Darth Maul - Der Dunkle Jäger

seinen Meister. Sidious hatte ihm erklärt, dass die Sensorenbrille eine notwendige Verkleidung war, um auf Orsis nicht erkannt zu werden. Maul fragte sich, warum hier irgendjemand Meister Sidious erkennen sollte.
    Trezza führte Maul und Sidious über den Übergangsweg, von dem aus man einen weiten Blick über die Innenhöfe hatte. Trezza schwelgte in Erklärungen. „Wir schenken Fähigkeiten im Umgang mit Computern ebenso viel Aufmerksamkeit wie der Herstellung von Gift und Tötungstechniken. Und Orsis bietet auch außerhalb der Akademieräume eine Vielzahl von Trainingsmöglichkeiten. Die Kadetten lernen im Lauf ihrer Entwicklung den Kampf und das Überleben in den Bergen, Wüsten und im Meer. Wir haben eigene Jagdgründe und ..."
    Ein lautes Scheppern von einem der Höfe übertönte Trezza. Sidious und Maul blieben abrupt stehen. „Was ist das für ein Lärm?", fragte Sidious.
    „Ein paar unserer jüngeren Kadetten trainieren mit Kampfstöcken", erläuterte Trezza. „Wenn Ihr dichter an das Geländer geht, könnt Ihr sie sehen ..." Trezza unterbrach sich, als ihm die Sensorenbrille seines Gastes einfiel. „Oh, bitte verzeiht!"
    „Keine Ursache", sagte Sidious und verzog seine Lippen zuckend zu einem Lächeln. Er griff sich an die Brille. „Normalerweise kann ich Umrisse gut erkennen, nur Details nicht."
    Trezza bedeutete Maul, Sidious dichter an das Geländer zu führen. Der Junge blickte nach unten und sah mehrere Dutzend Kadetten - die meisten von ihnen humanoide Jugendliche -, die mit hölzernen Kampfstöcken aufeinander einschlugen. Dank seiner Studien auf Mustafar konnte er die verschiedenen Spezies der Kadetten voneinander unterscheiden. Ein paar insektenäugiger rodianischer Jungen schienen mit ihren Waffen am meisten Lärm zu machen. Die beiden Rodianer kämpften gegen ein nautolanisches Mädchen, ein amphibisches Wesen mit lockenartigen Tentakeln auf dem Kopf. Die Nautolanerin war absolut behände und schien sehr gut in der Lage zu sein, sich zu verteidigen.
    „Im Augenblick", sagte Trezza, „haben wir etwas über fünfhundert Kadetten hier. Wie Ihr wisst, bieten wir Ausbildungsprogramme ab einem Alter von acht Jahren an. Die meisten sind für vier- bis achtjährige Kurse eingeschrieben. Außerdem haben wir eine beachtliche Anzahl von sogenannten Floatern, die von Zeit zu Zeit hierherkommen, um ihre Fähigkeiten wieder aufzupolieren. Auch ehemalige Absolventen suchen uns zu diesem Zweck immer wieder auf."
    „Und Kopfgeldjäger?", wollte Sidious wissen.
    „Hin und wieder. Habt Ihr diesbezüglich Einwände?"
    „Nicht im Geringsten. Im Gegenteil, ich habe in meinem Leben schon einige sehr talentierte Kopfgeldjäger kennengelernt." Sidious strich sich nachdenklich übers Kinn. „Wie ich höre, ist unter Euren Ausbildern ein Mandalorianer, der gegen die Jedi kämpfte. Ich glaube, sein Name war Krakko. Meltch Krakko. Stimmt es, dass er der Beste ist?"
    Trezza starrte Sidious ratlos auf die Sensorenbrille, bevor er seinen Blick wieder den kämpfenden Kadetten zuwandte. „Er gehört immer noch zu den Besten, aber ich bedaure, Euch mitteilen zu müssen, dass Eure Informationen veraltet sind. Commander Krakko verließ uns vor einiger Zeit und kehrte zu seinem Clan zurück. Wahrscheinlich wisst Ihr, dass die Mandalorianer derzeit in einem Bürgerkrieg stecken."
    „Oh, das ist aber wirklich bedauerlich", sagte Sidious und klopfte Maul wieder auf die Schulter. „Ich hatte tatsächlich gehofft, dass der Junge auch von einem Mandalorianer ausgebildet wird. Ihr müsst wissen, dass Maul schon ein paar Kämpfe mitgemacht hat, aber... nun ja, erkann recht wild sein. Ihm fehlt noch die Finesse. Er muss noch lernen, wie man jeden einzelnen Hieb in einen Treffer verwandelt. Gehe ich recht in der Annahme, dass Ihr keinen zweiten Mandalorianer greifbar habt?"
    Maul war überrascht und beschämt angesichts dessen, wie sein Meister ihn beschrieben hatte, aber er ließ sich nichts anmerken. Er überhörte beinahe den Ärger in Trezzas Stimme, als dieser erwiderte: „Commander Krakko war unser einziger mandalorianischer Lehrer. Aber ich bin davon überzeugt, dass wir dem jungen Maul hier einiges beibringen können, was er anderswo nicht lernen kann." Trezza sah Maul an. „Ich habe bereits zugestimmt, dir die körperliche Untersuchung zu erlassen, Maul. Aber nun, da ich weiß, dass du bereits ein paar Kämpfe mitgemacht hast, würde ich eine kleine Demonstration deiner Fähigkeiten zu schätzen wissen."
    Maul sah