Darth Maul - Der Schattenjäger
als sie das Gasthaus Dewback erreichte, sah sie, wie der Neimoidianer das Lokal zusammen mit einem großen, kräftigen Trandoshauer verließ. Der Reptiloide neben Monchar hatte einen Blaster an jeder Hüfte und bewegte sich wie ein Leibwächter, was er auch zweifellos war.
Lihnn überlegte, was zu tun war. Das hier war ein zu belebter Ort, um den Leibwächter zu erledigen und Monchar mitzunehmen, also würde sie den beiden folgen müssen, bis sich eine günstigere Gelegenheit ergab. Sie trat in eine schmale Gasse zwischen zwei Gebäuden und ließ sie vorbeigehen. Sie wollte gerade in sicherer Entfernung folgen, als noch jemand das Gasthaus verließ - eine Gestalt in einem Kapuzenumhang, die in den Schatten eines Eingangs gegenüber dem Gasthaus glitt. Lihnn konnte sein Gesicht nicht erkennen, aber wer immer er war, er war offensichtlich an Monchar interessiert.
Lihnn zog sich rasch hinter einen Pfosten zurück.
Wollte der Mann im Umhang den Neimoidianer ausrauben?, fragte sie sich. Wer immer er war, er schien seiner selbst recht sicher zu sein, wenn er es mit einem bewaffneten Leibwächter aufnehmen wollte.
Tatsächlich folgte die Gestalt dem Neimoidianer und dem Trandoshaner, hielt sich dabei in schlecht beleuchteten Bereichen und bewegte sich mit einer Verstohlenheit, die Lihnn bewundern musste. Wenn dieser Bursche auch nur halb so gut schießen konnte, wie er bei der Verfolgung war, würde er den Trandoshaner problemlos überwältigen können.
Lihnn verzog das Gesicht und lockerte ihre eigenen DL-44er in den Holstern. Anscheinend wurde es jetzt doch noch schwierig. Sie beschloss, den Leibwächter und den geheimnisvollen Verfolger so schnell wie möglich auszuschalten. Wenn nötig, würde sie eine Glop-Granate für Monchar benutzen, ihn in einer Gelblase versiegeln und in diesem Zustand zu Gunray zurückbringen, obwohl sie nicht annahm, dass das wirklich notwendig sein würde. Sie war noch nie einem mutigen Neimoidianer begegnet, hatte noch nie von einem gehört, und sie glaubte nicht, dass ausgerechnet Hath Monchar sich als die Ausnahme von der Regel erweisen würde.
Darth Maul verschmolz mit der Dunkelheit und wurde ein Schatten unter Schatten, ein Geist in ihrer übelriechenden Finsternis. So tief drunten in den Ferrocrete-Schluchten herrschte ewige Nacht. Es gab nur wenige künstliche Lichtquellen, und an vielen Orten waren sie defekt, gestohlen oder von Vandalen zerstört. Maul hatte gute Deckung, und die beiden, die da vor ihm herschlenderten, hatten keine Ahnung, dass jemand ihnen folgte. Hin und wieder drehte sich der Leibwächter um, weil er sehen wollte, ob sich irgendetwas Bedrohliches näherte, aber es war offensichtlich, dass er ein Dummkopf war, ohne besondere Fähigkeiten oder Ausbildung. Maul brauchte die Dunkle Seite nicht, um sich vor einem solchen Wesen zu verstecken.
Während er den Neimoidianer und seinen Leibwächter beobachtete, spürte er jedoch ein gewisses Kribbeln - nicht unbedingt eine echte Gefahr, aber eine gewisse Unruhe -, das sein Bewusstsein berührte. Er sah sich um und lauschte sorgfältig, denn er hatte zuvor nichts entdecken können, das der Grund für eine solche Empfindung hätte sein können. Er dehnte sein Bewusstsein aus, spürte den dunklen Strömungen der Macht nach - und wurde sich einer anderen Präsenz bewusst, hinter ihm, verborgen vor seinem normalen Blick und seinem Gehör.
Wahrscheinlich nur ein anderer Jäger, der an diesem elenden Ort nach Beute suchte. Nun, da er sich der Präsenz bewusst war, tat Maul sie sofort wieder ab. Er spürte, dass keine echte Konzentration der Macht von dem verborgenen Beobachter ausging, und daher stellte diese Person, wer immer sie sein mochte und welche Gründe sie auch immer haben mochte, um sich hier aufzuhalten, keine wirkliche Gefahr dar.
Der Neimoidianer und sein Leibwächter legten einen komplizierten Weg zurück, bogen ab und wandten sich wieder in die Gegenrichtung, bis sie schließlich an einem Block kleiner Wohneinheiten eintrafen. Sie betraten das Gebäude durch eine verschlossene Durastahl-Tür, die Monchar mit seinem Daumenabdruck öffnete.
Maul wartete einen Augenblick, dann ging er ebenfalls auf die Tür zu.
Mahwi Lihnn brauchte ein wenig Zeit, bis sie Monchars Domizil erreichte.
Sie wusste zwar nicht genau warum, aber sie war sicher, dass die Gestalt in dem Kapuzenumhang, die den Neimoidianer verfolgt hatte, wusste, dass sie ihrerseits verfolgt wurde. Lihnn glaubte nicht, dass der andere sie gesehen
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