Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Darth Maul - Der Schattenjäger

Darth Maul - Der Schattenjäger

Titel: Darth Maul - Der Schattenjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Reaves
Vom Netzwerk:
demonstrativ ignorierten, zuckte die Achseln und wandte sich wieder seinem Glas zu. I-Fünf zog Lorn vom Hocker und schob ihn auf die Tür zu. Lorn schwankte durch die Bar, dann wandte er sich noch einmal der Theke zu.
    »Früher war ich mal jemand«, teilte er den Gästen mit, die nicht einmal aufblickten. »Hab ganz oben gearbeitet. Hatte 'n Pent-haus. Mit Aussicht auf die Berge. Aber wegen der verdammten Jedi hab ich alles verloren.« Dann drehte er sich um und stapfte hinaus, gefolgt von I-Fünf.
    Draußen war es kalt geworden, und Lorn spürte, dass ihn das ein wenig ernüchterte. Die Sonne war untergegangen, und die lange Zwielichtperiode der Äquatorregion hatte begonnen.
    »Denen hab ich's gezeigt, wie?«
    »Selbstverständlich. Sie waren vollkommen gebannt. Ich bin sicher, sie können es kaum erwarten, die Fortsetzung zu hören. In der Zwischenzeit sollten wir allerdings besser nach Hause gehen, bevor einer dieser farbenfrohen Ortsansässigen auf die Idee kommt herauszufinden, wie schnell alkoholdurchtränktes menschliches Gewebe brennt.«
    »Gute Idee.« I-Fünf packte Lorn am Arm und zog ihn weiter.
    Sie kamen an Straßenhändlern vorbei, die illegale Holos, Glit-zerstim und andere verbotene Dinge verkauften. Bettler aller möglichen Spezies, in geflickte Lumpen gewickelt, baten um Almosen. Lorn und I-Fünf nahmen den nächsten Eingang zum Untergrund und gingen eine längst nicht mehr funktionierende Rolltreppe hinab, die sie in einen gewundenen Flur brachte. An der Oberfläche war es ein warmer Tag gewesen, hier drunten war es wie in einer Sauna. Der Körpergeruch so vieler ungewaschener Gestalten, die sich durch diese Gänge bewegten, vermischt mit dem Schimmelgestank der Wände, war beinahe halluzinogen. Warum können sie nicht alle riechen wie Toydarianer?' , fragte sich Lorn.
    Sie gingen einen schmalen Seitenflur entlang, dessen Wände und Decke mit einem komplizierten Muster aus Rohren und Kabeln überzogen waren. Flackernde Lichtstreifen in unregelmäßigen Abständen beleuchteten den Gang nur trüb. Granitschnecken schleimten über den Boden, und Lorn musste aufpassen, wohin er trat - in seinem Zustand keine leichte Aufgabe. Endlich erreichte er das dritte in einer Reihe von Metalltoren, das er nach mehreren Fehlversuchen mit seiner Schlüsselkarte öffnete.
    Der fensterlose quadratische Raum, eine Zelle, die aus dem massiven Ferrocrete-Fundament der Stadt gemeißelt war, war nur für einen einzigen Bewohner gedacht, aber da Lorn mit einem Droiden zusammenwohnte, wurde es nicht zu eng. Es gab ein paar Stühle, eine Klapppritsche, die an der Wand befestigt war, eine winzige Nasszelle und eine Kochnische, die gerade groß genug war für eine Nanowelle und einen Kühler. Das Zimmer war makellos sauber - ein weiterer Vorteil des Zusammenlebens mit Droiden.
    Lorn setzte sich auf die Pritsche und starrte zu Boden. »Jetzt sag ich dir alles, was du über die Jedi wissen musst«, kündigte er an.
    »Bitte nicht. Nicht schon wieder.«
    »Die Jedi sind ein Haufen eigensüchtiger, aufgeblasener, eingebildeter Heuchler.«
    »Ich habe bereits eine Aufzeichnung dieser gesamten Ansprache. Ich könnte das Holo im Schnellvorlauf abspulen, das würde Zeit sparen.«
    >»Hüter der Galaxis< - lachhaft! Die hüten doch bloß ihre eigenen Vorrechte!«
    »An deiner Stelle - das ist natürlich nur eine hypothetische Situation, die zu erwähnen bereits droht, meine Logikschaltkreise durchzubrennen - würde ich aufhören, mir so viele Gedanken über die Jedi zu machen, und lieber darüber nachdenken, wo meine nächste Mahlzeit herkommt. Ich brauche keine Nahrung, aber du schon. Du brauchst etwas, das du verkaufen kannst, und zwar schnell.«
    Lorn starrte den Droiden wütend an. »Ich hätte niemals deinen Kreativitätsdämpfer deaktivieren dürfen.« Erbrütete noch eine Weile, dann sagte er:
    »Aber du hast Recht - es hat keinen Sinn, weiter über die Vergangenheit zu grübeln. Wir müssen vorwärts schauen. Wir brauchen einen Plan, und zwar sofort.« Und mit diesen Worten sackte er nach hinten auf die Pritsche und begann laut zu schnarchen.
    I-Fünf starrte seinen Mitbewohner an. »Das kommt davon, wenn Ergebnisse zufälliger Evolution so etwas wie Intelligenz entwickeln.«

Fünf

    Auch Darth Sidious dachte über die Jedi nach. Ihr Feuer in der Galaxis war beinahe am Erlöschen, daran bestand überhaupt kein Zweifel. Mehr als tausend Generationen lang waren sie die selbst ernannten Paladine der Republik gewesen, aber nun

Weitere Kostenlose Bücher