Das 10. Gebot - Women's Murder Club -: Thriller (German Edition)
Frisur.
»Um genau zu sein«, fuhr Hoffman fort, »es ist Ihnen vollkommen gleichgültig, ob Candace am Leben ist oder nicht. Entschuldigung. Ich formuliere das als Frage. Ms Walker, macht es für Sie einen Unterschied, ob Candace Martin lebendig oder tot ist?«
»Nein, ich denke nicht.«
»Wäre es angemessen, zu behaupten, dass das Sprichwort: Selbst die Hölle kennt keinen größeren Zorn als eine ver schmähte Frau genau auf Sie zutrifft?«
»Euer Ehren!«, sagte Yuki.
Hoffman lächelte. »Ich habe keine weiteren Fragen an die Zeugin.«
52 Yuki stand im MacBain’s am Tresen, als Cindy zur Tür hereingeschwebt kam. Sie sah aus, als hätte sie plötzlich Flügel bekommen, so offensichtlich auf Wolke sieben vor Glück. Yuki umarmte ihre Freundin und sagte: »Ich hoffe, dass das ansteckend ist.«
»Das hoffe ich auch«, erwiderte Cindy.
Yuki grinste, klopfte auf den freien Hocker neben sich und sagte, nachdem Cindy sich daraufgesetzt hatte: »Los, erzähl schon. Ein Antrag auf Knien im Angesicht Gottes und all seiner Engel … Ich will jede Einzelheit hören.«
Cindy lachte, und Yuki beugte sich möglichst weit nach vorn, um ja nichts zu verpassen. Und Cindy ließ kein einziges Detail aus.
Yuki hatte Rich immer schon gemocht. Es war nicht leicht, einen Kerl zu finden, der aussah wie ein Filmstar und trotzdem nicht in sich selbst verliebt war. Yuki wusste, dass Rich alles andere als ein Narzisst war. Er war ein durch und durch liebevoller Mann, und zwar von der altmodisch, ritterlichen Sorte. Genau das Richtige für Cindy.
Und jetzt war auch Yuki mit einem Polizisten zusammen.
Einem verheirateten Polizisten.
»Hey, bis jetzt habe nur ich geredet«, sagte Cindy. »Das ist ja noch nie vorgekommen, glaube ich. Los, erzähl mir was, was ich noch nicht weiß.«
Yuki platzte heraus: »Ich bin mit Jackson Brady zusammen.«
»Nein. Bist du nicht! Soll das ein Witz sein?«, entgegnete Cindy.
Yuki sah sich um, nur für den Fall, dass Brady in die Kneipe gekommen war, ohne dass sie es mitbekommen hatte. Dann sagte sie: »Es stimmt, ich schwöre.«
»Ich fass es nicht.« Der Schock auf Cindys Gesicht verriet, wie sehr sie beeindruckt war. »Erzähl, und zwar alles. Dass du mir ja nichts auslässt.«
Yuki lachte und erzählte ihrer Freundin die ganze Ge schichte: die Besprechungen mit Brady im Zusammenhang mit dem Fall Martin, ihr erstes Date im First Crush, einer coolen Weinstube mit Restaurant und dem perfekten Namen. Und auch das Essen am Freitagabend im Renegade ließ sie nicht aus. »Er hat mir ein paar Sachen über sich verraten, die ziemlich erhellend waren.«
»Hast du mit ihm geschlafen?«, wollte Cindy wissen.
»Warum interessieren sich bloß alle immer so für mein Sexleben?«
»Und? Hast du?«
»Nein. Nein, hab ich nicht. Aber ich hätte gerne.«
»Wann trefft ihr euch wieder?«
»Also … wenn ich mich recht erinnere, am Samstag«, erwiderte Yuki, begleitet von einem koketten Lächeln.
»Ha! Tja, ich habe das Gefühl, du kriegst noch eine Chance, ihn nackt zu sehen. O Gott, o Gott. Du musst mir alles erzählen, meine Süße. Auf jeden Fall!«
Der Kellner brachte ihre Drinks an einen kleinen Tisch am Fenster. Gleich darauf servierte er auch das Essen und sagte: »Vorsicht, bitte, die Teller sind heiß. Kann ich Ihnen vielleicht noch etwas zu trinken bringen?«
Yuki lehnte das zweite Bier ab, pflückte die Zwiebeln von ihrem Hamburger und schnitt ihn in zwei Hälften. »Ich finde Brady unglaublich attraktiv«, sagte sie.
»Wer nicht?«, entgegnete Cindy, zielte mit der Ketchupflasche auf ihre Pommes frites und klopfte gleichzeitig auf den Flaschenboden. »Er erinnert mich an Don Johnson in dieser alten Fernsehserie, Miami Vice . Tubbs. Nein, Crockett.«
»Da wäre nur ein Problem«, sagte Yuki.
»Nur eins?«
»Er ist verheiratet. Sagt Lindsay.«
»Moment mal. Er ist verheiratet ? Und das hat er dir nicht erzählt?«
»Nein. Aber das kommt noch. Du weißt ja, womit ich mein Geld verdiene.«
»Pass bloß auf, Yuki. Hängst du erst mal am Haken, landest du ganz schnell in der Pfanne. Und die ist heiß.«
»Ich pass schon auf«, sagte Yuki. »Ganz bestimmt.« Nachdem sie den größten Teil ihres Burgers aufgegessen hatte, warf sie einen Blick auf ihre Armbanduhr. Gut möglich, dass Richter LaVan ziemlich ungnädig wurde, wenn sie sich verspätete. »Mist, ich muss los.«
»Ich übernehme die Rechnung«, sagte Cindy.
»Aber ich wollte doch dich einladen.«
»Nächstes Mal.«
Yuki
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