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Darth Maul - Der Schattenjäger

Darth Maul - Der Schattenjäger

Titel: Darth Maul - Der Schattenjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Reaves
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hohen Fenster fiel. Er begriff, dass sie ihren Kampf auf einer der Brücken fortsetzten.
    Sie tut für uns, was ihr Meister für sie getan hat - sie gewinnt Zeit.
    Er hatte sie keine achtundvierzig Stunden lang gekannt, und er hatte sie zu Anfang gehasst - sie und alles, wofür sie stand. Und nun das. Dieser ungeheure Schmerz, diese Frustration, dieser Aufruhr an Emotionen - so etwas hatte er seit Jahren nicht mehr empfunden. Er liebte Darsha nicht; dafür war nicht genug Zeit gewesen. Aber er verspürte so etwas wie Zuneigung zu ihr, und er achtete und bewunderte sie zutiefst. Wenn alle Jedi so wären wie sie...
    Er wollte diesen Gedanken nicht zu Ende denken, aber er zwang sich dazu.
    Wenn alle Jedi so sind wie sie, dann hätte Jax gar nichts Besseres passieren können.
    »Beeil dich!«, sagte I-Fünf. »Ich habe die Zeit eingestellt. Wir haben weniger als eine Minute.«
    Lorn drückte das Gesicht gegen den Transparistahl, versuchte, einen letzten Blick auf Darsha zu erhaschen, aber es gelang ihm nicht. Er konnte schwach das Knistern und Surren der Lichtschwerter hören, wenn sie aufeinander trafen oder durch Metall schnitten. Aber er konnte sie nicht sehen.
    I-Fünf packte ihn sanft, aber bestimmt an den Schultern und drehte ihn vom Fenster weg. Lorn ließ sich von dem Droiden zu dem Karbon-Gefriergerät führen. Er hatte keine Angst, als er hineinging. Die größte Versuchung bestand darin, überhaupt nichts zu empfinden, einfach nur taub zu sein.
    Nein, sagte er sich. Er hatte schon zu lange so gelebt. Wenn dies seine letzten Augenblicke sein sollten - und das war gut möglich, die Wahrscheinlichkeit, dass der Plan des Droiden Erfolg hatte, war gering -, würde er sie nicht in emotionaler Leere zubringen.
    Er setzte sich in den offenen Zylinder des Geräts. I-Fünf drängte sich neben ihn. Es war kaum genug Platz für beide.
    Lorn sah den Droiden an.
    »Wenn wir hier lebendig rauskommen«, sagte er, »dann werde ich diesen Sith umbringen.«
    I-Fünf antwortete nicht; sie hatten keine Zeit mehr. Lorn spürte, wie eiskalter Dampf um ihn aufwallte. Seine Sicht war von Nebel behindert, der rasch der Dunkelheit wich - einer so tiefen, vollkommenen Dunkelheit wie der Tod.

Einunddreißig

    Darth Maul war ein wenig enttäuscht, als er begriff, dass die Jedi nicht so stark war, wie sie zunächst gewirkt hatte. Ihre Tiefe in der Macht war beeindruckend, aber ihr Kampfstil entsprach dem noch nicht annähernd. Er konzentrierte seine Angriffe, zwang sie, eine mehr technikfundierte Verteidigung zu benutzen.
    Sie sprang wieder hinunter auf den Boden, und er folgte ihr. Er spürte eine von der Macht verstärkte Druckbewegung auf sich zukommen und wehrte sie ab, spürte, wie sich mehrere große Tanks und Kanister hinter ihm auf ihn zubewegten. Sie wurde schwächer. Ein solcher Angriff zeugte von Verzweiflung. Es würde bald vorüber sein.
    Er tauchte nach vorn, schlug einen Salto und kam neben ihr auf die Beine, wobei er einen Angriff abwehrte. Eine weitere unsichtbare Druckwelle ließ mehrere Gegenstände dort aufprallen, wo er zuvor gestanden hatte.
    Jämmerlich.
    Maul stieß die Klinge nach oben und traf auf ihre. Eine absichtliche Schwäche seines Angriffs wurde nicht ausgenutzt, und wieder verlor er an Respekt für sie.
    Es war schade, aber es würde noch andere Aufträge geben, andere Herausforderungen, die seiner Fähigkeiten würdiger waren. Eines Tages würde der Jedi-Tempel in Trümmern liegen, und er würde diesen Anblick genießen, nachdem er viele Jedi getötet hatte. Aber nun war die Zeit gekommen, ein Ende zu machen.
    Darth Maul bereitete sich auf den letzten Angriff vor.

    Darsha schickte eine zweite Machtwelle aus und stieß noch einen Treibstofftank um. Es war ihr schon gelungen, mehrere Schweißzylinder und Treibstoffzellen aufeinander zuzuschieben. Sie waren nun alle dicht beieinander - eine ausgesprochen explosive Mischung.
    Wie angemessen, dachte sie, Meister Bondaras Opfer zum Beispiel zu nehmen.
    Darsha erlaubte sich, einen Moment an Lorn zu denken. Sie hoffte, dass der Droide die Fluchtmöglichkeit erkannt hatte, die die Karbon-Gefriereinheit bot. Wenn nicht, dann würde ihr Opfer vergebens sein.
    Sie hatte Lorns Gesicht am Fenster gesehen, seine Verzweiflung, seine Sorge - nicht um sich selbst, sondern um sie. Das war ganz bestimmt nicht die Miene eines Mannes gewesen, der sie hasste oder auch nur ihrem Schicksal gegenüber gleichgültig war.
    Es war wirklich schade, dachte sie. Wenn sie nur mehr Zeit

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