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Darth Scabrous

Darth Scabrous

Titel: Darth Scabrous Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Schreiber
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Turbolift. Dranok duckte sich hinein, und als die Tür hinter ihm zuglitt, wurde ihm bewusst, dass der Droide ihm nicht nachkam. Er war allein.
    Der Turbolift schoss so schnell in die Höhe, dass sein Magen hinter ihm zurückzubleiben schien. Dranok fühlte, wie ein erstes Kribbeln des Unbehagens sein Kreuz hinabrieselte. Der Aufzug stieg immer noch höher. Brachte der Lift ihn bis ganz nach oben?
    Schließlich hielt der Turbolift an, und die Türen öffneten sich.
     
    »Lord Scabrous?«, rief Dranok laut genug, um sich Gehör zu verschaffen. »Euer Droide hat mich hochgeschickt.« Ihm wurde bewusst, dass er den Metallkoffer einem Schild gleich vor sich hielt. »Ich bringe Euch Euer Paket.«
    Schweigen. Er befand sich in einem großen, kreisrunden Raum - in seinen Augen sah das Ganze aus wie ein Labor, das von jemandem mit einem starken Faible für das Arkane eingerichtet worden war. Dranok hatte gehört, dass einige Sith-Lords ausgesprochen merkwürdig sein konnten und Technik mit den uralten Traditionen ihres Volkes vermischten, um die alten Tugenden zu bewahren, wo immer es ihnen möglich war. Dies war der Beweis dafür.
    In den Wänden ringsum befanden sich große, bogenförmige Fenster, über denen Wandleuchter, Kerzen und Fackeln aus dem Mauerwerk ragten, ebenso wie pulsierende Paneele und Reihen von Lämpchen. Maschinen summten mit einem dumpfen, unregelmäßigen Dröhnen und sorgten dafür, dass die Luft selbst in Dranoks Nasenlöchern und in seiner Halsgrube zu vibrieren schien. Er bahnte sich einen Weg an den Stapeln und Tischen mit wissenschaftlichem Gerät vorbei, ohne dass es ihm sonderlich gefiel, wie die Fackeln seinen Schatten hinter ihm über den nackten Steinfußboden springen und zucken ließen, als würde ihm jemand auf den Fersen sein. Ein Geruch hing in der Luft, aufdringlich und vertraut, aber noch undefinierbar - Chemikalien? Nein, das hier war süßer, beinahe widerlich süß, wie ein Kochgeruch.
    Er ging zum Fenster hinüber und blickte durch den Schneefall auf die Akademie unter sich hinunter. Von hier sah das Gelände wie eine Ruine aus, verlassen und vergessen. Das gelegentliche schwache Schimmern von Licht, das in den Fenstern von einem der Gebäude brannte - so eine Art Wohnheim, nahm er an -, trug irgendwie bloß dazu bei, dass das Ganze noch leerer wirkte, wie ein Ort, der von Geistern beherrscht wurde.
    Du wirst nervös, schalt er sich. Reiß dich zusammen.
    Er drehte sich um und ging zurück zu der halb im Schatten begrabenen Ansammlung von Maschinen. Etwas knirschte unter seinem Stiefel, und er blieb stehen, um nachzusehen, was es war.
    Blumen.
    Der Kopfgeldjäger hockte sich hin, stellte den Metallkoffer - der noch immer an sein Handgelenk gekettet war - neben sich und griff in die Tasche, um einen Glühstab hervorzuholen. Er schaltete den Stab ein und leuchtete damit auf den Boden vor sich. Das Knirschen stammte von zerbrochenem Glas, von Teströhrchen oder Behältern, von denen Dranok annahm, dass sie die verschiedenen Gattungen enthalten hatten, bevor sie alle weggeworfen oder kurzerhand zu Boden geschleudert worden waren.
    Er öffnete den Metallkoffer und betrachtete seine eigene Blume, die vermeintliche Murakami-Orchidee, um sie mit all denen zu vergleichen, die überall auf dem Pflasterstein verstreut waren. Der Spicedealer, von dem er sie auf dem Schwarzmarkt gekauft hatte, hatte ihm garantiert, dass es sich um authentische Ware handelte, um das Seltenste in der Galaxis, gestohlen aus einem geheimen Biolabor der Republik auf Endor. Der Dealer hatte ihm dafür sogar Beweisdokumente vorgelegt, komplexe chemische und Gasspektrometer-Analysen, bei denen Dranok so getan hatte, als würde er sie verstehen.
    Doch als er jetzt diese anderen Blumen auf dem Boden ansah - allesamt achtlos hingeworfen -, entdeckte Dranok mindestens zwei, die ganz genauso aussahen wie seine. Sein Atem blieb ihm im Halse stecken. Man hatte ihn über den Tisch gezogen, und jetzt...
    »Dranok.«
    Der Kopfgeldjäger erstarrte beim Klang seines eigenen Namens. Die Stimme verwandelte den Atem in seiner Lunge in Trockeneis. Weiter vorn stand eine großgewachsene Gestalt in einem dunklen Gewand zwischen ihm und dem Ausgang und musterte ihn von der anderen Seite eines langen Steintisches aus. Dranok sah immer deutlicher, dass er in das Gesicht eines Mannes mit länglichen, kultivierten Zügen blickte, mit einer Adlernase, gefurchter Stirn und hervortretenden Wangenknochen, die so weit vorstanden, dass sie

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