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Darth Maul - Der Schattenjäger

Darth Maul - Der Schattenjäger

Titel: Darth Maul - Der Schattenjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Reaves
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problematischer waren die Geschöpfe jeder Art, die hier im Dunkeln lebten und den Arglosen auflauerten.
    Darsha lenkt ihren Skyhopper durch den dichten Nebel, der wie eine schmutzige Decke über den untersten Schichten lag. Warum, fragte sie sich, sollte irgendwer ausgerechnet einen solchen Ort auswählen, wenn er einen wichtigen Informanten verstecken wollte? Die Antwort lautete selbstverständlich, dass dies hier der letzte Ort war, an dem man solche Personen vermuten würde.
    Das Haus, in dem die Jedi dem Gangster Zuflucht gewährt hatten - ein verbarrikadierter Block aus Ferrocrete und Plasteel -, befand sich in einer Straße, die nicht einmal breit genug war, um den Skyhopper darin zu landen. Also entschied Darsha sich für die nächste Kreuzung, stieg aus und programmierte den Autopiloten darauf, das Fahrzeug zwanzig Meter in die Luft zu bringen und dort zu warten. Das würde halbwegs gewährleisten, dass es sich auch noch hier befand, wenn sie zurückkehrte.
    Hier und da waren an den Gebäuden Glühstäbe angebracht, selbstverständlich mit Gittern darum, die sie vor Diebstahl schützen sollten, aber nach Jahrhunderten waren sie so schwach geworden, dass sie die Dunkelheit kaum mehr durchdringen konnten. Sobald Darsha ihr Fahrzeug verließ, wurde sie von Bettlern bedrängt, die sie um Essen und Geld anflehten. Zunächst versuchte sie, sich der alten Jedi-Technik zu bedienen, die Gedanken dieser Leute zu verwirren, aber es waren einfach zu viele, und der Verstand der meisten war durch Unterernährung und diverse illegale Chemikalien ohnehin zu beeinträchtigt, um auf solche Suggestivtechniken zu reagieren. Also biss sie die Zähne zusammen und schob sich durch diesen Wald fuchtelnder schmutziger Arme, Tentakel und diverser anderer Extremitäten.
    Die Mischung aus Ekel und Mitleid, die Darsha empfand, überwältigte sie beinahe. So lange sie sich erinnern konnte, war sie im Jedi-Tempel gehätschelt und gepflegt worden und nicht in Kontakt mit diesen untersten Schichten der Gesellschaft geraten -was nicht einer gewissen Ironie entbehrte, denn schließlich sollten die Jedi die Beschützer aller Schichten der Zivilisation sein, selbst jener, die die oberen Klassen für Parias hielten. Darshas Ausbildung hatte sie zwar auch in rauere Gegenden gebracht, aber noch nie hatte sie etwas gesehen, das mit dieser Armut, dieser Vernachlässigung zu vergleichen gewesen wäre. Es entsetzte sie, dass so etwas überhaupt existieren konnte, und erst recht hier auf Coruscant.
    Sie schaffte es bis zu dem geschützt liegenden Eingang des Hauses und schlug an die verstärkte Tür. Ein Sehschlitz wurde geöffnet, und eine Kamera schob sich heraus. »Wer sind Sie, und was wollen Sie?«, fragte eine krächzende Stimme.
    »Darsha Assant, im Auftrag des Jedi-Rats.«
    Ein ausgemergelter Kubaz versuchte, ihr das Lichtschwert vom Haken am Gürtel zu reißen. Darsha packte seine Hand und bog seinen Daumen nach hinten. Er kreischte und wich rasch zurück, aber andere nahmen sofort seinen Platz ein. Der einzige Grund, wieso sie Darsha nicht auf die Straße zurückzerrten, bestand darin, dass es nun so viele waren, dass sie kaum in die schmale Eingangsnische passten, in der sie stand.
    Die Sicherheitskamera scannte Darshas Gesicht mit einem Laser. »Identität bestätigt. Bitte Luft anhalten.«
    Das tat Darsha, und versteckte Düsen schoben sich aus dem Türrahmen und sprühten einen rosafarbenen Nebel auf die Menge. Ein Chor aus empörtem Geschrei, Quieken, Blöken und anderen Protestäußerungen erhob sich, als das Reizgas die Bettlerhorde einen Augenblick zurückweichen ließ. Die Tür glitt schnell auf, und ein Metallarm packte Darsha und zog sie herein.
    Sie fand sich in einem schmalen Flur wieder, der kaum heller war als die Straße. Der Sicherheitsdroide, der sie am Arm gepackt hatte, führte sie nun diesen Flur entlang und um eine Ecke in ein kleines, fensterloses Zimmer. Das Licht hier war nicht viel besser; Darsha konnte gerade eben eine zusammengesunkene, kahle hu-manoide Gestalt, die nach einem Fondorianer aussah, auf einem Stuhl sitzen sehen.
    Der Droide sagt: »Das hier ist die Jedi, die Sie in Sicherheit bringen wird, Oolth.«
    Darsha wusste, es war dumm von ihr, aber sie fühlte sich ein winziges bisschen geschmeichelt, dass jemand - selbst wenn es nur ein Droide war - sie als Jedi bezeichnete.
    »Das wurde aber auch Zeit«, erklärte der Fondorianer. Er stand rasch auf. »Lassen Sie uns von hier verschwinden, bevor es dunkel

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