Darth Maul - Der Schattenjäger
Adresse des Lokals, dann drehte er sich um und ging.
Vier
Nute Gunray schob den Teller mit Pilzen verärgert beiseite. Es war sein Lieblingsessen: schwarzer Mulchschimmel, mariniert in den alkalischen Absonderungen des Braunfäule-Käfers, hervorragend gereift. Die Sporen hatten gerade erst zu blühen begonnen. Normalerweise wären seine Geschmacksknospen und sein Geruchssinn vor Entzücken über ein solches gastronomisches Erlebnis in Ekstase geraten. Aber nun hatte er keinen Appetit mehr; tatsächlich war er seit dem letzten Erscheinen des Sith-Lords auf der Brücke nicht mehr im Stande gewesen, etwas zu essen. Nicht, seit Sidious festgestellt hatte, dass Hath Monchar abwesend war.
»Nimm es weg«, fauchte er den Servierdroiden an, der respektvoll in der Nähe wartete. Der Droide entfernte den Teller, und Gunray stand auf und ging vom Tisch weg. Er stellte sich vor eine der Transpari-Stahlluken und spähte mit finsterer Miene auf das unendliche Sternenfeld hinaus.
Sie hatten immer noch nichts von Monchar gehört und keine Ahnung, wo er sich aufhielt. Wenn der Vizekönig raten sollte -und es schien, dass ihm nichts weiter als Raten blieb -, ging er davon aus, dass sein Stellvertreter sich wohl entschlossen hatte, sich selbstständig zu machen. Es gab viele Möglichkeiten, das Wissen über die anstehende Blockade zu Geld zu machen, und es würde genügend Geld sein, damit Monchar auf einem neuen Planeten ein neues Leben beginnen konnte. Gunray war relativ überzeugt, dass Monchar genau dies plante, vor allem, weil er selbst mehr als einmal daran gedacht hatte.
Das machte die ganze Sache natürlich nicht weniger problematisch. Solange Monchar nicht auf die Saak'ak zurückgebracht werden konnte, bevor Sidious wieder erschien...
Er hörte ein leises Klingeln an der Schleuse zu seiner Suite. »Herein«, sagte er.
Die Schleuse ging auf, und Rune Haako kam herein. Der juristische Berater der Streitkräfte der Handelsföderation durchquerte das Zimmer, setzte sich hin und zupfte sein lila Gewand mit großer Sorgfalt zurecht, strich fleißig die Falten glatt und sah dann erst Gunray an.
»Ich nehme an, es gibt nichts Neues von Hath Monchar?«
»Nein.«
Haako nickte. Er zupfte einen Augenblick an seinem Kragen herum, dann begann er, an den weiten Ärmeln zu nesteln. Gunray wurde ärgerlich. Er konnte Haakos Gedanken lesen wie eine Datei; er wusste, der Mann hatte einen Vorschlag, und er wusste auch, dass diese umständliche Herangehensweise dazu gedacht war, Gunray in die Defensive zu treiben. Aber das Protokoll verlangte, dass er seine Empfindungen nicht verriet; das hätte bedeutet, Haako die Oberhand über die Situation zu geben.
Endlich blickte Haako auf und sah Gunray an. »Wenn ich vielleicht einen Vorschlag machen dürfte...«
Gunray machte eine Geste, die nicht mehr als höfliches Interesse verriet. »Selbstverständlich.«
»Bei meiner Tätigkeit für die Handelsföderation bin ich einigen Individuen mit einzigartigen Fähigkeiten begegnet.« Er rückte die Verschnürungen seiner Kapuze zurecht. »Darunter befand sich auch eine Menschenfrau namens Mahwi Lihnn.
Für eine im Vorhinein festzulegende Gebühr sucht sie nach Personen, die ihren Posten verlassen oder Verbrechen begangen haben.«
»Sie sprechen von einer Kopfgeldjägerin«, sagte Gunray. Er sah, dass Haako ein selbstzufriedenes Lächeln nur mühsam zurückhalten konnte, und erkannte zu spät, dass er gerade vor seinem Untergebenen das Gesicht verloren hatte, indem er zugab, dass er auch nur die Berufsbezeichnung für jemanden mit solch widerwärtigen Fähigkeiten kannte. Aber das war ihm im Augenblick egal - er war zu erfreut über die Möglichkeiten, die dieser Vorschlag bot. »Wir könnten also diese Mahwi Lihnn dafür bezahlen, dass sie Monchar sucht und ihn zurückbringt, bevor Sidious wieder erscheint.«
»Genau.«
Gunray bemerkte die verdeckte Verachtung in Haakos Tonfall. Er rückte seinen eigenen Kragen zurecht und ließ sich Zeit mit den Falten. Seine ursprüngliche Aufregung über diese mögliche Lösung seiner Probleme hatte sich ein wenig gelegt, und nun beschloss er, Rune Haako zu zeigen, dass man mit einem kommandierenden Vizekönig der Föderation nicht so leichtes Spiel hatte.
»Und Sie... kennen diese Person?«, fragte er und strengte sich sehr an, dass sein Tonfall und seine Miene genau die angemessene Verachtung darüber vermittelten, dass sich jemand in Haakos Stellung tatsächlich mit einem solch widerwärtigen
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