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Darth Vader - Aufstieg und Fall

Darth Vader - Aufstieg und Fall

Titel: Darth Vader - Aufstieg und Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ryder Windham
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sich die Tusken-Räuber zwischen ihren hochaufragenden Felsformationen versteckten und darin jagten. Er fragte sich, wieso die Tusken seine Mutter gefangen genommen hatten oder wieso sie sie nicht getötet hatten wie die anderen Farmer. So wie er es sah, führten die Tusken irgendein weltliches Ritual durch. Aber ihre Motive interessierten ihn nicht. Er wollte nur seine Mutter zurückhaben.
    Und er wollte sie in einem Stück zurückhaben. Er dachte daran, was die Tusken Cliegg Lars angetan hatten und peitschte das Bike noch schneller durch das Ödland.
    Er war vielleicht 150 Kilometer vom Farmhaus der Lars' entfernt, als er die gewaltigen Umrisse von Sandkriechern im Dämmerlicht am Horizont sah. Es war ein Lager der Jawas. Obwohl die Jawas die Tusken-Räuber genauso fürchteten wie jeder andere auf Tatooine, wusste Anakin, dass die kleinen Lumpensammler mit den leuchtenden Augen eher zum Informationsaustausch bereit sein würden, wenn er ihnen etwas anzubieten hatte. Im Austausch für ein Mehrfunktionswerkzeug und einen tragbaren Scanner, die er in der Packtasche seines geborgten Speeder-Bikes fand, erzählten die Jawas ihm, er solle nach Osten fliegen, wenn er ein Tusken-Lager finden wollte.
    Die Sonnen Tatooines waren schon längst untergegangen und die Monde hingen tief über dem Horizont, als Anakin die Anhäufung flackernder Lagerfeuer am Boden einer tiefen Talsohle sah. Er ließ das Speeder-Bike am Rand der hohen Felswand stehen und hielt sich im Schatten, als er sich in das Tal hinunterwagte und lautlos in das Lager schlich.
    Das Lager bestand aus zwei Dutzend Zelten, die aus Häuten und geborgenen Holzresten von Tatooines längst vergangenen Wäldern konstruiert waren. Zwei Tusken standen in der Nähe eines Zelts und bewachten es. Anakin griff mit der Macht hinaus und spürte, dass seine Mutter in diesem Zelt war. Ohne Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, schlich er sich zur Rückseite des Zeltes. Er nahm sein Lichtschwert, um ein Loch in die Außenhaut zu schneiden und trat hinein.
    Anakin fand seine Mutter in der Mitte des Zelts, an einen Rahmen mit hölzernen Stöcken gefesselt. Ein kleines Feuer brannte in einem Topf daneben und warf boshaft flackernde Schatten an die Zeltwände. Shmi rührte sich nicht.
    »Mom?« Anakin war verängstigt wie ein Kind.
    Keine Antwort. An dem getrockneten Blut in ihrem Gesicht und an ihren Armen konnte er ablesen, dass man sie brutal geschlagen hatte. »Mom?« Immer noch keine Reaktion. Sie war kaum am Leben. Sie stöhnte, als er ihre Handgelenke von den ledernen Bändern befreite, mit denen sie an den Rahmen gefesselt war. Er ließ sie sanft auf den Boden gleiten und wiegte ihren Oberkörper in seinen Armen. »Mom?«
    Shmis zerschrammte Augenlider öffneten sich flatternd und sie mühte sich ab, Anakins Gesicht anzusehen. »Ani?«, murmelte sie. »Bist du es?«
    »Ich bin hier, Mom«, sagte er. »Keine Angst.«
    »Ani? Ani?« Sie schien verwirrt zu sein, als versuche sie dahinterzukommen, ob er wirklich da war. Dann schaffte sie das Unglaubliche und lächelte ihn an. »Oh, du siehst so gut aus.« Sie strich mit der Hand über sein Gesicht und er küsste ihre offene Handfläche. »Mein Sohn. Oh mein großer, erwachsener Sohn. Ich bin so stolz auf dich, Schatz.«
    Anakin schluckte fest. »Ich hab dich vermisst.« Er spürte, wie ihm die Tränen in die Augen schössen.
    »Jetzt hast du mich erlöst«, sagte Shmi. »Ich liebe d.«
    Anakin spannte sich an, als ihre Stimme versiegte. »Du darfst nicht sterben, Mom. Alles.«
    Er wollte ihr sagen, dass alles gut wird. Und er wollte ihr noch so viel mehr sagen. Aber noch bevor er irgendetwas sagen konnte, flüsterte Shmi noch einmal: »Ich liebe.« Dann schloss sie die Augen und ihr Kopf sank nach hinten.
    Anakin saß schweigend, wie vom Donner gerührt da und hielt seine Mutter fest. Wenn ich früher hierher gekommen wäre, hätte ich sie retten können. Er strich mit den Fingern durch Shmis mattes Haar. Ich werde sie nicht hier zurücklassen. Ich muss sie zu dem Speeder-Bike zurückbringen. Aber diese Tusken-Wachen.
    Da fiel ihm der Tusken wieder ein, dem er als kleiner Junge begegnet war.
    Ich habe ihm das Leben gerettet!
    Noch vor kurzer Zeit hatte sich Anakin über die Motive der Tusken Gedanken gemacht. Und jetzt fragte er sich, ob sie seine Mutter entführt hätten, wenn sie gewusst hätten, dass ihr Sohn einst einen von ihnen gerettet hatte. Oder ist das die Art der Tusken, sich zu bedanken? Er stellte schnell ein paar

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