Darth Maul - Der Schattenjäger
das alles machte es nur noch wichtiger, dass die Jedi im Tempel von ihm erfuhren.
Sie benutzte die Macht, um das Werkzeug und den Eimer abzuwehren, die er nach ihr geschleudert hatte. Dennoch streiften sie mehrere Metallteile an Beinen und Oberkörper, als sie fünf Meter hoch auf eine Brücke sprang, die quer durch den Saal verlief. Als sie landete, erhaschte sie einen kurzen Blick auf Lorns erschrockenes Gesicht, eingerahmt vom Fenster des kleinen Lagerraums. Sie hatte kaum Zeit, zu Atem zu kommen, da stand der Sith auch schon wieder vor ihr. Seine Augen waren hypnotisch mit ihrem goldenen Farbton, der in unheimlichem Kontrast zu den schwarzen und blutroten Tätowierungen stand, die sein Gesicht überzogen.
Aber sein Blick hielt sie nicht davon ab, seine Angriffe abermals zu parieren, als er in Reichweite kam und sich seine Doppelklinge so schnell drehte, dass sie zu einem scharlachroten Schild wurde.
Ein Zischen ertönte, als ihre Klinge die seine abfing, Funken flogen, als sie sich wieder trennten.
Darsha versuchte einen Rückhandschlag, weil sie eine Schwäche in seiner Verteidigung gespürt hatte.
Aber es war eine Falle gewesen; er drehte eine rote Klinge, um ihren Schlag abzufangen, und hätte sie danach beinahe mit derselben Klinge getroffen.
Aber sie war einen Meter nach vorn gesprungen, ihr Lichtschwert auf seine Brust gerichtet.
Der Sith schoss vorwärts, setzte zu einer raschen Kombination von kreuzweise geführten Schlägen an, die ihr trotz der Hilfe der Macht beinahe den Atem nahm. Sie wehrte sie ab, zwang sich, seiner Technik nicht zu folgen, sich zu entspannen und diese tiefe Verbindung zur Macht beizubehalten. Zu denken war gefährlich.
Er kannte diese Schwäche nicht; das konnte sie spüren. Er beherrschte seine Kraft viel bewusster, und das gab ihm die Oberhand. Wenn sie versuchte, ihre Beherrschung der Macht zu vergrößern, würde das ihre Fähigkeit, einfach nur zu reagieren, verringern - und wenn nicht, konnte sie sich nur verteidigen. Dieses Problem arbeitete in ihr, während sie die Verbindung mit der Umgebung aufrechterhielt, die Sinne ausstreckte, im Geist nach Antworten suchte.
Als sie eine fand, prüfte sie sie und begriff, dass das ihre einzige Chance war.
Lorn packte den Droiden am Arm und versuchte, ihn von den Kontrollen des Geräts wegzuzerren. Aber er hätte ebenso gut versuchen können, eine Himmelsplattform aus der Umlaufbahn zu ziehen. »Was machst du denn da?«
I-Fünf hörte nicht auf zu arbeiten. »Ich versuche dafür zu sorgen, dass ihr Opfer nicht vergeblich ist.«
»Das wird es nicht sein, wenn du einfach die verdammte Tür aufschießt.«
I-Fünf sprach auf diese nervtötend ruhige Weise weiter. »Selbst meine Reaktionen sind zu langsam für den Sith - und ich bin schneller als du und Padawan Assant. Sie tut für uns, was ihr Meister für sie getan hat - sie gewinnt Zeit.«
»Und was soll das nutzen? Wir sitzen in dieser Kammer...«
»Mit einer Karbon-Gefriereinheit, die dazu eingerichtet werden kann, uns beide in Cryostase zu versetzen.«
Die reine Überraschung verhinderte einen Augenblick, dass Lorn Einspruch erhob. Der Droide fuhr fort: »Es ist theoretisch für Lebewesen möglich, in einem Karbonitblock eingefroren und später wieder belebt zu werden. Ich habe einmal einen interessanten Artikel über dieses Thema...«
Lorn drehte sich mit einem leisen, kehligen Grollen um und zielte mit dem Blaster des Saurin auf das Schloss. Ganz gleich wie, er würde zu Darsha gelangen!
»Lass das!«, befahl I-Fünf. »Diese Kammer ist magnetisch versiegelt. Der Strahl würde nur abprallen und uns wahrscheinlich beide töten.«
Lorn fuhr herum und richtete den Blaster auf I-Fünf. »Geh da rüber, und öffne diese Tür«, sagte er mit einer Stimme, die kein bisschen wie seine eigene klang, »oder ich mache Schrott aus dir.«
I-Fünf drehte sich um und sah ihn einen Moment an. Dann streckte der Droide die Hand aus und nahm Lorn den Blaster ab, bevor dieser auch nur daran denken konnte, zu schießen.
»Hör mir zu«, sagte I-Fünf und machte sich wieder an die Arbeit. »Wir haben eine einzige Überlebenschance, und das ist keine sehr gute. Die Padawan hat keine Chance. Sie weiß das.« Er gab die letzten Daten in die Kontrolltafel der Maschine ein. »Geh rein.«
Lorn starrte ihn an, dann drehte er sich um und schaute noch einmal aus dem Fenster. Er konnte weder Darsha noch den Sith direkt sehen, aber er sah ihre Schatten auf dem Boden, im Licht, das durch die
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