Darth Maul - Der Schattenjäger
Augenblick nur noch besser.
Er hatte das untere Ende der Röhre schnell erreicht, indem er die blinkenden Alarmlichter des Polizei-Speeders benutzte, um sich einen Weg durch den Verkehr zu bahnen. Dort hatte er sie verpasst, aber eine rasche Untersuchung des Rohrs hatte ihm gezeigt, wohin sie unterwegs waren. Die ganze Zeit hatte er nur mit einem minimalen Kontakt zur Macht gehandelt und sich nicht von ihr tragen lassen. Er hatte so lange innerhalb der mächtigen Grenzen der Dunklen Seite gelebt, dass er sich jetzt zunächst nackt und blind fühlte, aber das war notwendig, um dieser Jedi-Schülerin, die sich mit dem Informationsmakler zusammengetan hatte, keinen Hinweis zu geben, dass er sie noch verfolgte. Er hatte das Gebäude umkreist, in dem die Pipeline endete, und hatte nur ein paar hohe Transparistahlfenster und ein Tor nach drinnen gefunden. Er hätte keine bessere Falle entwerfen können.
Immer noch weiter von der Macht entfernt als seit Jahren, hatte er eine winzige Ranke seines Bewusstseins auf die Tür gerichtet, die in den Generatorraum führte. Dann hatte er gewartet, bis seine Beute an ihrem Ziel eingetroffen war.
Nach einiger Zeit hatte er sie gespürt, und daraufhin war er in die Macht zurückgekehrt und hatte es genossen, als ihn die Dunkle Seite wieder umgab. Sofort hatte er gespürt, wie die Padawan reagierte, und dann hatte er die Tür geöffnet.
Nun trat Darth Maul vor, zündete beide Klingen seines Lichtschwerts. Der Augenblick war perfekt gewesen, aber Augenblicke waren stets flüchtig. Es war an der Zeit, einen weiteren, viel befriedigenderen Moment zu schaffen: den Triumph, endlich seine Mission beendet zu haben.
Für die Dauer mehrerer unglaublich lang dauernder Herzschläge war Darsha vor Schock wie gelähmt, besiegt von dem Strudel ihrer Gefühle. Angst, Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit fraßen an ihr und saugten ihr die Willenskraft aus.
Sie stand dem ultimativen Feind gegenüber. Der Sith war erheblich tiefer in der Macht verankert als sie. Er hatte Meister Bondara, einen der besten Jedi-Ritter, geschlagen.
Gib auf, flüsterte eine dringliche Stimme in ihrem Hinterkopf. Lass die Waffe fallen. Gib einfach auf...
Aber als der Sith die Doppelklinge seines Lichtschwerts aktivierte, flackerten Jahre der Ausbildung beinahe wie ein Instinkt in ihr auf. Die Stimmen der Verzweiflung in ihr kamen zum Schweigen.
Sie überließ sich der Macht.
Es gibt keine Emotionen, es gibt nur Frieden.
Ihre Angst verschwand und wich der Ruhe. Sie war sich immer noch der Tatsache bewusst, dass der Sith sehr wohl im Stande war, sie umzubringen, aber es war eine entfernte Sorge. Wenn der Tod schon unvermeidlich war, dann zählte zumindest, wie sie ihm gegenübertrat.
Es gibt kein Unwissen, es gibt nur Wissen.
Sie hatte einmal eine Vorlesung über Kampftechniken gehört, die Meister Yoda gehalten hatte, und nun erinnerte sie sich wieder daran.
Yoda hatte den versammelten Studenten gegenübergestanden und irgendwie mit seiner dünnen Stimme ohne Verstärker selbst die letzte Ecke des Saals erreicht.
»Besser als Ausbildung die Macht ist. Mehr als Erfahrung und Schnelligkeit sie gibt.«
Und er hatte es demonstriert. Drei Mitglieder des Rates - Plo Koon, Saesee Tun und Depa Billaba, alle hervorragende Kämpfer - hatten ihn angegriffen. Meister Yoda war nicht bewaffnet gewesen, schien sich kaum weiter als einen Meter bewegt zu haben, und das mit langsamem, gemessenem Schritt. Dennoch war keiner der drei im Stande gewesen, ihn anzurühren. Diese Demonstration hatte Darsha deutlich gemacht, dass das Wissen über die Macht erheblich mehr war als Technik.
Nun ließ sie sich in die Macht sinken, versuchte nicht, sie zu beherrschen, sondern ließ sich von ihr lenken wie in den Augenblicken, als sie dem Taozin oder dem Raptor gegenübergestanden hatte. Wie oft hatte Meister Bondara ihr gesagt, sie solle sich einfach entspannen, alles loslassen? Sie tat das jetzt und spürte, wie sie einen Ort viel tiefer in der Macht erreichte als je zuvor.
Woher sie das wusste, hätte sie nicht sagen können - es war einfach so. Sie spürte, wie ihre Sinne schärfer wurden, wie Diamantklingen, und jede Einzelheit des verlassenen Generatorraums wurde ihr deutlich, sowohl die Sichtbaren als auch die Unsichtbaren. Sie nahm jede Wand, jede Tür, jedes Maschinenteil, jedes Staubkorn wahr.
Sie wusste, was sie tun musste.
Und all das innerhalb von weniger als einer Sekunde.
Mit einer Handbewegung hinter ihrem Rücken schob
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