde, wenn er freikam. Lucia wollte bei Serra sein, um ihr dabei zu helfen, sicher zu entkommen, sobald der Alarm losging, um sie vor der Flucht des Gefangenen zu warnen.
Und wenn er uns erwischt, bevor wir verschwinden können, versuchte sie, sich selbst im Stillen zu beruhigen, erinnert er sich vielleicht an mich. Vielleicht kann ich ihn dazu bringen, Serra am Leben zu lassen.
Zuerst allerdings musste sie sie finden.
18. Kapitel
Doans vernarbte, hässliche Landschaft glitt unter ihnen dahin, als die Triumph im Tiefflug über den Planeten hinwegsauste.
Im Cockpit spannte sich Zannah an, als die Sensoren mehrere hundert Kilometer entfernt einen heftigen Sandsturm registrierten. Neben ihr lümmelte sich Set in seiner üblichen Haltung: den Sessel zurückgeklappt, die Füße oben auf dem Armaturenbrett.
Eine kleine Korrektur des Anflugvektors brachte sie auf Kollisionskurs mit dem Sturm. Sie machte sich nicht die Mühe, Set vorzuwarnen, bevor der wirbelnde Strudel die Triumph umfing.
Die Stabilisatoren verhinderten, dass das Schiff ernsten Schaden nahm, doch die Kanine tanzte wild, als das Schiff von den heulenden Winden hin und her gestoßen wurde. Set wurde aus seinem Sessel katapultiert, doch es gelang ihm, sich mit dem Schwung abzurollen, als er auf dem Boden landete und auf die Füße kam.
»Das hast du absichtlich gemacht«, klagte er, während er die Rückenlehne seines Sessels nutzte, um sich wegen der Turbulenzen abzustützen.
»Du musst jederzeit wachsam und dir deiner Umgebung bewusst sein«, belehrte sie ihn. »Sei immer auf der Hut.«
»Ich dachte, mit den Informationen, die ich dir verschafft habe, hätte ich mir heute eine Pause von weiteren Lektionen verdient«, grummelte er, als er wieder im Kopilotensitz Platz nahm und sich anschnallte.
»Da hast du dich geirrt.«
Ungeachtet ihrer Worte hatte sich Set als ausgesprochen nützlich erwiesen. Abgesehen davon, dass er ihr von Darth Andeddu und
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