Darth Maul - Der Dunkle Jäger
hin!", forderte Sidious ihn auf. „Wir stehen auf etwas, das einst der Grund eines Ozeans war. Wenn er jemals einen Namen hatte, so ging er im Laufe der Äonen verloren. Die einzigen historischen Aufzeichnungen über diese Gegend sind die geografischen Hinweise." Sidious entfernte sich ein paar Schritte von Maul und sah in Richtung des Horizonts. „Man kann kaum fassen, dass Tosste einst die Heimat von Milliarden von Lebewesen war. Doch während sich das Leben auf anderen Planeten so weit entwickelte, bis der Griff nach den Sternen kam, waren die Bewohner Tosstes weniger unternehmungslustig. Sie blieben hier. Sie starben hier. Und was ist ihr Vermächtnis? Nichts als Fossilien." Er schüttelte traurig den Kopf. „Es ist eine furchtbare Sache, wenn man lebt, ohne Spuren zu hinterlassen. Und nach dem Tod vergessen zu werden ist noch schlimmer." Er wandte sich Maul zu. „Es ist ... unverantwortlich."
Maul liefen bei Sidious' Worten kalte Schauer über den Rücken. Wollte sein Meister damit sagen, dass er unverantwortlich handelte? Er war sich nicht sicher. Maul stand reglos da und schwieg.
Sidious blickte erneut zum Horizont. „Komm mit!"
Sie ließen den Kreuzer stehen und gingen zu einer Stelle, an der das Grundgestein freilag. Die Felsplatte war von einem Feld voller kleiner Steine umgeben. Ein paar große Felsen ragten hier und da aus dem Feld. Sidious und Maul blieben am Rand der nackten Felsplatte stehen. „Was siehst du?", fragte der Meister seinen Schüler mit einem Blick auf die kleinen Steine.
„Ich sehe Felsen, Meister Sidious."
Sidious runzelte die Stirn. Dann deutete er auf den Mittelpunkt des Feldes. „Geh dort hinüber und stell dich hin!"
Maul fühlte sich immer besonders verwundbar, wenn er seinen Meister im Rücken hatte, doch er folgte den Anweisungen und stieg über die Steine hinweg, bis er den Mittelpunkt der Felsplatte erreicht hatte. Er blieb stehen.
„Dreh dich um!"
Maul wandte sich zu seinem Meister um. Sidious stand breitbeinig da, die Hände hinter dem Rücken verschränkt. „Ich nehme an, dass jedes Lebewesen, das einst auf Tosste lebte, auch nicht viel über Felsen nachdachte. Ich hatte gehofft, dass du klüger bist. Ich frage dich noch einmal: Was siehst du dort auf dem Boden um dich?"
Mauls gelbe Augen zuckten hin und her. Er erblickte nur Steine. Manche waren kleine Kiesel, andere größere Felsklötze und die Spitzen einiger großer Felsblöcke ragten aus dem Boden hervor. Wie immer wollte er seinen Meister nicht enttäuschen, aber ihm fiel keine andere Antwort ein als die, die er ihm bereits gegeben hatte. Er wandte sich Sidious wieder zu und sagte zögerlich: „Ich sehe Steine, Meister Sidious. Tausende von Steinen."
In diesem Augenblick knallte etwas mit aller Wucht gegen Mauls linkes Schulterblatt. Er duckte sich und wirbelte herum, um sich seinem Angreifer zu stellen. Dabei sah er das Objekt, das ihn getroffen hatte. Es war ein Stein, der gerade auf dem Felsboden vor seinen Füßen landete.
Maul sah sich in der blaugrauen Landschaft um. Nicht die geringste Spur einer Bewegung. Niemand, der hinter ihm gestanden hatte.
Der nächste Stein traf Maul am rechten Oberarm. Er grunzte, wirbelte wieder herum und sah seinen Meister an.
Sidious stand immer noch an Ort und Stelle, die Hände hinter dem Rücken verschränkt. Doch an dem leicht heimtückischen Grinsen im Gesicht des Mannes konnte Maul ablesen, dass die Steine nicht von allein geflogen waren.
Sidious hob den Blick zum Himmel. „ Den Kreaturen, die einst diesen jetzt toten Ozean bewohnten, fehlte es an Vorstellungskraft. Und das ist auch der Grund, warum sie letztendlich alle starben. Sie waren nicht in der Lage ... Potenzial zu erkennen."
Potenzial? Maul spürte plötzlich, wie ein kleiner Stein auf seinen Kopf zuzischte. Er hob die Hand, um den Stein abzuwehren, doch dieser flog zwischen seinen Fingern hindurch und streifte eines seiner Hörner. „Waffen!", rief Maul. „Ich sehe Waffen!"
Sidious seufzte. „Die richtige Antwort lautet..."
„Ich sehe Waffen, Meister Sidious!"
„Nicht schnell genug", erwiderte Sidious und wieder schlug ein Stein in Mauls Rücken ein.
Maul bückte sich und schnappte sich den am nächsten liegenden Stein. Er hatte ihn kaum vom Boden genommen, da spürte er, wie er sich in seine Handfläche einbrannte. Er stieß einen Schrei aus, öffnete automatisch die Finger und ließ den Stein wieder fallen. Wie konnte der Fels nur eine solch enorme Hitze erzeugen? Er hegte den
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