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Darth Bane 03 - Dynastie des Bösen

Darth Bane 03 - Dynastie des Bösen

Titel: Darth Bane 03 - Dynastie des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Drew Karpyshyn
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einer mysteriösen blonden Frau am Tatort und Des' eigener Einwände - war Serra nicht von ihrem Kurs abgewichen. Die Prinzessin hatte sich geweigert, auf Fakten oder die Vernunft zu hören. Ihr Hass versperrte ihr den Blick für alles andere.
    Sie war wutentbrannt hinausgestürmt, doch Lucia wusste, dass es bloß eine Frage der Zeit war, bis sie zurückkam, um Des einer weiteren Runde Folter zu unterziehen. Sie hatte den Wahnsinn in Serras Augen gesehen. Die Prinzessin lechzte nach Vergeltung.
    Lucia kannte diesen Blick Sie hatte ihn in den Augen ihrer Kameraden gesehen, als die Ordnungskräfte Des in Handschellen davonschleiften. Es spielte keine Rolle, ob er des Verbrechens schuldig war oder nicht: Serra würde ihren Gefangenen für den Tod ihres Vaters leiden lassen. Und es gab nichts, was irgendjemand sagen oder tun konnte, um sie dazu zu bringen, es sich anders zu überlegen.
    Und selbst, wenn er Caleb nicht getötet hat, ist er immer noch ein Monster. Vermutlich verdient er es zu sterben.
    Während des Verhörs hatte sie den Worten, die dem Gefangenen über die Lippen kamen, mit wachsendem Entsetzen gelauscht. Es war offensichtlich, dass Des die Lehren der Dunklen Seite auf eine Art und Weise verinnerlicht hatte, wie sie es sich niemals hätte vorstellen können. Er war nicht mehr der Mann, an den sie sich erinnerte. Die Kameradschaft der Zwielichtkrieger bedeutete der Kreatur, zu der er geworden war, nicht das Geringste.
    Aber mir bedeutet sie noch etwas.
    Lucia glaubte nach wie vor an die Ideale der Zwielichtkrieger. Sie passten aufeinander auf. Sie verließen sich aufeinander, um zu überleben. Ihrem Kodex der Geschlossenheit haftete etwas Ehrenhaftes an, symbolisiert durch die geheime Begrüßung, die bloß Mitglieder der Einheit kannten: eine geballte Faust, mit der sie sich fest auf das Brustbein klopften, gleich über dem Herzen.
    Was auch immer Des jetzt war, sie verdankte ihm immer noch ihr Leben. Er hatte sie - die gesamte Einheit - öfter gerettet, als sie zählen konnte. Doch als die Ordnungskräfte ihn mitgenommen hatten, war sie außerstande gewesen, ihm zu helfen. Jetzt hatte das Schicksal ihr eine weitere Chance verschafft, ihre Schuld zurückzuzahlen.
    Auf dem Boden bildete sich eine kleine Pfütze Blut, das von der Stelle heruntertropfte, wo Serra seine Wange aufgeschlitzt hatte.
    Du machst das nicht bloß für Des, sagte sich Lucia, als sie ihre Aufmerksamkeit den farbcodierten Spritzen zuwandte, die auf dem Rollwagen ruhten.
    Serras Hass würde bloß noch weiter gären und wachsen. Jedes Mal, wenn sie sich wieder umgedreht hatte, um ihrem wehrlosen Opfer neuen Schmerz zuzufügen, war sie mehr und mehr außer sich gewesen. Der Verlust ihres Ehemanns hatte sie an den Rand des Wahnsinns getrieben, und dies hier würde sie in den Abgrund befördern.
    Sie hatte zugesehen, wie die Prinzessin ihm die verschiedenen Präparate verabreicht hatte, um sie durch die dicke Arterie an Des' Hals direkt in sein System zu pumpen. Sie wusste nicht mit Sicherheit, worum es sich bei den einzelnen Mitteln handelte oder was sie bewirkten, doch sie hatte genug gesehen, um ein gewisses Verständnis für die Wirkungsweise jedes einzelnen zu entwickeln.
    Die schwarze Spritze verursachte die spasmischen Krämpfe, die Serra benutzt hatte, um ihr Opfer zu foltern. Die gelbe machte den Konvulsionen ein Ende. Die grüne schien Des wieder in seine Benommenheit zurückzuzwingen. Doch die rote Spritze - die, die ihre Herrin ihm zu Beginn des Verhörs gegeben hatte -, hatte ihn offenbar aufgeweckt. Es musste eine Art Aufputschmittel oder Gegengift sein, etwas, das die Drogen neutralisierte, die ihn hilflos und unter Kontrolle hielten.
    Sie warf einen raschen Blick über ihre Schulter, um sicher zugehen, dass vom Wachraum draußen niemand herschaute. Dann nahm sie eine der roten Spritzen zur Hand.
    Hier waren zu viele Söldner, als dass sie sich den Weg hinaus hätte freikämpfen können - zu versuchen, Des auf diese Weise seine Freiheit zu verschaffen, würde bloß dazu führen, dass sie beide umgebracht wurden. Allerdings musste sie Des überhaupt nicht beim Ausbrechen helfen, um ihn zu retten. Er war stets imstande gewesen, auf sich selbst aufzupassen, sogar noch, bevor er die geheimnisvollen Kräfte eines Sith-Lords erlangt hatte. Sie wusste, dass er mehr als imstande war, auf eigene Faust zu entkommen, wenn sie ihm bloß ein wenig Hilfe zuteilwerden ließ.
    Sie stieß die Spitze der Nadel behutsam in seinen Oberschenkel,

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